Die Breitseite von Roland Reichenbach gegen die Reformhektik unserer Tage, insbesondere bezüglich des selbstgesteuerten Lernens, fordert den Direktor der PH FHNW, Hermann Forneck, zu einer Reaktion heraus. Forneck wirft Reichenbach Innovationsabstinenz vor, räumt aber ein ..."in der Einführung von pädagogischen Innovationen, für die wir die Erfolgsbedingungen noch nicht geschaffen haben, liegt die Problematik vieler gegenwärtiger Innovationen".
Forneck: Clou des selbstgesteuerten Lernens erkannt. Bild: FHNW
Professionalisierung statt Innovationsabstinenz, NZZ, 31.7. von Hermann Forneck
31. Juli 2014
Kritk nicht ernst genommen
Noch ist der Lehrplan 21 mit seiner umstrittenen Kompetenzorientierung nicht eingeführt. Der Widerstand in der Öffentlichkeit, die durch ihre Steuern die Volksschule finanziert, wächst. Besonders Eltern und Lehrkräfte fordern einen Marschhalt, damit grundsätzliche Fragen geklärt werden können. Doch die Unverbindlichkeit des bestehenden Lehrplanentwurfs - die Neufassung kürzt lediglich die Zahl der Kompetenzen um 20 Prozent - hindert die Bildungsdepartemente im Verbund mit den PH nicht, eifrig auf die Einführung hinzuarbeiten. Dabei wird die geäusserte Kritik nicht ernst genommen. So verschieben sich die Gewichte weiter und die Lehrer werden zu Vollzugsbeamten der Administration.
Ein Vorgeschmack auf das, was an den geplanten Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte auf uns zukommt, liefert ein Papier der PHZH. Aufgabe dieser im Frage- und Antwortstil gehaltenen Abhandlung (ohne Nennung des Autors) scheint es zu sein, Ängste im Zusammenhang mit der Überprüfung von Kompetenzen zu dämpfen. (uk)
Inhalte, Lernziele und Kompetenzorientierung, PHZH
Ein Vorgeschmack auf das, was an den geplanten Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte auf uns zukommt, liefert ein Papier der PHZH. Aufgabe dieser im Frage- und Antwortstil gehaltenen Abhandlung (ohne Nennung des Autors) scheint es zu sein, Ängste im Zusammenhang mit der Überprüfung von Kompetenzen zu dämpfen. (uk)
Inhalte, Lernziele und Kompetenzorientierung, PHZH
Journalisten und Lehrer
Es braucht eine gehörige Portion Niedertracht, einen Artikel über
Lehrerentschädigungen unter dem Titel «Die Privilegienreiter» zu publizieren
(BaZ 30. 6. 2014). Vielleicht sind solch populistische
Beiträge der Grund, warum Journalisten in einer Umfrage des Allensbacher
Instituts für Demoskopie unter 18 Berufen nur den zwölften Rang belegen.
Sigfried Schibli zitiert in einer lesenswerten Untersuchung über das geringe
Ansehen von Journalisten den Wiener Schriftsteller Karl Kraus: «Es genügt
nicht, keinen Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, ihn auszudrücken.»
(BaZ, 7. 7. 2014)
Nun bin ich nach über
40 Jahren Lehrerberuf natürlich befangen. Allerdings tropfen pauschale Vorwürfe
an meinen Berufsstand, auf dem Niveau «viel Freizeit und lange Ferien», «hohe
Löhne, luxuriöse Pensionskasse», unterdessen an mir ab. Sogar die Beschimpfung
von alt Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) – «ihr wisst doch, was das für
faule Säcke sind» gegenüber einer Schülerzeitung – habe ich mit Gelassenheit
und ein bisschen Verständnis aufgenommen. Die Vorwürfe an die Politiker weisen
bekanntlich auch keinen höheren Differenzierungsgrad auf.Roland Stark war Lehrer, Basler Grossratspräsident und Präsident der SP Basel, Bild: Roland Schmid
Faul, fauler, am faulsten, Basler Zeitung, 31.7. von Roland Stark
Kantonale Regelungen zu Privatschulen
Die Privatschulen
sind bewilligungspflichtig und unterstehen staatlicher Aufsicht. Die
Bewilligung wird erteilt, wenn die an der Privatschule angebotene Bildung
gleichwertig ist wie die Bildung an der öffentlichen Volksschule. Die EDK hat
eine Übersicht über die verschiedenen kantonalen Regelungen erstellt.
Je nach Gesetzgebung können auch Leistungen der öffentlichen Schule beansprucht werden, Bild: Privatschulen-Vergleich
Blockzeiten erfolgreich eingeführt
Der Kanton Thurgau ist zufrieden mit der erfolgten Einführung der Blockzeiten. Im Abschlussbericht ist zu erfahren, dass sich in einer Umfrage der Frauenfelder Primarschulbehörde über 90 Prozent der Eltern zufrieden oder sehr zufrieden zeigten. 94 Prozent möchten sie in der bisherigen Form weiterführen.
Die Einführung der Blockzeiten gestaltete sich in den Schulgemeinden sehr unterschiedlich, Bild: Schule Erlen
Abschlussbericht Einführung und Umsetzung der Blockzeiten 2010 bis 2013, Amt für Volksschule Thurgau
Die Einführung der Blockzeiten gestaltete sich in den Schulgemeinden sehr unterschiedlich, Bild: Schule Erlen
Abschlussbericht Einführung und Umsetzung der Blockzeiten 2010 bis 2013, Amt für Volksschule Thurgau
30. Juli 2014
Temporäres Publikationsverbot
Nach
der Lektüre vieler Artikel zum Thema Schulreform und Lehrplan 21 fragt sich der
Zeitgenosse, ob eine Lösung für die aufgezählten Probleme nicht darin bestünde,
über die Erziehungsdirektion ein temporäres Publikationsverbot zu verhängen.
Sie könnte verpflichtet werden, drei Jahre lang keine Verlautbarungen mehr zu
veröffentlichen zu Grundstufe und Harmos, kein sonderpädagogisches Angebot wie
Trio F aufzugleisen und keinen Lehrplan 22 oder 23, keine Powerpoint-Folien
mehr herstellen zu lassen zu altersdurchmischtem oder selbstorganisiertem oder
kooperativem oder binnendifferenziertem Lernen, nicht mehr über Integration und
Inklusion zu referieren, keine weiteren Leitbilder, Leitfaden und Konzepte
entwickeln zu lassen, keine Arbeitsunterlagen mehr zu produzieren zu Mobbing,
Cockpit, Gender-, Ernährungs- und Umweltfragen, keine neuen Standards
auszuarbeiten zu Evaluationen, Projektwochen, Elterngesprächen und keine neuen
Schulfächer mehr zu erfinden. Drei gute Jahre lang könnten dann die Lehrer sich
ihrem eigentlichen Auftrag widmen: eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen und
ihnen etwas Brauchbares beizubringen. Es wäre hilfreich für alle Beteiligten.
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Hubert Münst
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Hubert Münst
Die Mär vom veralteten Frontalunterricht
Es tut gut zu lesen, dass das, was uns die
sogenannten Bildungsfachleute seit einigen Jahren predigen, eindeutig nicht das
Gelbe vom Ei ist. Die Mär vom veralteten Frontalunterricht beispielsweise
stimmt nicht, und die Behauptung, dass Volksschüler einfach so mit einem
diskreten Coach statt einer vor der Klasse stehenden Lehrperson lernen können,
könnte falscher nicht sein. Endlich hat einmal eine renommierte Zeitung den
Mut, die Dinge beim Namen zu nennen und die «Bildungs-Gilde» in die Schranken
zu weisen. Sinn- und nutzlose Vorhaben wie der Lehrplan 21 mit ihrem ganzen
«Kompetenzenblabla», von dem niemand genau weiss, was eigentlich gemeint ist,
sind ersatzlos zu begraben. Es darf niemals so kommen wie in Amerika und
anderen Ländern, wo die öffentliche Schule vergammelt, während die gutbetuchten
Eltern ihre Sprösslinge in die Privatschulen abziehen. So gesehen ist es
eigentlich fast unerklärlich, dass nicht linke Kreise gegen die laufenden
Reformen auf die Barrikaden steigen, denn wer bei dieser Bildungsschlacht den
Kürzeren zieht, ist klar: Es sind die unteren Bevölkerungsschichten.
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Oskar Meier
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Oskar Meier
Offensichtliche Nachteile des individualisierten Lernens
Ich
gehe einig mit den Ausführungen von Lucien Scherrer, wenn er schreibt: «Kaum
eine Reform der letzten Jahre hat wirklich gehalten, was von ihr versprochen
wurde» (NZZ 26. 7. 14). Alles, was er in seinem Artikel schreibt, kann ich
leider als erfahrene Lehrerin nur bestätigen. Kernpunkte des
«selbstorganisierten Lernens» in altersdurchmischten Gruppen sind die Auflösung
des Klassenunterrichtes und der pädagogischen Aufgabe des Lehrers. Anknüpfend
an die zutreffende Beobachtung, dass gleichaltrige Kinder individuell
verschieden und die Zusammensetzung der Klassen von Vielfalt geprägt ist,
lautet das neue Bildungs-Paradigma, guter Unterricht dürfe nicht mehr
«lehrerzentriert», er müsse «schülerzentriert» sein. In der Praxis hat sich
aber gezeigt, dass die meisten Kinder und Jugendlichen nicht so funktionieren,
wie es die Theoretiker sich vorstellen.
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Elsbeth Schaffner
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Elsbeth Schaffner
29. Juli 2014
Junge SVP Schweiz fordert kantonale Volksabstimmungen über den Lehrplan 21
Die Junge SVP Schweiz will nicht, dass die kantonalen Bildungsdirektoren den Lehrplan 21 "am Volk vorbei schmuggeln". Es gebe keine plausible Erklärung dafür, den Lehrplan 21 dem demokratischen Mitspracherecht der Politik und des Volkes zu entziehen und die Entscheidungshoheit alleine der Verwaltung zu überlassen. Die Junge SVP Schweiz wendet sich nun an alle SVP-Kantonalsektionen mit dem Ratschlag, den Weg für Volksabstimmungen frei zu machen.
Medienmitteilung Junge SVP Schweiz, 29.7.
Medienmitteilung Junge SVP Schweiz, 29.7.
"Schweizerdeutsch ist nicht minderwertig"
Helen Christen, Linguistikprofessorin an der Universität Freiburg, plädiert dafür, Anderssprachigen zu vermitteln, dass Schweizerdeutsch eine selbstverständliche Alltagssprache ist.
Das Schweizerdeutsche ist eine vielfältige Sprachlandschaft, Bild: Kleiner Sprachatlas der deutschen Schweiz
"Schweizerdeutsch ist nicht minderwertig", NZZ, 29.7. von Paul Schneeberger
Das Schweizerdeutsche ist eine vielfältige Sprachlandschaft, Bild: Kleiner Sprachatlas der deutschen Schweiz
"Schweizerdeutsch ist nicht minderwertig", NZZ, 29.7. von Paul Schneeberger
28. Juli 2014
Plädoyer für die Rückkehr zum pädagogisch geführten Klassenunterricht
Es rumort in der Schweizer Bildungslandschaft. Lehrmeister beklagen sich schon lange über
ungenügend vorbereitete Volksschulabgänger. Immer mehr Wissenschaftler fordern
einen Reformstopp. Viele Eltern und Lehrer haben genug erlebt und wollen zurück
zum traditionellen Unterricht. Die Zeitungen sind voll von Kritik am
„selbstorganisierten Lernen“ in altersdurchmischten Klassen“ (AdL). Als
erfahrene Lehrerin muss ich die geäusserten Bedenken in vielen Punkten
bestätigen. Es besteht nun leider die Gefahr, dass mit dem Lehrplan 21 die
gesamte Volksschulbildung auf das Konzept der „selbstgesteuerten,
kompetenzorientierten Lernprozesse“ festgelegt wird.
Das "selbstorganisierte Lernen" bringt nicht das, was es verspricht.
Plädoyer für die Rückkehr zum pädagogisch geführten Klassenunterricht, Elsbeth Schaffner, 27.7.
Das "selbstorganisierte Lernen" bringt nicht das, was es verspricht.
Plädoyer für die Rückkehr zum pädagogisch geführten Klassenunterricht, Elsbeth Schaffner, 27.7.
Angebot für Praxislehrpersonen
Ab dem kommenden Herbstsemester können Praxislehrpersonen an der
Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) sämtliche
Veranstaltungen kostenlos als Hörer besuchen. Einzige Bedingung: Es muss noch
freie Plätze haben in der Lehrveranstaltung. «Geht es darum, die Praxis für die
Zukunft zu gestalten, müssen wir die Beziehungen zwischen Hochschule und
Schulfeld weiter intensivieren. Mit der Öffnung schaffen wir ein attraktives
Angebot und tragen unseren Teil zum gegenseitigen Lernen bei», sagt Hermann
Forneck, Direktor der PH FHNW.
Hermann Forneck, Direktor der PH FHNW, Bild: FHNW
Quelle: NZZ, 28.7.
Volksinitiativen gegen den Lehrplan 21
In diversen Kantonen werden Volksinitiativen gegen den Lehrplan 21 geplant. In Baselland sind die Unterschriften bereits beisammen, im Aargau wird eine Initiative Ende August lanciert und in Solothurn wird das Thema im Kantonsrat heiss diskutiert.
Benachteiligte Kinder werden durch das angestrebte selbstgesteuerte Lernen noch mehr abgehängt, Bild: Aargauer Zeitung
Volksinitiativen gegen den Lehrplan 21 - auch im Aargau und in Baselland, 26.7.
Benachteiligte Kinder werden durch das angestrebte selbstgesteuerte Lernen noch mehr abgehängt, Bild: Aargauer Zeitung
Volksinitiativen gegen den Lehrplan 21 - auch im Aargau und in Baselland, 26.7.
27. Juli 2014
Versuchslabor Volksschule
Lucien Scherrer kommentiert die Debatte um alternative Lernformen.
Bildungsreformen: Viel Geld - wenig Wirkung, Bild: Abendblatt.de
Versuchslabor Volksschule, NZZ, 26.7. von Lucien Scherrer
Bildungsreformen: Viel Geld - wenig Wirkung, Bild: Abendblatt.de
Versuchslabor Volksschule, NZZ, 26.7. von Lucien Scherrer
Ein Lehrer wechselt die Seite
Andreas Aebi, Lehrer aus Langnau BE, gehörte mit der Lehrergruppe
«550 gegen 550» zu den ersten Kritikern des Lehrplans 21. Nun wechselt er auf
Einladung des Berner Bildungsdirektors Bernhard Pulver die Seite und hilft in
Bern «als kritischer Begleiter» mit, das Werk umzusetzen. Er musste aufgrund
seiner Aktivitäten für «550 gegen 550» unter anderem von seiner eigenen
Schulkommission Kritik einstecken. Für ihn sei mittlerweile klar, dass er
«innerhalb des Systems» mehr erreichen könne als mit der aufreibenden Fortsetzung
des Widerstands. «Schliesslich habe ich immer gesagt, dass ich den Lehrplan 21
nicht vernichten, sondern verbessern will.» Natürlich werde er die
beschriebenen Mängel allein nicht korrigieren können – aber er bilde sich ein,
«einige Berner Kompetenz-Gurus vom fliegenden Teppich auf den Boden der
Realitäten zurückholen zu können», sagt Aebi. Er hat vor rund zehn Jahren im
Kanton Bern entscheidend mitgeholfen, das Reformprojekt «SchüBE», das ein neues
Beurteilungssystem einführen sollte, zu stoppen.
Von Bernhard Pulver gekauft? Was bedeutet der plötzliche Seitenwechsel von Andreas Aebi?
Informationen zu Andreas Aebi von Anja Burri, Tages Anzeiger, 26.7.
"Es droht ein Controlling im Sinne der Wirtschaft"
Der Lehrer Andreas Aebi gehört zu den ersten Kritikern des Lehrplans 21. Nun hilft er seinem Bildungsdirektor Bernhard Pulver, das Werk umzusetzen. Aebi erklärt, was man verbessern müsste.
"Es droht ein Controlling im Sinne der Wirtschaft", Tages Anzeiger, 26.7. Interview von Anja Burri mit Andreas Aebi
"Es droht ein Controlling im Sinne der Wirtschaft", Tages Anzeiger, 26.7. Interview von Anja Burri mit Andreas Aebi
"Der Lehrplan 21 droht abzustürzen"
In einem Kommentar äussert sich Anja Burri zur Vorgehensweise bei der Erstellung des Lehrplans 21. Eine echte Diskussion liessen die Macher nicht zu. Jetzt findet die Debatte verzögert statt, und die Kritiker sind gezwungen, zu drastischen Mitteln zu greifen.
"Die Gegner - auch namhafte Wissenschaftler - warnen vor einem Bildungsabbau", Bild: Tages Anzeiger
Vorsicht, Absturzgefahr! Tages Anzeiger, 26.7., Kommentar von Anja Burri
"Die Gegner - auch namhafte Wissenschaftler - warnen vor einem Bildungsabbau", Bild: Tages Anzeiger
Vorsicht, Absturzgefahr! Tages Anzeiger, 26.7., Kommentar von Anja Burri
Dem Lehrplan droht Ungemach aus den Kantonen
Die Kritiker des Lehrplans machen ernst - und lancieren Initiativen, damit das Volk entscheiden kann. Die Vorbehalte gegen die Reform sind so unterschiedlich wie die Leute, die sich engagieren.
Die Lehrplangegner kommen aus den verschiedensten Lagern, Bild: Dominique Meienberg
Dem Lehrplan droht Ungemach aus den Kantonen, Tages Anzeiger, 26.7. von Anja Burri
Die Lehrplangegner kommen aus den verschiedensten Lagern, Bild: Dominique Meienberg
Dem Lehrplan droht Ungemach aus den Kantonen, Tages Anzeiger, 26.7. von Anja Burri
"Der Innovationsrhetorik auf den Leim gehen"
Alternative Lernformen sind an öffentlichen Schulen im Trend, sorgen aber immer wieder für Konflikte. Der Zürcher Erziehungswissenschafter Roland Reichenbach hält die aktuelle Entwicklung für bedenklich.
"Es gibt Erneuerungen im Schulwesen, die grossartig sind, dies aber eher einmal im Jahrhundert als einmal pro Monat", Bild: Christian Beutler
"Leider gibt es an den Schulen eine Neo-Manie", NZZ, 26.7. Interview von Lucien Scherrer mit Roland Reichenbach
"Es gibt Erneuerungen im Schulwesen, die grossartig sind, dies aber eher einmal im Jahrhundert als einmal pro Monat", Bild: Christian Beutler
"Leider gibt es an den Schulen eine Neo-Manie", NZZ, 26.7. Interview von Lucien Scherrer mit Roland Reichenbach
Falsche Signale gesetzt
Zurück auf Feld
eins. Nicht ganz. Aber immerhin, in diese Richtung sollte sich die Volksschule
bewegen. Es sind schon zu viele Experimente lanciert worden, die kaum einer
kritischen Beurteilung standhalten. Eltern sind nicht mehr in der Lage, den
Überblick zu behalten. Verunsicherung macht sich breit. Sie wehren sich bei
Schulbehörden und werden kaltschnäuzig abgewiesen.
Zwei Fakten, von denen ich Kenntnis habe, machen mich nachdenklich und stehen stellvertretend für diese verfehlten Schulreformen: Wegen zu hohen Lärmpegels arbeiten die Schüler tatsächlich mit einem Gehörschutz. Grotesk! In einer Oberstufenschule mit alters- und niveaudurchmischtem Unterricht können Schüler eine Prüfung schreiben, wenn sie bereit sind. Also nicht der Lehrer bestimmt, wann die Prüfung zu schreiben ist, sondern der Schüler, pardon, einen Lehrer gibt es dort gar nicht, er nennt sich Coach.
Leserbrief, NZZ, 25.7. von Karl Bertschinger
Zwei Fakten, von denen ich Kenntnis habe, machen mich nachdenklich und stehen stellvertretend für diese verfehlten Schulreformen: Wegen zu hohen Lärmpegels arbeiten die Schüler tatsächlich mit einem Gehörschutz. Grotesk! In einer Oberstufenschule mit alters- und niveaudurchmischtem Unterricht können Schüler eine Prüfung schreiben, wenn sie bereit sind. Also nicht der Lehrer bestimmt, wann die Prüfung zu schreiben ist, sondern der Schüler, pardon, einen Lehrer gibt es dort gar nicht, er nennt sich Coach.
Leserbrief, NZZ, 25.7. von Karl Bertschinger
Wozu an überholten Lernmethoden festhalten?
Altersdurchmischtes
Lernen (AdL), Selbstorganisiertes Lernen (SoL), individualisiertes Lernen (NZZ
21. 7. 14) und wie die Methoden auch heissen, die den Schüler im Lernprozess
vereinzeln, sprich «individualisieren», werden oft trotz begründeten Einwänden
immer wieder in einzelnen Schulgemeinden durchgedrückt.
Der empirische Nachweis, dass diese Methoden den Lernerfolg steigern, konnte auch nach 30 Jahren nicht erbracht werden. Im Gegenteil, die grossangelegte weltweite Megastudie (Studie, die Hunderte von Metastudien zusammenfasst) des Australiers John Hattie weist nach, dass individualisierter Unterricht keinen signifikanten Beitrag zum Lernerfolg leistet. Unerfreulicherweise sollen mit dem im Verborgenen ausgearbeiteten Lehrplan 21 solche Methoden auch noch landesweit sanktioniert werden. Wozu dieses ideologische Festhalten an überholten, finanz- und personalintensiven Lernmethoden auf Kosten unserer Schüler?
Leserbrief, NZZ, 25.7. von Robert Tauschke
Der empirische Nachweis, dass diese Methoden den Lernerfolg steigern, konnte auch nach 30 Jahren nicht erbracht werden. Im Gegenteil, die grossangelegte weltweite Megastudie (Studie, die Hunderte von Metastudien zusammenfasst) des Australiers John Hattie weist nach, dass individualisierter Unterricht keinen signifikanten Beitrag zum Lernerfolg leistet. Unerfreulicherweise sollen mit dem im Verborgenen ausgearbeiteten Lehrplan 21 solche Methoden auch noch landesweit sanktioniert werden. Wozu dieses ideologische Festhalten an überholten, finanz- und personalintensiven Lernmethoden auf Kosten unserer Schüler?
Leserbrief, NZZ, 25.7. von Robert Tauschke
Petition: Kein Gender im Lehrplan 21
Am 20. Juli
2014 ist die Unterschriftensammlung der Petition „Kein Gender im Lehrplan 21“
an die Erziehungs- und Bildungsdirektoren der Deutschschweizer Kantone
abgeschlossen worden. 32‘454 haben seit dem 21. Januar 2014 ein von 14
Organisationen unterstütztes Begehren unterzeichnet, welches die Streichung des
fachübergreifenden Themas „Gender und Gleichstellung“ aus dem Lehrplan 21
fordert.
Den Petitionären geht es nicht bloss um das Wort, sondern um die Ideologie, Bild: New York Times
32'454 Personen unterzeichnen Petition "Kein Gender im Lehrplan 21", info8.ch, 24.7.
23. Juli 2014
Luzerner Lehrer wollen keinen Abbau auf Sekundarstufe
Die Luzerner Lehrer wollen nicht, dass wegen des Lehrplans 21 Lektionen auf Sekundarstufe gestrichen werden. Um die Lernziele zu erreichen, setzen sie auf die Initiative, die bloss noch eine Fremdsprache auf Primarstufe vorsieht.
Der Lehrplan 21verlangt mehr Lektionen auf Primarstufe, Bild: Gaetan Bally
Lehrer wollen Anforderungen senken, Neue Luzerner Zeitung, 23.7. von Ismail Osman
Der Lehrplan 21verlangt mehr Lektionen auf Primarstufe, Bild: Gaetan Bally
Lehrer wollen Anforderungen senken, Neue Luzerner Zeitung, 23.7. von Ismail Osman
22. Juli 2014
Aargauer Gewerbe fordert mehr Lehrlinge und weniger Kantischüler
Es gäbe zu viele Kantischüler, aber zu wenig Lehrlinge, findet das Aargauer Gewerbe. Es fordert nun Bezirksschüler auf, eine Lehre zu machen. Doch Bildungspolitiker sind gegen höhere Hürden für Kantischüler.
Bildungspolitiker sind gegen höhere Hürden für die Kantischüler, Aargauer Zeitung, 22.7. von Mathias Küng
Bildungspolitiker sind gegen höhere Hürden für die Kantischüler, Aargauer Zeitung, 22.7. von Mathias Küng
Überholte Schulmodelle bedrohen Volksschule
„Ich
habe mich geirrt“, sagt Diane Ravitch, eine der führenden amerikanischen Schulreformerinnen
angesichts der angerichteten Schulmisere in den Vereinigten Staaten. Mit genau
diesem Reformprogramm wird nun aber das schweizerische Bildungssystem seit
Jahren überzogen. Den Startschuss dazu gab der von der OECD initiierte
„PISA-Schock“. Wenn heute in einer Schule fast die Hälfte der Lehrer, egal aus
welchen Gründen künden, dann nehmen sie ihren Berufsauftrag ernst und in diesem
Schulhaus läuft grundsätzlich etwas falsch. Wenn Eltern sich dagegen wehren
müssen, dass ihre Kinder als Versuchskaninchen für längst überholte
Schulmodelle dienen sollen, dann stellt sich die Frage nach der Sorgfaltspflicht der zuständigen Behörden. Und
wenn Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder in Privatschulen schicken,
weil die durch ihre Steuergelder finanzierte Volksschule den Kindern die nötige
Bildung verweigert, dann ist unser Volksschulsystem grundsätzlich in Frage
gestellt. Was John Hattie in seiner umfassenden Studie festhält, schleckt keine
Geiss weg und wurde schon vorher durch zahlreiche Untersuchungen vorweg
genommen. Es wäre für unsere Bildungsverantwortlichen an
der Zeit, das zur Kenntnis zu nehmen, statt weiterhin ein ewiggestriges
Reformprogramm fortzuführen und es nun im LP 21 gesetzlich verankern zu wollen.
Dr. Eliane Gautschi, Sonderpädagogin und Schulleiterin
Illusion des optimalen Lernens
In der Presse
häufen sich die Meldungen über Schulgemeinden, die entweder altersdurchmischteKlassen oder selbstorganisiertes Lernen oder aber gar beides miteinander imUnterricht einführen. Dies löste bereits in Uetikon, Zumikon und Niederhasli
berechtigte Proteste seitens der Lehrerschaft und der Eltern aus (NZZ 16. 7.
14). Woran liegt es denn, dass ständig neue Unterrichtsmethoden ausprobiert
werden und entsprechend traditionelle Formen der Vermittlung für überholt
gehalten werden?
Leserbrief, NZZ, 22.7. von Peter Schmid
Leserbrief, NZZ, 22.7. von Peter Schmid
Pädagogische Illusion
Im Sommer 2011
wurde an der Primarschule Bubikon das «altersdurchmischte Lernen» (AdL)
eingeführt. Einige Monate danach unterschrieben über 90 Eltern schulpflichtiger
Kinder einen Brief an die Schulbehörde. Wie die Eltern in Zumikon (NZZ 8. 7.
14) bemängelten wir Bubiker Eltern in erster Linie die Unruhe während der
Lektionen. Auch die zu grosse Eigenverantwortung durch Selbstkorrekturen und
eigenständiges Erarbeiten von Lösungswegen war ein Kritikpunkt. Erst kürzlich
meinte eine Mutter mir gegenüber, ihre Tochter habe in den vergangenen Jahren
vor allem das Schummeln gelernt. Wir Eltern wünschten uns, dass die Behörde auf
unsere Anliegen eingehen würde. Ausser Beschwichtigungen und Schönreden geschah
hingegen kaum etwas.
Leserbrief, NZZ, 22.7. von Ursula Löffler
Leserbrief, NZZ, 22.7. von Ursula Löffler
21. Juli 2014
Stell dir vor, die Schule mache Blödsinn und die Eltern wehrten sich
Eltern sind
geduldig. Es braucht viel, bis sie sich organisieren und sich gegenSchulprojekte wehren. Kürzlich war es wieder so weit: In einer Zürcher Gemeinde
bildete sich ein Elternkomitee, welches das altersdurchmischte Lernen (AdL)
bekämpft. Mit guten Argumenten. Auch die Lehrer haben genug: In einem Schulhaus
kündigten 13 von 30 Lehrern. Sie wollten nicht länger als Lerncoach in einer
AdL-Umgebung arbeiten.
Altersdurchmischtes Lernen: Kinder als Versuchskaninchen, Bild: Primarschule Wädenswil
Stell dir vor, die Schule mache Blödsinn und die Eltern wehrten sich, Blogbeitrag für die Südostschweiz von Urs Kalberer
20. Juli 2014
Vernehmlassungsantworten der Schwyzer Lehrerschaft
Der Kanton Schwyz hat ein Sparpaket geschnürt, von dem auch die Volksschule betroffen ist. Der Lehrerverein war zur Vernehmlassung der geplanten Entscheide eingeladen. Die Antworten können hier eingesehen werden.
Vernehmlassung Sparmassnahmenvorschlag ER, LSZ, 18.7.
Vernehmlassung Sparmassnahmenvorschlag ER, LSZ, 18.7.
19. Juli 2014
Professional Development
Der Professional
Development Day der ETAS (English Teachers Association Switzerland) findet
dieses Jahr am 20. September an der PH Brugg-Windisch statt. Das Angebot
umfasst Plenarveranstaltungen, Workshops und Talks. Die insgesamt 37 Angebote
umfassen ein breites Spektrum an Interessensgebieten von Business English,
Young Learners und Teens bis zu Examinations und interkulturellen Themen. Die
Veranstaltung wird bereichert durch eine umfassende Lehrmittelausstellung der
führenden Verlage.
ETAS vereinigt Englischlehrkräfte
aus den öffentlichen Schulen (Volksschule, Gymnasium, Berufsschule) sowie aus
Privatschulen und organisiert jährlich zwei grosse nationale
Weiterbildungsanlässe mit internationalen Experten aus der Sparte English
Language Teaching.
Der Professional
Development Day bietet hochwertige Weiterbildung für alle Stufen und die
Möglichkeit des kollegialen Austausches. Don’t miss it!
18. Juli 2014
Brauchbare Basis zur Weiterentwicklung
Aufgeschreckt
durch die praktischen Beispiele im Artikel «Auf der Suche nach der Kompetenz»,
habe ich als pensionierter Lehrerbildner nachgeforscht, wie es mit dem Lehrplan
21 steht, und als ehemaliger Naturwissenschaftslehrer den Lehrplanteil Natur,
Mensch, Gesellschaft unter die Lupe genommen. Ich finde den Entwurf eine
brauchbare Basis für eine Weiterentwicklung, aber in seinem Umfang in einigen
der Zielbereiche unerfüllbar. Als grossen Fortschritt sehe ich die klaren
Kompetenzumschreibungen in kognitiven Bereichen und dass Technik, Arbeitswelt
und natürliche Umwelt endlich als Themen für die Volksschule legitimiert
werden.
Leserbrief von Hans Neeracher, NZZ, 18.7.
Leserbrief von Hans Neeracher, NZZ, 18.7.
Ökonomen denken zu kurz
Das Interviewmit Prof. Jochen Krautz über den Unterschied zwischen Kompetenz und Bildung ist
sehr erhellend, um nicht zu sagen aufklärend.
Ist es tatsächlich schon so, dass die allgemeine Volksbildung, eine der grossen Errungenschaften der Aufklärung, unter den Rasenmäher von mess- und zählbaren Resultaten gerät, gleichgültig gegen qualitative Inhalte, weil die nicht mess- und zählbar sind? Sind es wirklich Ökonomen, die sich so etwas ausdenken? Dann denken sie selbst unter ökonomischen Kriterien zu kurz. Denn mit solch oberflächlicher, inhaltsarmer Kompetenzorientierung kann man vielleicht gute Untertanen heranbilden, die «kompetent» darin sind, vorgegebene Aufgaben zu erfüllen. Aber wer gibt die Aufgaben?
Leserbrief von Christian Fischer, NZZ, 18.7.
Ist es tatsächlich schon so, dass die allgemeine Volksbildung, eine der grossen Errungenschaften der Aufklärung, unter den Rasenmäher von mess- und zählbaren Resultaten gerät, gleichgültig gegen qualitative Inhalte, weil die nicht mess- und zählbar sind? Sind es wirklich Ökonomen, die sich so etwas ausdenken? Dann denken sie selbst unter ökonomischen Kriterien zu kurz. Denn mit solch oberflächlicher, inhaltsarmer Kompetenzorientierung kann man vielleicht gute Untertanen heranbilden, die «kompetent» darin sind, vorgegebene Aufgaben zu erfüllen. Aber wer gibt die Aufgaben?
Leserbrief von Christian Fischer, NZZ, 18.7.
Experimente am lebendigen Leib
Aus dem Interview mit Prof. Jochen Krautz wie auch aus dem zum
Thema gehörenden Beitrag «Auf der Suche nach der Kompetenz» von Claudia Wirz
(NZZ 14. 7. 14) geht überaus deutlich hervor, dass die Schweiz mit dem Lehrplan
21 mit der Zukunft unserer Gesellschaft, nämlich mit unserer Jugend,
herumexperimentiert.
Leserbrief von Bernard Bachmann, NZZ, 18.7.
Leserbrief von Bernard Bachmann, NZZ, 18.7.
Gedanken zum altersdurchmischten Lernen
Eine Mutter macht sich ihre Gedanken zum trendigen altersdurchmischten Lernen (AdL), wie es an immer mehr Schulen praktiziert wird. Sie kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass keine der vielen Lehrkräfte damit überfordert ist.
"Laut Studien sei AdL sehr erfolgreich", Bild: Istockphoto/Getty Images
Wie sollen Kinder heute lernen? Schweizer Illustrierte, 17.7. von Sandra C.
"Laut Studien sei AdL sehr erfolgreich", Bild: Istockphoto/Getty Images
Wie sollen Kinder heute lernen? Schweizer Illustrierte, 17.7. von Sandra C.
"Lehrplan 21 inkompatibel mit Selektion"
Der Berner SP-Grossrat und Schulleiter Roland Näf beurteilt das vom Lehrplan 21 skizzierte moderne Bildungssystem und die Selektion als "absolut unkompatibel". Weiter meint Näf: "Wären die Lehrerinnen und Lehrer konsequent, würden sie die Selektion schlicht verweigern".
Es herrscht weiterhin Unklarheit über die Art von Selektion. Bild: Uli Olschewski
"Man kann schon heute förderorientiert selektionieren", Bund, 17.7. von Samual Thomi
Es herrscht weiterhin Unklarheit über die Art von Selektion. Bild: Uli Olschewski
"Man kann schon heute förderorientiert selektionieren", Bund, 17.7. von Samual Thomi
16. Juli 2014
Lehrpersonen fragen statt teure Evaluationen
Urs Müller, Basler Grossrat (BastA!) und ehemaliger Präsident des VPOD Basel, äussert sich zur Systemevaluation der integrativen Volksschule Basel-Stadt. Dabei kritisiert Müller das Basler Erziehungsdepartement. "Harmonisieren, kontrollieren und evaluieren, was das Zeug hält. Wenn nur die Volksschulleitung gut dasteht", findet der Grossrat.
"Die Papiere des ED gehören in den Schredder", Bild: Basler Zeitung
Vermieste Ferien für viele Lehrkräfte, Basler Zeitung, 16.7. von Urs Müller
"Die Papiere des ED gehören in den Schredder", Bild: Basler Zeitung
Vermieste Ferien für viele Lehrkräfte, Basler Zeitung, 16.7. von Urs Müller
Homeschooling in Bern beliebter als anderswo
Bern stellt weniger hohe Ansprüche an Heimunterricht (Homeschooling) als die meisten anderen Kantone. Die Folge: Mehr Kinder also anderswo werden daheim unterrichtet.
In Bern werden 240 Kinder zu Hause unterrichtet, Bild: Keystone
240 Berner Kinder werden zu Hause unterrichtet, Berner Zeitung, 16.7. von Dominik Galliker
In Bern werden 240 Kinder zu Hause unterrichtet, Bild: Keystone
240 Berner Kinder werden zu Hause unterrichtet, Berner Zeitung, 16.7. von Dominik Galliker
Kompetenzorientierung führt zu Beurteilungsdilemma
Noch ist der Lehrplan 21 nicht eingeführt, genauer - er ist noch nicht einmal bekannt. Dennoch zeigen sich bereits jetzt weitere Schlaglöcher auf dem Weg seiner Einführung. Ein bisher vernachlässigtes Thema ist dabei die Beurteilung. Wie soll man Kompetenzen gerecht beurteilen und sie als Selektionsmittel für den Übertritt in die Sekundarstufe I verwenden? Dies zeigt sich exemplarisch am Lehrmittel 'Mille feuilles', wo die Beurteilung nach Kompetenzen erprobt wird. Eltern und Lehrer sorgen sich um die Aussagekraft dieser Beurteilungen. (uk)
"Eine Selektion ist nie nur förderorientiert", Bild: Manu Friederich
Französisch zeigt, wie schwierig die Beurteilung mit dem Lehrplan 21 wird, Bund, 16.7. von Mireille Guggenbühler
"Eine Selektion ist nie nur förderorientiert", Bild: Manu Friederich
Französisch zeigt, wie schwierig die Beurteilung mit dem Lehrplan 21 wird, Bund, 16.7. von Mireille Guggenbühler
SOL und AdL sorgen für Unruhe
Die geplante Einführung eines "modernen" Unterrichtsmodells hat in der Zürcher Gemeinde Niederhasli eine Kündigungswelle in der Lehrerschaft ausgelöst. Auch in anderen Gemeinden wird über Unterrichtsmethoden gestritten.
Die neuen Trends des 'Selbstorganisierten Lernens' und des 'Altersdurchmischten Lernens' schwappen von den PH auf die Gemeinden über und sorgen für Unruhe, Bild: Georgios Kefalas
Streit um neues Schulmodell, NZZ, 16.7. von Lucien Scherrer
Die neuen Trends des 'Selbstorganisierten Lernens' und des 'Altersdurchmischten Lernens' schwappen von den PH auf die Gemeinden über und sorgen für Unruhe, Bild: Georgios Kefalas
Streit um neues Schulmodell, NZZ, 16.7. von Lucien Scherrer
15. Juli 2014
Koordinationsübungen im Unterricht
Verschiedene Übungsformen werden anhand von Videoclips erläutert. Die Übungen sind vor allem für Kindergarten und Primarschule geeignet.
Koordinationsübungen im Unterricht, Amt für Volksschule, Appenzell Ausserrhoden
Koordinationsübungen im Unterricht, Amt für Volksschule, Appenzell Ausserrhoden
AdL sorgt für Kündigungen
Dreizehn von 30 Lehrpersonen an einer Zürcher Sekudarschule haben gekündigt. Gründe dafür sind die Schulleitung und ein neues Schulmodell. Dieses "selbstorganisierte Lernen" sieht altersdurchmischte Homebases vor, die von Lerncoaches statt von Klassenlehrern betreut werden.
Exodus im Schulhaus Eichi, Zürcher Unterländer, 15.7. von Caroline Bossert
Eklat in der Sekundarschule, Blick am Abend, 15.7. von Roland Gamp
Exodus im Schulhaus Eichi, Zürcher Unterländer, 15.7. von Caroline Bossert
Eklat in der Sekundarschule, Blick am Abend, 15.7. von Roland Gamp
14. Juli 2014
"Mit den Kompetenzen sinkt das Bildungsniveau"
Warum der Didaktikprofessor Jochen Krautz den Pisa-Test abschaffen würde und was er vom selbstorganisierten Lernen hält.
Krautz: "Das Mantra vom Segen der Akademisierung ist noch lange nicht verstummt", Bild: Bergische Universität Wuppertal
"Mit den Kompetenzen sinkt das Bildungsniveau", NZZ, 14.7. von Claudia Wirz
Krautz: "Das Mantra vom Segen der Akademisierung ist noch lange nicht verstummt", Bild: Bergische Universität Wuppertal
"Mit den Kompetenzen sinkt das Bildungsniveau", NZZ, 14.7. von Claudia Wirz
Können und Wissen im Lehrplan 21
Der Lehrplan 21, der die Bildungsziele der Deutschschweiz vereinheitlichen soll, bringt den kompetenzorientierten Unterricht. Doch was genau sind eigentlich Kompetenzen, und wie verändern sie den Schulalltag?
Auf der Suche nach der Kompetenz, NZZ, 14.7. von Claudia Wirz
Auf der Suche nach der Kompetenz, NZZ, 14.7. von Claudia Wirz
Chassot zu den Primarfremdsprachen
Die ehemalige EDK-Präsidentin und jetzige Direktorin des Bundesamts für Kultur, Isabelle Chassot (CVP), gibt in einem Interview ihr grundsätzliches Einverständnis mit der momentanen Sprachenstrategie zum Ausdruck. Sie interpretiert zwei Fremdsprachen an der Primarschule beispielsweise als "verfassungsmässigen Auftrag". Die unterschiedlichen Sprachenkonzepte in den Kantonen sind für Chassot kein Hindernis für die Mobilität, denn die EDK habe ja entsprechende Bildungsstandards definiert.
Chassot: "Ich habe noch keinen erwachsenen Deutschschweizer getroffen, der die Standardsprache nicht beherrscht". Bild: Keystone
"Das Beispiel Belgien zeigt uns, was passieren kann", Berner Zeitung, 13.7. von Christoph Aebischer
Chassot: "Ich habe noch keinen erwachsenen Deutschschweizer getroffen, der die Standardsprache nicht beherrscht". Bild: Keystone
"Das Beispiel Belgien zeigt uns, was passieren kann", Berner Zeitung, 13.7. von Christoph Aebischer
PH-Professor fordert Informatik ab der 3. Primar
Über 20 Jahre hat Alexander Repenning in den USA als Informatik-Professor gelehrt. Nun ist er zurück in der Schweiz und will, dass alle Primarschüler programmieren lernen. Sonst verpasse die Schweiz den Anschluss, sagt er.
Alexander Repenning hat die schweizweit erste Professur für Informatische Bildung inne. Diese wird von der Hasler-Stiftung finanziert. Bild: FHNW
Er will, dass alle Schweizer Primarschüler programmieren lernen, Aargauer Zeitung, 12.7. von Raffael Schuppisser
Alexander Repenning hat die schweizweit erste Professur für Informatische Bildung inne. Diese wird von der Hasler-Stiftung finanziert. Bild: FHNW
Er will, dass alle Schweizer Primarschüler programmieren lernen, Aargauer Zeitung, 12.7. von Raffael Schuppisser
13. Juli 2014
Wenn die Sonderschulen abgeschafft würden
Die Schweiz hat im Mai dieses Jahres die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterzeichnet. Damit hat sie sich ebenfalls für die Schaffung eine inklusiven Bildungssystems verpflichtet. Deshalb fordert die Berner SP-Grossrätin Eva Baltensperger, Präsidentin des Vereins "Volksschule ohne Selektion", eine intensive Auseinandersetzung mit den möglichen Auswirkungen.
Leicht lernbehinderter Schüler in einer Regelklasse, Bild: G. Lüchinger
Wenn die Sonderschulen abgeschafft würden, Bund, 11.7. von Mireille Guggenbühler
Leicht lernbehinderter Schüler in einer Regelklasse, Bild: G. Lüchinger
Wenn die Sonderschulen abgeschafft würden, Bund, 11.7. von Mireille Guggenbühler
Übermässiger Aufwand für ein gescheitertes Konzept
Der
Aufwand der Schule für die zweite Fremdsprache in der Primarschule steht in
keinem vernünftigen Verhältnis zum erreichten Resultat. Die Erfahrungen zeigen,
dass mehr als die Hälfte der Schüler mit dem Lernen zweier Fremdsprachen ganz oder
teilweise überfordert ist. Mit nur zwei Wochenlektionen in jeder Fremdsprache
ist es für die Lehrpersonen sehr schwierig, den sprachlichen Aufbau so zu
gestalten, dass auch Schwächere längerfristig dem Unterricht folgen können. Vom
neuen Konzept profitieren hingegen die Sprachbegabten, welche später aber auch
ohne sprachliche Vorkenntnisse in der Sekundarschule rasch vorankommen würden.
Diese Spitzenschüler werden gerne zitiert, wenn es um den Erfolg des frühen
Sprachenlernens geht. Übersehen wird dabei, dass mit diesem sprachenlastigen
Konzept viel zu viele Schüler den Mut und ihre ganze Lernfreude verlieren. Es
nützt nichts, mit immer mehr Förderlektionen Defizite im Französisch oder
allenfalls im Englisch beheben zu wollen, wenn die Schüler ganz andere
Begabungen haben.
Amstutz: "Die Mittelstufe muss sich wieder auf die ganze Farbpalette ihres Bildungsauftrags besinnen".
Quelle: Hanspeter Amstutz
Primarfremdsprachen: Viel Aufwand aus politischen Gründen
Peter Keller, Gymnasiallehrer und SVP-Nationalrat, äussert sich in einem Kommentar zu den Primarfremdsprachen.
Die SVP hat in Nidwalden eine Initiative lanciert, die nur noch eine Fremdsprache an der Primarschule will, Bild: SRF
Zwei Fremdsprchen in der Primarschule sind zu viel, Zürichsee Zeitung von Peter Keller
Die SVP hat in Nidwalden eine Initiative lanciert, die nur noch eine Fremdsprache an der Primarschule will, Bild: SRF
Zwei Fremdsprchen in der Primarschule sind zu viel, Zürichsee Zeitung von Peter Keller
Referendum gegen Walliser Sparprogramm zu Stande gekommen
Der Verband der Walliser Staatsangestellten und Lehrer hat am Mittwoch ein Referendum mit über 9000 Unterschriften gegen das Spardekret des Kantonsparlamentes eingereicht. Damit wird das Walliser Volk über diese Sparmassnahmen entscheiden.
Marylène Volpi Fournier überreicht dem Staatskanzler Philipp Spörri das Referendumspaket, Bild: SRF
Sparbeschlüsse des Walliser Kantonsparlaments kommen vors Volk, SRF Regional, 9.7.
Marylène Volpi Fournier überreicht dem Staatskanzler Philipp Spörri das Referendumspaket, Bild: SRF
Sparbeschlüsse des Walliser Kantonsparlaments kommen vors Volk, SRF Regional, 9.7.
Beratungsstellen gegen Burnout boomen
Die Beratungsstelle der PH Bern ist gefragt: Im Schuljahr 2012/13 suchten dort 880 Personen Hilfe. Auch das Präventionsangebot der Unfallversicherung Suva wird rege genutzt.
Burnout ist in allen Berufsgruppen ein Thema, Bild: Colourbox
Beratungs- und Präventionsstellen gegen Burnout boomen, SRF Regional, 8.7.
Burnout ist in allen Berufsgruppen ein Thema, Bild: Colourbox
Beratungs- und Präventionsstellen gegen Burnout boomen, SRF Regional, 8.7.
So viel kostet der Lehrplan 21
Die Einführung des Lehrplans 21 verursacht im Kanton Bern jährlich wiederkehrende Kosten von geschätzten 22 Millionen Franken. Dazu kommen einmallige Ausgaben von rund 5,5 Millionen Franken.
Der Kanton Bern legt Zahlen zu den Kosten des Lehrplans 21 vor, Bild: Kindgerechte Schule
So viel kostet der Lehrplan 21, Berner Zeitung, 8.7. von Andrea Sommer
Der Kanton Bern legt Zahlen zu den Kosten des Lehrplans 21 vor, Bild: Kindgerechte Schule
So viel kostet der Lehrplan 21, Berner Zeitung, 8.7. von Andrea Sommer
Eltern gegen altersdurchmischtes Lernen
An der Schule Zumikon im Kanton Zürich werden Unterschriften gesammelt gegen das altersdurchmischte Lernen.
Sollen Kinder verschiedenen Alters gemeinsam unterrichtet werden? Bild: Gaetan Bally
Wieder einmal dicke Luft an der Schule Zumikon, NZZ, 8.7. von Christa Neuhaus
Sollen Kinder verschiedenen Alters gemeinsam unterrichtet werden? Bild: Gaetan Bally
Wieder einmal dicke Luft an der Schule Zumikon, NZZ, 8.7. von Christa Neuhaus
Wird Abschlussprüfung an Aargauer Bez gestrichen?
Die Aargauer Schulen bleiben eine Baustelle. Nun wird über Neuregelungen gesprochen beim Wechsel von der Primarschule an die Oberstufe und später an die Kantonsschulen. Konkret könnte etwa die Abschlussprüfung bei der Bezirksschule gestrichen werden. Die Reaktionen der Parteien sind unterschiedlich.
Ohne Aufnahme- und Abschlussprüfungen würde der Kanton sparen, Bild: Keystone
Abschlussprüfung an Aargauer Bez steichen kommt nicht überall an, SRF Regional, 7.7.
Ohne Aufnahme- und Abschlussprüfungen würde der Kanton sparen, Bild: Keystone
Abschlussprüfung an Aargauer Bez steichen kommt nicht überall an, SRF Regional, 7.7.
Bastelpflicht für Eltern
Letzte Woche wars so weit: Meine Tochter durfte ihrem Kindergarten zum ersten Mal einen Besuch abstatten. Ich begleitete sie und war mindestens so gespannt wie meine Kleine, was uns dort erwarten würde.
Bananen unerwünscht - dafür Basteln à gogo, Bild: Kirbus Edvard
Bastelpflicht für Eltern, Mamablog von Jeantette Kuster, 6.7.
Bananen unerwünscht - dafür Basteln à gogo, Bild: Kirbus Edvard
Bastelpflicht für Eltern, Mamablog von Jeantette Kuster, 6.7.
Innerrhoden verlängert Weihnachtsferien
Die Dauer der Weihnachtsferien gab in den
vergangenen Jahren von verschiedener Seite zu Diskussionen Anlass. Die
Landesschulkommission hat das Anliegen aufgenommen und intensiv diskutiert. An
ihrer Juli-Sitzung hat sie entschieden, ab Schuljahr 2016/2017 die
Weihnachtsferien für alle Schulen im Kanton Appenzell Innerrhoden auf zwei
Wochen zu verlängern.
Volksschulamt Appenzell Innerrhoden, 11.7.
4. Juli 2014
Zentralschweizer Kantone bestellen Studie zum Fremdsprachenunterricht
Nach Forderungen zur Abschaffung von Französisch an der Primarschule reagieren die Zentralschweizer Bildungsdirektoren. Sie wollen die Kenntnisse von Schülern und Lehrkräften in Französisch und Englisch untersuchen. Dazu haben Sie eine Evaluation in Auftrag gegeben.
Der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss präsidiert die Zentralschweizer Bildungsdirektoren-Konferenz, Bild: bildung-z.ch
Zentralschweizer Bildungsdirektoren machen Studie zu Fremdsprachen. Landbote, 4.7.
Der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss präsidiert die Zentralschweizer Bildungsdirektoren-Konferenz, Bild: bildung-z.ch
Zentralschweizer Bildungsdirektoren machen Studie zu Fremdsprachen. Landbote, 4.7.
PH-Student rät: "Man muss es einfach locker nehmen"
Studenten äussern Kritik an der PH Luzern. Die Ausbildung verlange eine hohe Anwesenheitspflicht und fordere im Allgemeinen nicht viel an eigenständiger Denkarbeit. Rektor Hans-Rudolf Schärer reagiert auf die Vorwürfe.
Die Qualität der Ausbildung an der PH Luzern ist gross, Bild: Emanuel Ammon
Wo Lehrer das Fürchten lernen, Zentralplus.ch, 4.7. von Claude Hagen
Die Qualität der Ausbildung an der PH Luzern ist gross, Bild: Emanuel Ammon
Wo Lehrer das Fürchten lernen, Zentralplus.ch, 4.7. von Claude Hagen
Schlüer zu Mundart im Kindergarten
SVP-Bildungspolitiker Ulrich Schlüer beschreibt das Ziel der Mundart-Initiativen: Deutschschweizer Kinder fänden den Zugang zur Sprache nur über den Dialekt.
Nach dem Erfolg im Aargau ist die SVP mit ihren Mundart-Initiativen im Aufwind, Bild: Keystone
"Ein Kind soll sprechen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist", Basler Zeitung, 4.7. von Anja Burri
Nach dem Erfolg im Aargau ist die SVP mit ihren Mundart-Initiativen im Aufwind, Bild: Keystone
"Ein Kind soll sprechen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist", Basler Zeitung, 4.7. von Anja Burri
Bildungsfinanzen 2014
Wie viel geben Bund, Kantone und Gemeinden für Bildungszwecke aus? Wie verteilen sich diese Ausgaben auf die verschiedenen Bildungsstufen, von der Vorschule bis zur Tertiärstufe? Wie hoch sind die Kosten pro Schülerin und Schüler? Wie viele staatliche Mittel erhalten die Hochschulen für die Forschung und Entwicklung?
Bildungsfinanzen, Ausgabe 2014, Bundesamt für Statistik
Bildungsfinanzen, Ausgabe 2014, Bundesamt für Statistik
Initiative für Mundart in Zuger Kindergärten lanciert
Auch im Kanton Zug soll im Kindergarten ausschliesslich Mundart gesprochen werden. Die SVP Kanton Zug hat die kantonale Volksinitiative "Ja zur Mundart" lanciert.
Mundart im Kindergarten wird nun auch im Kanton Zug zu einem Thema, Bild: EQ Images
Initiative für Mundart in Zuger Kindergärten lanciert, www.news.ch
Mundart im Kindergarten wird nun auch im Kanton Zug zu einem Thema, Bild: EQ Images
Initiative für Mundart in Zuger Kindergärten lanciert, www.news.ch
Bonschur und Helou
Heute ist der letzte Baselbieter Primarschultag ohne
Frühenglisch. Nach den Sommerferien beginnt das Zeitalter der Mehrsprachigkeitsdidaktik.
Das bedeutet, dass man den Kindern, die in der dritten und vierten Primar kaum
ein Wort Französisch gelernt haben, in der fünften Klasse auch noch Englisch um
die Ohren schlägt. Diesem Konzept liegt die Mär von den Kinderlein zugrunde,
die jede Sprache im Schlaf erlernen – eine fatale bildungsdidaktische
Fehlüberlegung. Zwar stimmt es schon, dass Kinder einfach Sprachen lernen.
Allerdings nur, wenn sie permanent mit der Zielsprache konfrontiert sind und
die sogenannte Immersion einsetzt. Bei zwei Wochenstunden Frühfremdsprache
passiert hingegen gar nichts, ausser einer punktuellen Stimulation mit äusserst
bescheidenem Lernerfolg.
Bonschur und Helou, Basler Zeitung, 4.7. von Balz Stückelberger (Baselbieter Landrat FDP)
"Wer Therapie sät, wird Fälle ernten"
Dunkel türmen sich die Wolken über dem
Bielersee, Donner grollt, der Leuchtturm blinkt. «In meinem Herzen bin ich
immer noch ein Linker», sagt Alain Pichard, Sohn eines Hochseekapitäns und
Enfant terrible der Linken. Er beugt sich über ein Stück Papier und klopft mit
dem Finger darauf: «Herr Präsident», steht darauf, und «Sehr verehrte
Kolleginnen und Kollegen». Es ist ein Referat, in dem der Lehrer der
Sekundarstufe 1 den Finger auf Wunden im Bildungssystem legt und mit eleganten
Formulierungen und träfen Anekdoten die Probleme beim Namen nennt. «In der
Bildungspolitik haben die Schaltzentralen der Bildungsbürokratie das Zepter
übernommen», sagt Pichard. «Die Bildungsbürokratie schätzt die Lehrer zwar als
Erfüllungsgehilfen. Gleichzeitig spricht man uns aber jede Kompetenz ab, uns zu
schulpolitischen Fragen zu äussern.»
Alain Pichard. "Wenn etwas falsch läuft, so muss man es benennen", Bild: Franziska Laur
"Wer Therapie sät, wird Fälle ernten", Basler Zeitung, 4.7. von Franziska Laur
Alain Pichard. "Wenn etwas falsch läuft, so muss man es benennen", Bild: Franziska Laur
"Wer Therapie sät, wird Fälle ernten", Basler Zeitung, 4.7. von Franziska Laur
Studie gibt Basel gute Noten für die Schulintegration
Die Integration von verhaltensauffälligen Schülern und solchen
mit Behinderung in Regelklassen ist in der ganzen Schweiz ein grosses
Politikum. Lehrer ächzen unter der Zusatzlast und ärgern sich vor allem auch
über die zunehmende Anzahl von Heilpädagogen und Stützpersonen im Schulzimmer,
die eine grosse Unruhe bringen.
Nachdem
auch dem Basler Bildungsdirektor Christoph Eymann zu Ohren gekommen war, dass
ein Teil der Lehrkräfte unter der Umsetzung der Integration leidet, gab er
vergangenen Herbst eine Studie zu diesem Thema in Auftrag. Die Interkantonale
Hochschule für Heilpädagogik Zürich sollte herausfinden, ob es allenfalls
Korrekturen bei der Umsetzung der Integration braucht.
Studie gibt Basel gute Noten für die Schulintegration, Basler Zeitung, 3.7. von Franziska Laur
Raus aus dem Wortsumpf - reden wir doch Klartext
Fritz Tschudi blickt mit einem Augenzwinkern auf die Sprache der Bildungsverwaltung und stellt fest, dass diese aus Floskeln und Worthülsen besteht. Doch auch Lehrer übernehmen unkritisch Fachbegriffe und beugen sich so dem Zeitgeist und dem Gruppendruck. Tschudis geistreicher Text erinnert mich an Wiglaf Drostes Bemerkung: "Die Ventilatoren des Nichts kann man nicht an ihren Worten messen, sondern, im Gegenteil, an ihrer Sprache".
Probieren Sie es aus und klopfen Sie den Zeitgeist aus dem Busch, Bild: Achimowitz-Spruchklopfomat 1.01
Raus aus dem Wortsumpf - reden wir doch Klartext, Blog Südostschweiz, 4.7. von Fritz Tschudi
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