4. März 2017

Deutsch hat Priorität vor zweiter Primarfremdsprache

Am 21. Mai wird das Zürcher Stimmvolk über die Volksinitiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache in der Primarschule» abstimmen, die namentlich von Zürcher Lehrerverbänden unterstützt wird. Die Initiative will, dass es in der Volksschule weiterhin zwei Fremdsprachen geben soll, eine davon ab Primarstufe und die zweite (wieder) ab der Oberstufe. Für den nationalen Zusammenhang ist es wichtig, dass Fremdsprachen beherrscht werden und das kann auf der Oberstufe besser gewährleistet werden.
Fremdspracheninitiative – Deutsch muss auf der Primarstufe wieder Priorität haben, 4.3. von Peter Aebersold

Der Absturz der Schweiz bei Pisa 2012, setzt sich bei Pisa 2015 in allen Fächern unvermindert fort. Besonders schwer wiegt, dass in der Schweiz bereits 20% der 15jährigen ungenügende Grundkenntnisse in Deutsch und Lesen haben. Das kann sich eine Gesellschaft nicht leisten, weil solche Schulabgänger für den Arbeitsmarkt kaum mehr vermittelbar sind und nicht selten bei der IV landen. Seit es auf der Primarstufe zwei Frühfremdsprachen gibt, fristet der Deutschunterricht ein Aschenbrödeldasein. Die auf die Primarstufe verschobenen Fremdsprachen, brauchen dort Zeit und Ressourcen, die jetzt beim Deutschunterricht fehlen. Dabei ist das Beherrschen der Erstsprache (Deutsch) die unbedingte Voraussetzung nicht nur für einen Erfolg beim Erlernen einer Fremdsprache sondern auch für das Sprachverständnis bei alle anderen Fächern (auch den MINT-Fächern!). Die Idee, dass man Fremdsprachen je früher, desto leichter lernt, trifft nur dort zu, wo diese Sprachen auch ausserhalb der Schule täglich gesprochen werden. 

Was die Lehrer schon immer feststellen konnten, wurde jetzt auch von der Wissenschaft bestätigt: Der Lernzuwachs bei Fremdsprachen ist auf der Oberstufe überdurchschnittlich gross und effizienter, weil man erst im Oberstufenalter Sprachen analytisch lernen kann. Die Verschiebung einer Frühfremdsprache auf die Oberstufe bringt deshalb nicht nur bessere Qualität und weniger Kosten, sondern macht auch Ressourcen frei, um die mangelhaften Deutschkenntnisse wieder zu verbessern.


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