2. April 2017

LCH unterstützt Zürcher Fremdsprachen-Initiative

Der nationale Lehrerverband wendet sich erstmals gegen zwei Fremdsprachen in der Primarschule: Er unterstützt die Zürcher Initianten. 
Sprachenstreit: Wende beim Lehrerverband, NZZaS, 2.4. von René Donzé


Am 21. Mai wird im Kanton Zürich darüber abgestimmt, ob nur noch eine Fremdsprache an der Primarschule unterrichtet werden soll. Am Dienstag lanciert das Initiativkomitee um den Zürcher Lehrerverband den Abstimmungskampf. Nun kommt Schützenhilfe von unerwarteter Seite: Der nationale Lehrerverband LCH beteiligt sich mit 5000 Franken an der Kampagne. «Es ist ein symbolischer Beitrag», sagt Zentralsekretärin Franziska Peterhans. 

Die Symbolik ist von grosser Bedeutung: «Es zeigt, dass der Schweizer Verband hinter unserem Anliegen steht», sagt die Zürcher Lehrerpräsidentin Lilo Lätzsch. Bis anhin hat sich der LCH stets für zwei Fremdsprachen in der Primarschule ausgesprochen. Er knüpfte die Zustimmung allerdings an Forderungen wie Halbklassenunterricht, genü­gend Lektionen und eine Evaluation der Lernfortschritte. «Die Zürcher Lehrer haben klar dargelegt, dass im Kanton Zürich die Bedingungen für gelingenden Unterricht in zwei Fremdsprachen noch nicht vorhanden sind», sagt Peterhans. Da müsse man sich nicht wundern, wenn die Lehrerschaft nun eine Fremdsprache in die Oberstufe verschieben wolle. 

Störend ist laut Peterhans, dass die Initiative nicht festlegt, welche Sprache dies sein soll: Der LCH will auf jeden Fall das Frühfranzösisch beibehalten. Der Beitrag des LCH stammt aus dem Solidaritätsfonds, der etwa auch für Lohnklagen angezapft wird. Der Entscheid über Vergaben liegt bei der Geschäftsleitung. Gut möglich, dass der Verband nun auch in anderen Kantonen den Kampf gegen zwei Frühfremdsprachen unterstützt. In Luzern wird im September über eine Initiative abgestimmt. «Wir werden beim LCH um einen Beitrag nachfragen», sagt Lehrerpräsidentin Annamarie Bürkli.

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