10. Mai 2015

Solothurner CVP für eine Primarfremdsprache

Die Solothurner CVP spricht sich für eine Primarfremdsprache aus. Fremdsprachen sollen abgewählt werden können. 
CVP Solothurn zur Lektionentafel: Mehr ist nicht unbedingt besser, soaktuell, 10.5. von CVP Solothurn

Es wird immer wieder erwähnt, dass die Kinder im Kanton Solothurn vergleichsweise am wenigsten Unterrichtszeit haben. Dies wird auch als Begründung herangezogen für die Erhöhung der Lektionenzahl im Rahmen der Einführung des Lehrplans 21. In den vergangenen Jahrzehnten sind bei uns aber keine Nachteile zur Kenntnis gekommen, welche die jungen Erwachsenen im Vergleich zu ihren Jahrgängern aus anderen Kantonen in der Berufsbildung sowie an den Fachhochschulen und Universitäten hätten tragen müssen.
Offenbar vermögen die jungen Menschen aus dem Kanton Solothurn auch mit einer geringeren Lektionenzahl durchaus zu bestehen. Dies erachten wir als positiv, da es für die Qualität der solothurnischen Volksschulen und der Bildung auf der Stufe Sek II spricht. Mehr bedeutet nicht immer besser. Auch in der Bildung sollte man, gerade angesichts der finanziellen Auswirkungen, Abstand nehmen vom Gedanken, dass eine grössere Lektionenzahl eine per se bessere Bildung bedeutet. Dieser Zusammenhang ist nicht nachgewiesen.
Die mit dem Lehrplan 21 geforderte höhere Stundenzahl soll aus finanziellen Überlegungen kompensiert werden mit einer Verringerung des Halbklassenunterrichts. Auch wenn der Kanton Solothurn bei den Schichtlektionen im schweizerischen Vergleich eine Spitzenposition einnimmt, erachten wir diesen Umstand als Standortvorteil und Qualitätsmerkmal unserer Schulen. Mit der Speziellen Förderung und der Zunahme der Migration ist die Heterogenität in den Klassen in den letzten Jahren nochmals massiv angestiegen, sodass der Unterricht in Halbklassen ein unbestreitbarer Vorteil ist. Vielleicht ist es gerade der besser ausgebaute Halbklassenunterricht, der die solothurnischen Schülerinnen und Schüler trotz vergleichsweise weniger Lektionen in der Schullaufbahn die Zielsetzungen bei der Berufsbildung und bei der Maturität dennoch erreichen lässt? Angesichts der grossen Heterogenität in den solothurnischen Klassen befürchtet die CVP einen Qualitätsabbau und lehnen die Reduktion des Halbklassenunterrichts ab.
Die Volksschulen haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Entwicklung durchgemacht hin zu einer grösseren „Kopflastigkeit“. Das „Kopf, Herz und Hand“ gerät zunehmend unter Druck. Auch in der vorliegenden neuen Stundentafel findet sich wieder ein Beispiel. Statt fünf Lektionen in Gestalten im Bereich Bildnerisches Gestalten sowie Technisches und Textiles Gestalten sollen es künftig nur noch vier Lektionen sein. Mit fünf Lektionen Gestalten, drei Sportlektionen und zwei Musiklektionen belegen diese Fächer rund einen Drittel des Stundenplanes im zweiten Zyklus. Diese Dotation an musischen, gestalterischen und sportlichen Lektionen betrachtet die CVP als ausgewogen und soll auch in der zukünftigen Stundentafel beibehalten werden.
Die Reduktion von einer Lektion in der Gesamtsumme im Bereich Bildnerisches Gestalten sowie Technisches und Textiles Gestalten lehnt die CVP ab.
Fremdsprachen
Heute besuchen die Schülerinnen und Schüler zwingend eine zweite Landessprache (Französisch) und eine Fremdsprache (Englisch). Dies ist für sprachbegabte und starke Schülerinnen und Schüler eine Verbesserung zum vorhergehenden System. Diese sollen auch künftig diese wertvolle Chance erhalten. Für Schwächere ist diese Regelung aber eine unüberwindbare Hürde. Der Wechsel weg vom Zwang von zwei Fremdsprachen hin zum alten System, in welchem eine oder gar beide Sprachen abgewählt werden können, führt zu Entlastungen für geplagte Schülerinnen und Schüler und ist zu begrüssen. Minim würde sogar ein Sparpotential entstehen, wenn stundenplantechnisch beispielsweise möglich ist, anstatt zwei Pflichtklassen noch eine Wahlpflichtklasse anzubieten. Fremdsprachen sollen von schwächeren Schülerinnen und Schülern abgewählt werden können.
Hauswirtschaft
Für ein gesundes Leben und ausgewogenes Essen sind Erziehung im Elternhaus und Unterricht in der Schule ergänzend notwendig. Mit einer weiteren Reduktion ist das nicht mehr gewährleistet. Die Reduktion der Hauswirtschaftsstunden ist deshalb abzulehnen.
Wahlpflichtfächer
Momentan ist vorgesehen, dass ordentliche Fächer um eine Lektion „Wahlpflichtfach“ aufgestockt werden sollen. Dies führt zwangsläufig zu komplizierten Stundenplänen und komplizierten Lektionsgestaltungen, wenn doch in den ordentlichen Lektionen sowohl die Schülerinnen und Schüler mit und ohne zusätzliche Lektionen am Unterreicht teilnehmen. Wahlpflichtfächer dürfen nicht mit ordentlichen Fächern gekoppelt sein.

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