Eine neue Studie zeigt:
Je mehr Schüler nach Leistung eingeteilt werden, desto schlechter schneidet das
Schulsystem ab.
Schulkinder trennen schadet, SRF, 31.5.
Schüler, die nach Leistungsstufen getrennt werden, schneiden in
Tests insgesamt schlechter ab als Schüler, die in eine durchmischte Klasse
gehen. Autoren einer Genfer Studie fordern durchlässige Schulstufen. Wissenschaftlich
betrachtet ist die Schweiz eine Art Bildungslabor: Auf kleinem Raum gibt es
viele unterschiedliche Schulsysteme. Diesen Umstand hat die Universität Genf
für eine Studie zu den Auswirkungen von Leistungsklassen – Einteilungen, die
früher Sekundar-, Real- und Oberschule genannt wurden – genutzt.
Professor Georges
Felouzis hat Ergebnisse der Pisa-Tests in den einzelnen Kantonen verglichen.
Das Ergebnis: Je stärker die Schülerinnen und Schüler nach Leistungsstufen
getrennt werden, desto schlechter schneiden sie insgesamt ab – und desto
stärker werden Kinder aus einfachen Verhältnissen benachteiligt.
Natürlich würden gute
Schüler mit Leistungsstufen gefördert, sagt Felouzis. Allerdings sei diese
Förderung nicht systematisch, und die wenigen, die gefördert würden, stammten
aus privilegierten Verhältnissen. «Das schafft Probleme für den Zusammenhalt
der Gesellschaft.»
Die wichtigste Forderung
der Studie lautet: «Schulstufen müssen durchlässig sein.» Ob diese Forderung
gehört wird? Felouzis sagt mit einem Lächeln: «Politik ist demokratisch
legitimiert, sie richtet sich nicht nur nach wissenschaftlichen Erkenntnissen.»
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