5. November 2016

Medienprofis-Test

Ab sofort können Lehrpersonen den Medienkompetenztest für die 3. bis 8. Klasse kostenlos nutzen. Der Medientest steht Schulen ab sofort in Deutsch und ab Frühjahr 2017 in Französisch und Italienisch zur Verfügung.
Der Test gibt dem Lehrer Rückmeldungen über die Kenntnisse der Klasse, Bild: Pro Juventute
www.medienprofis-test.ch Pro Juventute, 3.11.




Entwickelt hat ihn die Pädagogische Hochschule Schwyz im Auftrag von Pro Juventute nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Die Entwicklung des Tests wurde durch die finanzielle Unterstützung von Google.org im Rahmen einer mehrjährigen Partnerschaft mit Pro Juventute ermöglicht.

1 Kommentar:

  1. Walter Bernet schreibt in der NZZ vom 5.11. über den Test:
    98 Prozent der Jugendlichen in der Schweiz besitzen ein Smartphone. Wissen sie immer, was sie damit anstellen? Ob sie überhaupt tun dürfen, was sie tun, zum Beispiel im Internet etwas verkaufen? Wir älteren Semester zweifeln und denken an all die Gefahren, die im weltweiten Netz drohen. Der Umgang mit Handy, Internet und sozialen Netzwerken ist wohl deshalb so unbestritten zum festen Bestandteil des Lehrplans 21 gemacht worden. In Basel-Stadt ist dieser bereits eingeführt; viele andere Kantone werden folgen. Allein, es fehlt noch an Lehrmitteln und vor allem an Erfahrung und Ausbildung der Lehrkräfte.

    Unterstützung für Lehrkräfte

    Was wissen die Schweizer Dritt- bis Achtklässler über digitale Medien, was können sie besser als ihre Lehrer? Und wo sind die Lücken? Darüber müssten sich Lehrkräfte eigentlich in Klaren sein, wollen sie nicht riskieren, sich mit ihrem Medienunterricht lächerlich zu machen. «Die neuen Technologien sind auch für Lehrkräfte neu, deshalb brauchen sie Unterstützung», hat Laurent Sédano, der Programmverantwortliche Medienkompetenz bei Pro Juventute, am Donnerstag vor Medienvertretern in Zürich gesagt. Pro Juventute liefert dazu seit dem 3. November – vorerst in Deutsch – einen neuartigen Beitrag: den webbasierten, kostenlosen «Medienprofis-Test», den ersten seiner Art.

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    Entwickelt hat den Test ein Team unter der Leitung von Dominik Petko, Professor an der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ). Dabei hat man nicht nur Experten bis hin zur Polizei und zu Internetfahndern beigezogen, sondern die Themen und Fragen mit Tausenden von Schülern geprüft. Der Test eignet sich zur Einstufung des Wissens einer ganzen Klasse und hält wissenschaftlichen Kriterien stand. Es geht darum, Aussagen auf ihre Richtigkeit einzuschätzen, Begriffe zu erklären und Zusammenhänge zu erkennen.

    Weil der Schüler auf seine Lösungen ein unmittelbares Feedback erhält, lernt er schon durch den Test einiges dazu. Dieser ist zudem adaptiv: Er erkennt sofort, ob einem Schüler schwierigere Fragen gestellt werden müssen. Wer wenig weiss, bekommt auch als Sechstklässler Fragen aus dem Viertklässler-Fundus. Die Ergebnisse lassen sich vergleichen – etwa zwischen Klassen oder vor und nach einer Unterrichtseinheit.

    Breit ist das Spektrum der fünf Testmodule: «Wie Computer ticken», «Sich online informieren», «Jugendschutz verstehen», «Online kaufen und verkaufen» und «Deine Daten schützen» heissen sie. Sie sind aber nicht nur den Gefahren, sondern auch den Potenzialen der neuen Medien gewidmet. Anlässlich der Präsentation haben sich die anwesenden Journalisten mit einer aus Birr zugeschalteten sechsten Klasse ein Battle geliefert. Das Ergebnis fiel zwar klar zugunsten der mit einer Ausnahme auch nicht allwissenden Medienprofis aus, aber in der Klasse steckte ziemlich viel Wissen.

    Kooperation mit Google

    Der Test gibt dem Lehrer nach der Auswertung gleich passende Hinweise auf Lehrmittel und -materialien. Er ist also ein ziemlich elaboriertes, weiter entwickelbares Produkt. Ermöglicht hat dies eine Zusammenarbeit der Pro Juventute mit Google. Die Firma finanzierte das Projekt im Rahmen ihres Engagements für Medienkompetenz, ohne auf die Inhalte Einfluss zu haben. Daten erhält sie keine; diese landen auf einem Server der Pro Juventute, der ausser ihr nur der PHSZ zugänglich ist.

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