16. Mai 2015

Lehrplan 21 kommt vors Aargauer Volk

Über die Einführung des ersten gemeinsamen Volksschul-Lehrplans wird im Kanton Aargau
definitiv das Stimmvolk entscheiden. Die Initiative «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum
Lehrplan 21» wird am 2. Juni eingereicht. Dies bestätigen die Mitinitianten Elfy Roca und Harald Ronge gegenüber der az. Die Volksinitiative wurde letzten August lanciert, zustande gekommen sind die 3000 nötigen Unterschriften gemäss eigenen Angaben bereits Anfang 2015.
Schulreform kommt vors Volk, Aargauer Zeitung, 15.5. von Hans Fahrländer


Die Aargauer Regierung hat beschlossen, den Lehrplan 21 frühestens auf das Schuljahr
2020/21 einzuführen. Das dauert noch mindestens fünf Jahre. «Wann der Lehrplan eingeführt werden soll, ist für uns unerheblich», betont Gegner Ronge. «Wir halten die Entwicklungen, die das Dokument auslösen wird, für gefährlich.» Der Lehrplan 21 sei nicht einfach eine Fortschreibung bisheriger Lehrpläne, so der Initiant. Er sei etwas ganz Neues und zementiere Entwicklungen, die schon längst im Gang sind, in der Lehrerbildung, im Unterricht, bei den Lehrmitteln. Ronge: «Diese Entwicklungen müssen gestoppt werden.»

Deutschschweizer Widerstand
Ursprünglich war der Lehrplan 21 (die Zahl steht für die 21 Deutsch- und mehrsprachigen
Kantone) vorab ein Projekt zur Harmonisierung der Schulziele. Doch mittlerweile entzündet
sich anhand des 470-seitigen Papiers ein Grundsatzstreit über Methodik. Der neue Lehrplan
rückt die Kompetenzen in den Mittelpunkt, die ein Schüler erlernen soll. Gegner erachten
dies für diametral falsch. Sie wollen einen konkreten Fächerplan als Lerngerüst und diesen
mittels der Volksinitiative im Schulgesetz festschreiben.

Der Aargau ist nicht allein. In der Hälfte aller Deutschschweizer Kantone haben sich Gegner
formiert. Auch in Schwyz entscheidet das Volk über das Bildungsprojekt. In Zürich und Graubünden sind ebenfalls entsprechende Initiativen unterwegs. In Solothurn sammelt ein Komitee Unterschriften gegen den Lehrplan und in Baselland sowie St. Gallen soll die Reform ebenso via Urne verhindert werden.

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