24. Januar 2017

Bern hält am Lehrplan 21-Zeitplan fest

Der Grosse Rat will nichts davon wissen, ">die Einführung des Lehrplans 21 zu stoppen. Er lehnte gestern einen Vorstoss aus SVP-Kreisen mit 123 zu 21 Stimmen klar ab. Thomas Knutti (SVP, Weissenburg) wollte mit der Motion alle Vorbereitungsarbeiten sistieren, bis über die Initiative «Für demokratische Mitsprache – Lehrpläne vors Volk» abgestimmt wird.
Lehrplan 21 wird nicht sistiert, Berner Zeitung, 24.1. von Marius Aschwanden


Diese verlangt, dass Lehrpläne künftig dem Grossen Rat und im Falle eines Referendums auch dem Volk vorgelegt werden müssen. Dies würde rückwirkend auch für den Lehrplan 21gelten. Das neue Regelwerk wird im Kanton Bern gestaffelt ab August 2018 eingeführt.
Es mache schlicht keinen Sinn, «jetzt Ressourcen und Geld zu verschwenden, wenn noch nicht einmal klar ist, wie das Volk dereinst entscheiden wird», argumentierte Knutti. Damit war er jedoch allein auf weiter Flur. Für SVP-Fraktionssprecherin Annegret Hebeisen (Münchenbuchsee) etwa war klar: «Wenn man die Vorbereitungen jetzt stoppt, so wäre das, wie wenn man in einem fahrenden Zug die Notbremse ziehen würde.»

Und das sei nicht im Sinne der meisten SVP-Grossräte. Dem schloss sich auch der Grossteil der anderen Parteien an. Einzig die EDU unterstützte das Anliegen.
Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) betonte, dass er derzeit gar keine Legitimation habe, die Einführung des Lehrplans 21 zu stoppen. Eine Reihe von Entscheiden im Grossen Rat hätten die Stossrichtung stets ­bestätigt. Trotzdem fürchte er den anstehenden Volksentscheid nicht.

Deshalb soll die Initiative so rasch wie möglich zur Abstimmung gelangen. Der provisorische Termin sei der 4. März 2018. Sollte die Initiative angenommen werden, könnte eine allfällige inhaltliche Abstimmung über den Lehrplan 21 im Jahr 2020 stattfinden. Würde dieser abgelehnt, sei ein Ausstieg noch immer möglich, so Pulver.


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