29. Juni 2016

Reaktionen auf "Sprachenstreit-Artikel" der NZZ

In den Online-Kommentaren der heutigen NZZ gehen die Wogen hoch über einem Artikel, der sich dem "Sprachenstreit" widmet. Darin wird behauptet, dass sich Studien gegenseitig widersprechen würden. Eine Auswahl an Reaktionen ist hier nachzulesen.
Kommentare zum Artikel "Vermessung der Bildung", NZZ, 29.6. von Marc Tribelhorn

Das 2-Frühfremdsprachen-Regime in der Primar ist gescheitert, die Befürworter können kein einziges positives Resultat vorweisen, im Gegenteil gibt es Studien die belegen, das Niveau in E und F ende Oberstufe ist dadurch nicht besser geworden, das Niveau in D dafür massiv schlechter. Pfenninger, ihr Bericht bestand angeblich beim Arhus-Bericht noch gar nicht und wurde deshalb nicht berücksichtigt, und ihn deswegen als "nicht wissenschaftlich" abzuqualifizieren zeigt die Verzweiflung der EDK. Beim "je früher umso besser" wurde schlicht vergessen, dass vor dem Fremdsprachenlernen die Erst-/Muttersprache D sitzen sollte, und das ist heute in keiner Weise der Fall, Grundlagen in Grammatik, Rechtschreibung, Wortschatz fehlen einem Dritt- bis Fünftklässler, D wird sträfflichst vernachlässigt in der Primar zugunsten der Fremdsprachen, auch die Schnürlischrift wird jetzt noch geopfert. Und wenn die Grammatikgrundlagen in D fehlen, können sie die Stundenzahl in F noch verdreifachen und "qualitativ" Verbessern, bringt alles nichts. Zudem hat man die Grammatik generell weggelassen in F und E, nach dem Motto: wer muss denn noch Verben konjugieren können ? Sie finden keine Verbentabelle mehr in einem F-/E-Lehrbuch, weder im Grammatikteil noch in einem Anhang. Und so kann heute ein 6. Klässler mit 340 Lektionen E und 170 Lektionen F die einfachsten Verben nicht konjugieren und so nicht fehlerfrei einen einfachen Satz selber machen. Wann will sich die EDK das endlich eingestehen ? Nur ja nicht das Gesicht verlieren und weitermachen mit der endlos Experimentis und Reformitis. Aber das ist erst der Anfang, sie werden vom Regen in die Traufe kommen, wenn LP21 / selbstgesteuertes Lernen ... flächenmässig umgesetzt wird, siehe Elterndemos, Lehrerabgänge.. etc in Niederhasli ZH.
Peter Kuster

(...) Die dänische Metasynthese kommt ganz klar zum Schluss, dass das Alter kein signifikanter Faktor beim Fremdspracherwerb ist (jede/r kann das online selber nachlesen). Statt unabhängige, exzellente Studien wie die von Simone Pfenninger auf unprofessionelle Weise anzugreifen, hätte Wolter mal lieber dafür gesorgt, dass offizielle Studien über Frühfranzösisch und Frühenglisch in Auftrag gegeben werden, als man noch die Gelegenheit dazu hatte (ist ja jetzt wegen fehlender Kontrollgruppen nicht mehr möglich). Solche Herren sind eine Schande für unser wertvolles Bildungssystem.
(Die NZZ-Onlineredaktion hat einen Teil dieses Kommentars entfernt.)
Anna O’Connor

Wie der Journalist selber schreibt, wurden die Daten von Pfenningers Langzeitstudie zwischen 2008 und 2015 erhoben und konnten somit gar nicht von der dänischen Aarhus-“Studie” erfasst werden (wie die betroffenen Autoren bestätigen). Pfenningers Studie ist in Forschungskreisen allgemein bekannt und höchst angesehen.
A.Haerry

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