Nicht erst
seit den Pisa-Tests wissen wir, dass zu viele Schüler mit dem Deutsch Mühe
haben. Doch irgendwie scheint diese Erkenntnis bei der
Erziehungsdirektorenkonferenz nie richtig angekommen zu sein. Noch immer glaubt
man, dass in der Primarschule auch bei einem randvollen Bildungsprogramm
problemlos zwei Fremdsprachen unterrichtet werden können.
NZZaS, 18.12. Leserbrief von Hanspeter Amstutz
Fächerübergreifende
Deutschförderung steht an erster Stelle. Damit ist nicht gemeint, dass sich die
Lehrer im Turnen ständig in der Hochsprache ausdrücken sollen. Es geht vielmehr
um ein Konzept, das neben den eigentlichen Deutschstunden den Bereich von
Mensch und Umwelt umfasst. Realienfächer sind eine Goldgrube für die
Wortschatzerweiterung und können die Freude an der Sprache wecken. Während die
Schüler in den eigentlichen Deutschstunden das sprachliche Handwerk durch
formales Üben, durch die Arbeit an Texten und das Schreiben von Aufsätzen
erlernen sollen, bieten spannende Realienthemen einen ganz anderen Zugang zur
Sprache.
Die
Bildungsverantwortlichen sind gefordert, einen ganzheitlichen Ansatz zur
Förderung der deutschen Sprache zu finden. An der Aufgabe, den Auftrag der
Primarschule von ineffizienten Wunschprogrammen zu entrümpeln, führt aber kein
Weg vorbei. Weniger oberflächliche Betriebsamkeit und mehr pädagogische Musse
sind Voraussetzung dafür, dass die Lehrpersonen die deutsche Sprache den
Schülern auf attraktive Weise nahebringen können.
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