Madame Kanti ist stets auf Zack, Neue Oltner Zeitung, 26.4. von David Annaheim (Auszug). Das ganze Interview kann hier gelesen werden.
Die Kanti hat sich vehement
gegen die Abschaffung des Untergymnasiums eingesetzt – bekanntlich ohne Erfolg.
Ist das Niveau nun gesunken?
Ich bedaure nach wie vor, dass
das dreijährige Untergymnasium mit Anschluss an die fünfte Klasse abgeschafft
wurde. Ich bin der Meinung, dass es eine ausgezeichnete Lösung war für die
frühe Förderung der wirklich begabten Schüler. Zudem haben wir nun in der Tat
ein strukturelles Problem mit der Harmonisierung und dem Übertritt nach der
sechsten Klasse. Während alle anderen Sek-1-Abteilungen drei Jahre dauern, sind
es für die Sek P nur zwei Jahre. Die Folge davon ist, dass viele Schüler,
welche die zwei Jahre der Sek P absolviert haben, noch ein Jahr im 1. Gym
bleiben, bis die Schulpflicht beendet ist, und dann beispielsweise eine Lehre
machen. Häufig sind diese Schüler in ihrem letzten Schuljahr entsprechend wenig
motiviert. Wichtig ist auch, wie es mit dem Projekt «Passepartout» weitergeht,
welches den Fremdsprachenunterricht mit den entsprechenden Lehrmitteln an der
Volksschule erneuern will. Sollte das Projekt mit den vorliegenden Lehrmitteln
auch an der Sek P realisiert werden, wird es sicherlich schwierig werden, unser
Niveau am Gymnasium zu halten. Und bleibt dieses Niveau nicht stabil, könnten
entsprechende Rückmeldungen von den Universitäten und Hochschulen die Folge
sein. Unser Ziel ist nach wie vor die freie Studienwahl für die Maturanden und
Maturandinnen. Die Matur darf nicht abgewertet werden. Wenn an den
Universitäten aber vermehrt Eintrittsprüfungen eingeführt werden sollten, ist
die freie Studienwahl gefährdet.
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