Es ist
nicht so, dass es in der Anhörung zum Entwurf der neuen Baselbieter
Stundentafel für die Sekundarschule ab 2018/19 keine Kritik gegeben hätte. Und
der Bildungsrat als Entscheidungsgremium sagt auch, dass er die Anliegen
«eingehend überprüft» und «alternative Lösungsoptionen beraten» habe. Dennoch
vermeldete er gestern, dass er die ursprüngliche Fassung ohne Modifikationen ab
Schuljahr 2018/19, aufsteigend mit den ersten Klassen, in Kraft setzt.
Neue Stundentafel ab 2018, Basellanschaftliche Zeitung, 31.5. von Michael Nittnaus
«Aufgrund des beschränkten Zeitbudgets der Schüler und der Ressourcenvorgaben
des Regierungsrates kann eine Stundentafel nie die Summe der berechtigten
Bildungsanliegen darstellen», hält er fest. Es sei immer ein Kompromiss. Dass
dieser «Kompromiss» nun auf eine gewisse Kritik stösst, überrascht deshalb
kaum. Und dass die erste Stimme, die sich gestern erhob, jene der Starken
Schule beider Basel war, überrascht noch weniger. Inhaltlich weiss der
reformkritische Verein um Landrat Jürg Wiedemann von den Grünen-Unabhängigen
dieses Mal aber Unterstützer aus CVP, SVP, FDP und GLP hinter sich, wie eine
Anfang April eingereichte Motion zeigt.
Zwei Dinge werden moniert: Zum Einen,
dass der Bildungsrat für Geschichte und Geografie in allen drei Sek-Jahren
jeweils nur 1,5 Wochenlektionen pro Fach statt der bisher 2 Lektionen vorsieht.
Und zum Anderen, dass Physik, Chemie und Biologie sogar nur jeweils eine
Lektion erhalten. «Die Reduktion bei Geschichte und Geografie bedeutet einen
klaren Bildungsabbau», schreibt die Starke Schule. Und liefert einen Lösungsvorschlag:
Demnach sollen dort wieder je zwei Lektionen pro Woche unterrichtet werden.
Dafür soll Hauswirtschaft nur noch in der zweiten Sek vorkommen und die zwei
Lektionen in der Dritten komplett gestrichen werden.
Noch spezieller ist ihr
Vorschlag für Physik, Chemie und Biologie, der auch von der Motion gefordert
wird: Promotionsfächer sollen wenn, dann mit mindestens zwei Lektionen dotiert
werden – müssten aber nicht zwingend in jedem Schuljahr angeboten werden. So
wäre der Starken Schule lieber, wenn es in den ersten zwei Sek-Jahren nur
Biologie-Unterricht gäbe, im dritten Jahr dafür dann nur Physik und Chemie.
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