9. April 2017

Unter Verdacht

Weniger als zehn Schüler seien es gewesen, mit denen er sexuelle Kontakte hatte, sagt der des Missbrauchs überführte bekannte Pädagoge Jürg Jegge. Das ist zynisch. Ob die Zahl eine oder zwei Stellen hat, spielt keine Rolle. Bei Lichte betrachtet, hat der Fall Jegge ohnehin viel mehr Opfer. Schon bisher musste ein Lehrer aufpassen, dass er seinen Schülern nicht zu nah kommt.
Fall Jegge: Vertrauen in Lehrer zerstört, NZZaS, 9.4. Kommentar von René Donzé

Von nun an aber stehen seine Zuwendung zum Kind, jedes Engagement für Schwache noch stärker unter dem Verdacht der Pädophilie. Jegges Missbrauch war auch ein Missbrauch des Vertrauens in die Lehrer. Wenn künftig also ein etwas kühlerer Wind durch die Schulstuben weht, hat Jegge mit seinem Tun genau das Gegenteil dessen erreicht, was er immer predigte.


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