28. September 2014

Auf und ab mit ICT im Lehrplan 21

Die Informatik gerät im Lehrplan 21 zwischen Stuhl und Bank. War ursprünglich vorgesehen, ICT als fachübergreifendes Thema zu verankern, setzte sich später die Meinung durch, man müsse Informatik bereits ab der 3. Primar in der Stundentafel festschreiben. Nun zeigt sich, dass für diese Ausweitung (1 Wochenlektion in der Primar und 2 in der Oberstufe) erstens kein Geld und zweitens keine Zeit vorhanden ist. (uk)
Bildungsdirektoren kürzen Informatik-Projekt, NZZaS, 28.9. von René Donzé


Im Seilziehen um den Informatikunterricht an den Schulen haben die Befürworter einer frühen Schulung im Umgang mit Computern einen Rückschlag erlitten. Im neuen Lehrplan 21 werden Informatik und Medienbildung nicht den von ihnen gewünschten Stellenwert erhalten. Die Steuergruppe der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) hat die Vorschläge der von ihr eingesetzten Arbeitsgruppe als zu umfangreich klassiert. Diese wollte mit dem Informatikunterricht in der dritten Klasse mit einer Wochenlektion beginnen und in der Oberstufe zwei Lektionen vorsehen.
«Die Steuergruppe ist zum Schluss gekommen, dass die vorgeschlagene Stundendotation nicht umsetzbar und nicht finanzierbar ist», sagt Christoph Mylaeus, Geschäftsleiter der D-EDK. «Wir müssen Kürzungen beim Umfang des Lehrplanmoduls vornehmen», bestätigt Lehrerverbandspräsident Beat Zemp. Informatik soll nun schwerpunktmässig in der Oberstufe stattfinden, wobei einfaches Programmieren schon ab der fünften Primarschulklasse möglich sein soll. Denkbar sind an der Oberstufe statt einzelner Wochenlektionen für die Informatik auch Projektwochen. Die überarbeitete Version des Teillehrplans für Informatik und Medienbildung soll bis Ende Jahr vorliegen.
Davon unabhängig wird demnächst die bereinigte Fassung des Lehrplans 21 verabschiedet. Dieser wurde aufgrund der öffentlichen Kritik im Umfang reduziert und angepasst. Nun soll er an der Plenarversammlung der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren Ende Oktober genehmigt werden.

Gleichzeitig fällt der Entscheid über die künftige Schulschrift. In der Vernehmlassung hatten sich die Kantone für eine Abkehr von der Schnüerlischrift hin zu einer teilverbundenen Basisschrift ausgesprochen. «In diese Richtung werden sich die Dinge wohl entwickeln», sagt Mylaeus.

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