15. März 2017

Graubünden: Doppelinitiative gegen Lehrplan 21 eingereicht

Mit Stolz und Freude übergeben wir heute die gesammelten Unterschriften der Doppelinitiative – insgesamt über 8000 – der Standeskanzlei in Chur. Wir machen damit darauf aufmerksam, dass in der Bevölkerung ein grosses Unbehagen besteht in Bezug auf die Entwicklungen im Bildungswesen. Seit vielen Jahren schreitet der von internationaler Ebene aus gesteuerte Umbau unseres Schulwesens voran, vorbei an den demokratischen Institutionen – ein Vorgang, der nie öffentlich diskutiert wurde.
Pressemitteilung zur Einreichung der Doppelinitiative «Mitsprache bei wichtigen Bildungsfragen» und «Mitsprache bei Lehrplänen», Komitee Gute Schule Graubünden, 15.3.


Es kann nicht sein, dass unser bewährtes Schulsystem mit einer Verordnung der Regierung durch ein fundamental anderes ersetzt werden soll. In Zukunft soll der Grosse Rat grundlegende Lehrplanänderungen beraten. Dies jedoch nicht im Sinne zeitraubender Debatten über Details.

Die bereits in Gang gesetzte Neuausrichtung des Unterrichtes auf Kompetenzorientierung und Individualisierung ist nachweislich nicht zielführend und andernorts (z.B. in den USA) bereits gescheitert. Darum wollen wir mit der Gesetzesinitiative auch festhalten, dass Lehrpläne grundlegende Inhalte und Ziele des Unterrichts in den einzelnen Fächern und die Jahresziele der einzelnen Klassen verbindlich regeln. Unser Widerstand richtet sich also gegen den aufgedrängten Umbau unseres weltweit anerkannten Schulsystems.

Die Bildungshoheit liegt in der Schweiz bei den Kantonen. In Graubünden wurde der Beitritt zum Harmos-Konkordat von der Stimmbevölkerung abgelehnt. Damit haben wir die Freiheit, unsere Schule auf kultureller und pädagogischer Grundlage weiterhin so zu gestalten, dass Jugend und Eltern, sowie die Berufswelt ihre Anliegen vertreten sehen. Mit der vorliegenden Doppelinitiative thematisieren wir die Besorgnis erregenden Entwicklungen im Bildungswesen und ermöglichen eine öffentliche Auseinandersetzung.



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