12. März 2017

Gescheitertes Sprachenkonzept

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass der frühe Fremdsprachenunterricht alles andere als effizient ist. Nur die EDK scheint diese Botschaft noch nicht gehört zu haben. Die neuste Vergleichsstudie zum Englischunterricht ist bereits die dritte umfangreiche Untersuchung, die dem frühen Fremdsprachenunterricht bezüglich Aufwand und Ertrag kein gutes Zeugnis ausstellt. So deckte letztes Jahr eine breit angelegte Studie der Zentralschweizer Bildungsdirektorenkonferenz auf, dass bei den Luzerner Sechstklässlern im Französisch nur jeder dritte in den Bereichen Sprechen, Hörverstehen und Schreiben die einfachen Bildungsziele erreicht.
NZZaS, 12.3., Leserbrief von Werner Wunderli



In der Wirtschaft kann es sich kein Unternehmen leisten, an einem gescheiterten Konzept über Jahre hinweg festzuhalten. Eigentlich kann das auch unsere Volksschule nicht. Die Primarschule braucht ihre Lektionen dringend für andere Fächer, wo wir einen gewissen Nachholbedarf haben. Pisa hat gezeigt, dass wir fast zwanzig Prozent Schulabgänger haben, die kaum lesen und schreiben können. Richtig Deutsch lernen ist daher wichtiger, als die Schüler vorzeitig gleich mit zwei Fremdsprachen zu konfrontieren. Wann endlich hören unsere Bildungspolitiker auf, weiter in ein gescheitertes Sprachenkonzept zu investieren?

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