9. April 2017

Lilo Lätzsch tritt zurück

Lilo Lätzsch war seit den 90er-Jahren beim Zürcher Lehrerverband, die letzten 11 Jahre als Präsidentin. Nun gibt sie ihr Amt ab. Im Interview blickt sie zurück auf Reformen, Sparübungen und die schönen Seiten des Berufs.
"Ich würde jedem empfehlen, Lehrer oder Lehrerin zu werden", SRF Regional, 7.4. von Hans-Peter Küenzi


SRF: Weshalb der Rücktritt?
Lilo Lätzsch: Ich bin lange dabei, ich bin 65 und es ist Zeit, Jüngeren Platz zu machen.

Es sind wichtige Zeiten: Stichwort neuer Lehrplan, Stichwort Fremdsprachen-Initiative, die im Mai zur Abstimmung kommt. Wäre es nicht sinnvoll, wenn sie diese Themen weiter begleitet hätten?
Es wird auch in Zukunft grosse Themen geben, wir haben den Wechsel gut vorbereitet und ich bin von meiner Entscheidung überzeugt.

Sie sind schon seit den 80er-Jahren Lehrerin, seit den 90er-Jahren im Verband. Eine lange Zeit, in der man zunächst von Reformstau und dann von Reformitis sprach. Wann war die Schule besser, früher oder jetzt?
Jede Zeit hatte Vor- und Nachteile. Ich persönlich schätze die Offenheit von heute, dass die Beziehung im Vordergrund steht. Aber: Wir versuchen immer, noch besser Schule zu geben. Wir werden das Endstadium Paradies nie erreichen.

Die Bildungsausgaben steigen stetig, trotzdem klagen die Lehrerinnen und Lehrer oft über Sparübungen. Warum?
Das gehört zum Spiel. Man muss immer mehr fordern als man hat. Grundsätzlich finde ich aber: Uns geht's gut.

Würden Sie jungen Leuten heute empfehlen, Lehrer oder Lehrerin zu werden?
Lehrerin ist noch immer einer der spannendsten, vielfältigsten Berufe, die es gibt. Wo sonst können Sie derart viele Menschen in ihrem Leben begleiten?


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