15. Mai 2015

Zürich gibt nach

Die Zürcher Schüler soll Englisch erst ab der 3. Primar lernen. Diesen Entscheid fällte der Bildungsrat und passt damit den Beginn des Fremdsprachenunterrichts den anderen Kantonen an.




Englisch soll nicht mehr in der 2. Primar beginnen, Bild: Keystone

Der Kanton Zürich passt sich an: Englisch ab der dritten Klasse, SRF Regional, 13.5.


Der Kanton Zürich hatte vor zehn Jahren eine Pionierrolle: Er war der erste Kanton in der Deutschschweiz, der das Frühenglisch eingeführt hat und dies bereits ab der zweiten Primarschulklasse. Damit soll nun im Rahmen des Lehrplans 21 Schluss sein. «Die anderen Deutschschweizer Kantone bevorzugen Frühenglisch ab der dritten Primarschulklasse. Dass der Kanton Zürich nachzieht, ist naheliegend», sagt Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamtes, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Die Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zürich begrüssen zwar den Entscheid, allerdings ist er für sie nur eine kleine Verbesserung. Sie würden Englisch am liebsten erst in der Oberstufe einführen. Auf diese Forderung ist der Zürcher Bildungsrat aber nicht eingetreten. Er hat sich somit für zwei Fremdsprachen in der Primarschule entschieden: Englisch ab der dritten, Französisch ab der fünften Primarschulklasse.
Die Stunden, die wegen der Streichung des Englisch in der zweiten Klasse überzählig werden, werden vermutlich ersetzt durch Lektionen in Deutsch und «Natur, Mensch und Gesellschaft».

Mit dem Lehrplan 21 soll der «Kantönligeist» Geschichte sein. Gemeinsam koordinieren und gemeinsame Lehrinhalte – das soll die Zukunft der Primarschulen in der Deutschschweiz sein. Der Weg bis dorthin ist aber noch weit. Der Lehrplan 21 ist zurzeit in der Vernehmlassung, und die Meinungen gehen weit auseinander.

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