15. Juni 2017

Unprofessionelle Schulpräsidien

In einer Zeit, in der Bildung unser wichtigstes Gut ist, werden bedeutende Stellen wie das Schulpräsidium mit Leuten besetzt, die weder von Management, Konfliktlösung, Kommunikation oder Pädagogik etwas verstehen. Das ist der eigentliche Skandal. Der Artikel über die Konflikte an vier Zürcher Schulhäusern («Zürcher Schulen im Ausnahmezustand», NZZ 29. 5. 17) ortet das Grundübel in einer verfehlten Führungspolitik von Schulleitern. Zuständig für die Konfliktlösung in solchen Fällen ist ein sogenanntes Laiengremium, die (Kreis-)Schulpflege. Als Aufsichtsbehörde ist sie für alle Anstellungen, Entlassungen und Versetzungen von Schulleitungen und Lehrpersonen an einer Schule verantwortlich – und sie wäre es auch für den Dialog mit Lehrern und Eltern.
Unprofessionelle Schulpräsidien, NZZ, 15.6., Leserbrief von Nicole Schaad


Die Kandidaten für die Schulpflege werden von den politischen Parteien vorgeschlagen. Ein geeignetes Mittel also, verdiente Mitglieder der Partei zu belohnen – oder wahlweise fortzuloben. Gewählt wird durch uns, das Stimmvolk. Nur mangelt es an einer echten Auswahl an Kandidaten mit Qualifikation für diesen Job. 190 000 Franken Jahresverdienst für die Schulpräsidien von sieben Stadtzürcher Schulkreisen ergibt 1,3 Millionen Franken jährlich. Dieses Geld wäre sicher besser investiert in eine moderne, professionelle Schulaufsicht.



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