5. März 2017

Schweizer Bildungsporzellan wird zerschlagen

Den «Schweizer Zuständigen» kommt diese Studie (Buben lesen anders, NZZaS, 26.2.) gerade recht. Sie suchen seit längerer Zeit Gründe, damit sie bei Pisa 2018 nicht mehr mitmachen müssen. Dabei spielen die Resultate dieser Studie keine Rolle beim Ländervergleich, weil ja alle Länder die gleichen Testvoraussetzungen haben. Was die Schweizer Zuständigen und Medien gerne verschleiern, ist die Tatsache, dass sich die Schweiz seit Pisa 2012 in allen Fächern ständig verschlechtert.
NZZaS, 5.3. Leserbrief von Peter Aebersold

Warum ist das so? – Der IQB-Ländervergleich 2015 in Deutschland zeigt, dass diejenigen Bundesländer mit den meisten Reformen auf dem absteigenden Ast sind, wie der ehemalige Spitzenreiter Baden-Württemberg mit seinen neuen Gemeinschaftsschulen mit gemischten Lerngruppen. In der Schweiz wird schon seit Jahrzehnten reformiert. Seit 1990 wird in immer mehr Schulstuben der «Wochenplan» mit dem «selbstgesteuerten Lernen» eingeführt. Das selbstgesteuerte Lernen ist die Unterrichtsebene der «Kompetenzorientierung» beim Lehrplan 21 und soll den gemeinsamen Klassenunterricht völlig verdrängen.


Die Schweizer Zuständigen befürchten offenbar, dass sich dieser Paradigmawechsel beim Pisa-Test 2018 noch schlimmer auswirken wird, und versuchen nun alles, damit nicht die ganze Welt sehen kann, wie das bewährte Schweizer Bildungswesen an die Wand gefahren wird. Ist das bewährte Bildungsporzellan einmal zerschlagen, sinkt die Qualität der Schweizer Volksschule unwiderruflich auf billiges Plasticniveau.

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