31. Dezember 2013

Harmonisierung klappt nur mit den Fremdsprachen

Der Bildungsforscher Urs Moser findet den Umfang des Lehrplans 21 nicht zu gross. Dies ermögliche eine Konkretisierung der Inhalte, die für die Lehrmittelautoren, die Lehrer und interessierte Eltern von Vorteil sei. Rudolf Künzli fordert einen baldigen politischen Entscheid in der Fremdsprachenfrage. Denn eine wirkliche Harmonisierung könne nur mit dem Einbezug der Fremdsprachen erreicht werden.
Lehrplan 21 - die Probleme kommen bei der Umsetzung, SRF Echo der Zeit, 30.12. von Rafael von Matt

Baselland lehnt ab

Als einziger Kanton lehnt Baselland den Entwurf des Lehrplans 21 schlicht ab. Während andere Kantone "grundsätzlich" einverstanden sind und dann noch ein paar Verbesserungsvorschläge machen, hat man in Liestal "gravierende Vorbehalte".



Klartext aus Baselland, Bild: Nils Fisch

Baselland droht mit eigenem Lehrplan, Tageswoche, 19.12. von Simon Jäggi


Mehr Tanz, weniger Schule

Das Konzept der Begabtenförderung in den Bereichen Sport und Musik ist mittlerweile weit verbreitet. Im Thurgau gibt es neu auch eine spezielle Förderung für Tanztalente an der Volksschule. Diese absolvieren ein Programm von zwölf Lektionen pro Woche.




Fünf Schülerinnen profitieren von der neuen Begabtenförderung Tanz, Bild: Severin Schwendener

Hauptaufgabe: Talente erkennen, St. Galler Tagblatt, 30.12. von Severin Schwendener

30. Dezember 2013

Jahrhundertwerk oder Monsterlehrplan?

Im Beitrag des 'Rendez-vous' von Radio SRF kommen Alain Pichard, Christian Amsler und Jürg Brühlmann vom LCH zu Wort. Amsler weist noch einmal darauf hin, dass die Überarbeitung Zeit benötigt und man deshalb mit einer Verzögerung rechnen müsse.
Lehrplan 21 - Jahrhundertwerk oder Monsterlehrplan? Rendez-vous, Radio SRF, 30.12. von Rafael von Matt

Forderung nach öffentlicher Debatte zum Lehrplan 21

Die Thurgauer Lehrerin Elsbeth Schaffner stellt in ihrem Aufsatz "Plädoyer für eine demokratische Konsensfindung über den Auftrag der Volksschule" fest, dass die Medien bis heute zu wenig auf die kritischen Argumente der Gegner eingegangen sind. Die Berichterstattung erwecke den Eindruck, dass Kritiker politisch rechtslastig oder religiös orientiert seien. Schaffner hofft, dass die nun folgende Überarbeitung Gelegenheit zu einer sachlich begründeten Konsensfindung bietet. 





Elsbeth Schaffner ist Erstunterzeichnerin des Memorandums "550 gegen 550".

Plädoyer für eine demokratische Konsensfindung über den Auftrag der Volksschule, Elsbeth Schaffner, 30.12.

Aufnahmeprüfungen auch für Sek B-Schüler

Die Anfang Schuljahr 2014/15 in Kraft tretende Änderung der Aufnahmereglemente für einige Zürcher Mittelschulen bringt neue Chancen auch für Sek-B-Schülerinnen und -Schüler. Die Zulassung beschränkt sich neu nicht mehr ausschliesslich auf Sek-A-Schüler.

Neu werden auch Absolventen der Sek B zugelassen zu den Aufnahmeprüfungen in die Kunst- und Sport-Klassen (K S) am Mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium Rämibühl in Zürich, in die Pilotklasse der Informatikmittelschulen (IMS) an Handelsmittelschulen des Kantons sowie ans schweizerisch-italienische Liceo Artistico.
Quelle: Tages Anzeiger, 30.12.

29. Dezember 2013

Amsler rechnet mit Verzögerung

Die Einführung des Lehrplans 21 wird möglicherweise verzögert. Damit rechnet der Präsident der D-EDK, Christian Amsler.
Lehrplan 21: Amsler rechnet mit Verzögerung, SRF Regional, 29.12. Interview mit Christian Amsler

St. Gallen will den Lehrplan 21 ohne Verzögerungen

Der St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker will den Lehrplan 21 trotz den vielen Änderungsanträgen ohne Verzögerung einführen können. Das Papier müsse nun mit Hochdruck überarbeitet werden. Es habe im bisherigen Prozess schon genug Verzögerungen gegeben. Damit stellt sich Kölliker gegen seinen Amtskollegen und D-EDK-Präsidenten Christian Amsler aus Schaffhausen. Dieser will eine sorgfältige Überarbeitung, auch auf die Gefahr hin, dass die Einführung dadurch verzögert würde.
St. Gallen will Lehrplan 21 durchpauken, SRF Regional, 29.12.

Testaufgaben aus Check P3

Die Nordwestschweizer Kantone BS, BL, SO und AG haben kürzlich die erste Testserie "Check P3" mit Drittklässlern durchgeführt. Wie unterscheiden sich Testaufgaben, die explizit Kompetenzen prüfen, gegenüber herkömmlichen Prüfungsaufgaben?



Im Kanton Bern bleibt das Lehrerurteil entscheidend, Berner Zeitung, 28.12. von Christoph Aebischer

"Unser Bildungssystem hat Besseres verdient"

Die wachsende Regulierung der Schulen entmündigt die Lehrpersonen. Der Lehrplan 21 ist ein weiteres Beispiel dafür. Er schlägt alle Schüler über einen Leisten und führt zu einer Gleichschaltung des Bildungssystems, findet René Donzé.
Der Bündner Bauernbub tickt anders als das Zürcher Agglokind, NZZaS, Kommentar von René Donzé

Amsler: Wir brauchen mehr Zeit

Christian Amsler, Chef D-EDK, will den Lehrplan 21  gründlich überarbeiten. Doch dies brauche Zeit. Amsler: "Wir brauchen wohl etwas mehr Zeit. Die Arbeitsgruppen müssen ohne Druck arbeiten können". Der ursprüngliche Zeitplan, wonach die fefinitive Version im Herbst 2014 freigegeben und 2015 eingeführt werden soll, sei kaum mehr realistisch. Der Verband der Schweizer Schulleiter fordert, dass zur Überarbeitung neue Leute ans Ruder gelassen werden.

Lehrplan 21: Zeitplan nicht mehr realistisch, Bild: www.ar.ch

Nach Kritik: Verzögerung beim Lehrplan 21, NZZaS, von René Donzé

Grenzen der Integration

Hanspeter Amstutz fordert eine Lockerung der starren Positionen bei der Integration von schwierigen Schülern. Besonders die Stadt Zürich könne die durch die Abschaffung der Kleinklassen entstehenden Zusatzkosten kaum mehr kontrollieren.
Keine Regel ohne Ausnahme, Tages Anzeiger, 28.12. von Hanspeter Amstutz (Link: www.kindgerechte-schule.ch)

28. Dezember 2013

Für die Beibehaltung der Fächer Geografie und Geschichte

Der Lehrplan 21 sieht vor, dass der Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» im 3. Zyklus (7.-9. Klasse) in vier thematische Blöcke ausdifferenziert wird (vgl. Tabelle oben). Einer der vier Fachbereiche heisst «Räume, Zeiten, Gesellschaften» (RZG) und enthält die bisherigen Fächer Geografie und Geschichte sowie die politische Bildung.
Gegen die Zusammenfassung der beiden Fächer regt sich Widerstand. Die Vereine derLehrpersonen für Geografie und für Geschichte fordern in einer Petition dieBeibehaltung der Fachbezeichnungen. Die Lehrpersonen sorgen sich insbesondere um die Gewährleistung der Anschlussfähigkeit an weiterführende Schulen, so etwa an das Gymnasium, wo Geografie und Geschichte je eigene Grundlagenfächer nach dem Maturitätsanerkennungsreglement sind. In einem Positionsbezug schreiben die Geschichts- und Geografielehrer, es sei ein falscher und gefährlicher Trend, Fächer und Disziplinen zusammenzufassen. Dadurch gingen Fachkompetenzen verloren. Tatsächlich erschliesst sich a priori nicht, warum für Geografie und Geschichte möglich sein soll, was für Mathematik ausgeschlossen ist.
Ein interdisziplinäres Denken setze disziplinäres Verstehen voraus, heisst es im Positionspapier weiter. Bezweifelt wird, dass Schülerinnen und Schüler auf der Sek-I-Stufe bereits zu interdisziplinärem Denken fähig sind. In diesem Kontext und aus fachlicher Sicht wird auch die geplante Ausbildung von Lehrkräften für den Sammelfachbereich RZG an pädagogischen Hochschulen abgelehnt. Es bestehe die Gefahr, dass sowohl Geografie wie Geschichte unter dem Sammelbegriff RZG nicht mehr von Fachgeografen und Fachhistorikern gelehrt würden. Seriöser Unterricht werde durch die Verwischung verunmöglicht, sagt Sabrina Jud vom Verein der Geografielehrpersonen. Niemandem käme in den Sinn, Französisch und Englisch in einen Sammeltopf «Fremdsprachen» zu legen. Sie befürchtet, dass besonders die Geografie unter Druck kommen würde und dass sich die Unklarheit über Inhalt und Profil dieses Fachs in den Köpfen der Schülerschaft verstärkte.
Mit den im Lehrplan 21 aufgeführten Kompetenzen ist man im Einzelnen einverstanden. Jedoch seien die Ziele im 3. Zyklus nur mit einer höheren Stundendotation zu erreichen.
Quelle: NZZ, 28.12. von Michael Schoenenberger

Plan Stundentafel

Bei der Planung des Lehrplans 21 stand die Lektionentafel fest, bevor überhaupt über den Inhalt in den Fächern diskutiert werden konnte. So orientieren sich die Lerninhalte nicht in erster Linie nach den Bedürfnissen, sondern an den zur Verfügung stehenden Lektionen. Besonders deutlich kommt dies bei den Fremdsprachen zum Ausdruck. Hier ist gegenüber heute an der Oberstufe ein Abbau geplant. Dies wird begründet mit dem frühen Einsetzen des Unterrichts an der Primarschule. Doch leider entsprechen die Kenntnisse der Primarschüler beim Übertritt in die Sekundarschule nicht den hohen Erwartungen. 








Quelle: NZZ, 28.12.

Lehrplan 21: Hier muss angepasst werden

Wird der Lehrplan nicht in wesentlichen Punkten überarbeitet, dürfte es schwierig werden mit der Akzeptanz und der politischen Umsetzung. Das ist das Fazit, das Michael Schoenenberger in der NZZ zieht. Er nennt dabei auch die wichtigsten Konfliktfelder: Umfang, Anforderungen, Kompetenzen, Fremdsprachen, Berufliche Orientierung, Ideologie.





Der Lehrplan 21 soll im Herbst 2014 verabschiedet werden, Bild: Christoph Ruckstuhl

Ein Ja und ein paar grosse Aber, NZZ, 28.12. von Michael Schoenenberger

27. Dezember 2013

Häufige Auflösung von Lehrverträgen

Fast jeder dritte Lehrvertrag in der Schweiz wird vorzeitig aufgelöst. Im Gastgewerbe und bei Coiffeur- und Schönheitspflegeberufen gar jeder zweite. Falsche Berufswahl und ungenügende Leistungen in der Schule sind die Hauptgründe.
Aufgelöste Lehrverträge 2012 nach Ausbildungsfeld, Quelle: BFS

Zu PISA, Rankings und Bildungspolitik

Der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann beobachtet die Bildungspolitik seit vielen Jahren. In einem Interview äussert er seine Kritik an PISA und am Bildungssystem. Seine Gedanken sind nicht nur für Österreich relevant. In der Schweiz klopfte man sich nach der Veröffentlichung der PISA-Resultate auf die Schulter und begründete die guten Resultate mit den gemachten Anpassungen im Rahmen der Förderung der Lesekompetenz. Dann stellte sich heraus, dass die Verbesserungen nicht in erster Linie mit der Schule, sondern mit der Ausländerpolitik zu tun hatten. Liessmann:"Fällt ein PISA-Test schlecht aus, muss die Ministerin fast zurücktreten, fällt er gut aus, sagt sie: Das ist das Ergebnis meiner Politik. Beides ist Unsinn."




Liessmann:"Zumindest das Bachelorstudium sollten alle Studierenden eines Faches gemeinsam absolvieren", Bild: Kleine Zeitung
"PISA ist verzichtbar", Salzburger Nachrichten, 5.12. von Maria Zimmermann

Zweifel an Fremdsprachenkonzept in Luzern

Obwohl die Fremdsprachen nicht Gegenstand der Konsultation zum Lehrplan 21 waren, äusserten Gemeinden, Schulpflegen und Parteien Zweifel an der Umsetzbarkeit von zwei Fremdsprachen an der Primarschule. Dies ausgerechnet in Luzern, wo die PH seit Jahren die Vorzüge des frühen Fremdsprachenunterrichts predigt. 




Grundsätzlich breite Zustimmung zum Lehrplan 21

Lehrplan 21 findet im Kanton Luzern Zustimmung, Neue Luzerner Zeitung, 23.12. 


Luzerner Stellungnahmen zum Lehrplan 21

23. Dezember 2013

Wie Eltern fördern oder demotivieren können

Im Kanton Zürich läuft die Anmeldefrist für die Gymnasien. Viele Eltern fragen sich, wie sie ihr Kind am besten unterstützen können. Eine Studie der PHZH und der Universität Zürich zeigt: Kinder, die mehr an sich glauben und in ihrem Lernen einen Nutzen erkennen, lernen lieber und freuen sich gar auf eine Prüfung.




Eigenständiges Lernen ist gefragt, Bild: Gaetan Bally

So bringen Eltern ihr Kind in höhere Schulen, Tages Anzeiger, 23.12. von Ev Manz

22. Dezember 2013

Aargau sagt "ja, aber" zum Lehrplan 21

"Ja, aber ..." ist das Fazit der Aargauer Regierung zum Lehrplan 21. Sie fordert erhebliche Anpassungen. So fordere der Lehrplan zu viel von den Schülern.




Der Lehrplan soll erst 2017/18 eingeführt werden. Bild: Keystone

Aargauer Regierung will erhebliche Änderungen am Lehrplan 21, SRF Regional, 20.12.

Lehrplan 21 verdrängt Christentum

Mohammed statt Krippenspiel, Buddha statt Arche Noah: Der neue Lehrplan 21 verschiebt die Werte des traditionellen Religionsunterrichts und katapultiert alle Weltreligionen ins Zentrum. Das Christentum verliert seine Sonderstellung. Schon Knirpse im Kindergarten und der ersten Klasse sollen bedeutende Gestalten aus verschiedenen Religionen kennen - neben Jesus auch Mohammed und Buddha.




Wie lange werden noch Krippenspiele aufgeführt? Bild: Yannick Andrea

Mohammed wird Pflichtstoff für Erstklässler, Schweiz am Sonntag, 22.12. von Yannick Nock

Zu lange Ferien im Thurgau?

Im Kanton Thurgau gehen die Schüler zu wenig lang in die Schule. So widersprächen die zwei Wochen Weihnachtsferien dem geltenden Schulgesetz, das 40 Schulwochen vorschreibt. Ein FDP-Kantonsrat verlangt deshalb eine korrekte Umsetzung des Schulgesetzes. Regierungsrätin Knill will das Gesetz ändern.




Zu lange Weihnachtsferien? Bild: Reto Martin

Ungesetzlich lange Ferien, Thurgauer Zeitung, 21.12. von Thomas Wunderlin

21. Dezember 2013

Der Sprachenclown schlägt wieder zu

Warnung: Die Texte von José Ribeaud können Ihre geistige Urteilskraft schwächen. Soll man sich nun ärgern oder einfach nur lachen über den jurassischen Sprachentaliban? Privat ziehe ich das Lachen vor - Gift und Galle speit er gegen die ungehobelten Kulturbanausen aus der Deutschschweiz. Er tut dies mit einer Verve und Entschlossenheit, die im guten Fall amüsant, im schlechteren mitleiderregend ist. Staatspolitisch ist das Ganze allerdings nicht lustig, sondern bedenklich. Der Giftmischer gefährdet mit seinen Tiraden den Zusammenhalt des Landes stärker als die Kantone, die über einen sinnvolleren und nützlicheren Fremdsprachenunterricht nachdenken.








Ribeaud:"Die Schweizer befinden sich sprachlich gesehen immer noch im Krieg".


Die Schweiz im "Sprachenkrieg", José Ribeauds Polemik, NZZ, 21.12. von Christophe Büchi


20. Dezember 2013

Weniger wäre mehr

Der Zürcher Bildungsrat nimmt Stellung zum Lehrplan 21. Grundsätzlich positiv.
Im Lehrplan 21 wäre weniger mehr, NZZ, 20.12. von Walter Bernet

Integrieren, bis die Polizei kommt

An einer Zürcher Schule ist die gespannte Situation um einen verhaltensauffälligen Buben erneut eskaliert. Der Junge zeigte einen Handyfilm herum, die Schulleitung rief die Polizei.




Wie weit sollen auch schwierige Schüler integriert werden? Bild: Martin Rütschi

Integrieren, bis die Polizei kommt, Tages Anzeiger, 20.12. von Michèle Binswanger

Pulver will am Fremdsprachenkonzept festhalten

In einer Stellungnahme zum Lehrplan 21 äussert sich der Berner Bildungsdirektor Bernhard Pulver auch zum Sprachenkonzept. Man dürfe dieses Konzept nicht in Frage stellen, da man sonst den Sprachenfrieden gefährde. Eine Abwahlmöglichkeit der zweiten Fremdsprache sei für den Kanton Bern kein Thema.


Pulver: Nur ja keine Zweifel am Fremdsprachenkonzept aufkommen lassen, Bild: Andreas Blatter

Lehrplan 21: Pulver sieht Verbesserungspotenzial, Berner Zeitung, 20.12.

Für Uri ist der Lehrplan 21 zu umfangreich

Die durch den Lehrplan 21 angestrebte Harmonisierung der Bildung werde begrüsst, teilte der Urner Erziehungsrat am Freitag mit. Auch die Formulierung der Lerninhalte in Form von Kompetenzen sei sinnvoll.
Kritik übt Uri am Umfang des Lehrplanes. Fragezeichen gesetzt werden zur Fülle der Mindestansprüche, die die Schüler erreichen müssen. In den Fächern Mathematik, Sprachen sowie Natur, Mensch und Gesellschaft werden die geforderten Kompetenzen als zu hoch eingestuft.
Gewisse Fächer werden als zu theorielastig wahrgenommen. Im textilen und technischen Gestalten würden die handwerklichen Grundfertigkeiten zu kurz kommen, heisst es in der Mitteilung. Auch im Fach Wirtschaft, Arbeit und Haushalt seien die praktische Arbeiten teilweise untergewichtet.
Am Konsultationsverfahren zum Lehrplan 21 haben im Kanton Uri 17 Schulbehörden, vier Parteien sowie diverse Verbände teilgenommen. Der Lehrplan war von den Deutschschweizer Kantonen gemeinsam erarbeitet worden und soll ohne Zentralisierung zu einer weiteren Harmonisierung der Schule beitragen. Er soll im Herbst 2014 von der D-EDK freigegeben werden.
Quelle: Für die Urner ist der Lehrplan zu dick geraten, Neue Luzerner Zeitung, 20.12.

Französisch nicht schwächen

Im Kanton Uri lernen die Schüler Französisch erst ab der Oberstufe. Dabei sind Dispensationen möglich. Nun wollte eine Parlamentarische Empfehlung erreichen, dass Dispensationen leichter möglich werden. Dies lehnt die Regierung aber ab.



Von 397 Schülern wurden im Jahr 2012 17 vom Französischunterricht dispensiert, Bild: Neue Zuger Zeitung

Regierung will Französisch nicht schwächen, Neue Luzerner Zeitung, 20.12.

Mehr Lehrer für weniger Schüler

Die Zahl der Schüler an der Aargauer Volksschule ist in den vergangenen Jahren leicht gesunken. Gleichzeitig stieg die Zahl der Lehrer jedoch an. Grund dafür ist unter anderem die Einführung des Englischunterrichts an der Primarschule.





In Zukunft braucht's noch mehr Lehrer, Bild: Keystone

Immer mehr Lehrer unterrichten im Aargau immer weniger Schüler, Aargauer Zeitung, 20.12.

19. Dezember 2013

Nun kommen auch noch die St. Galler und Thurgauer

Auch die Kantone St. Gallen und Thurgau finden den Lehrplan 21 "grundsätzlich gut". Damit geht ein Graben durchs Land: Einerseits die Kantone und deren Bildungsverwaltungen, die selbst am Projekt Lehrplan 21 mitgearbeitet haben. Diese monieren allenfalls ein paar Korrekturen, betonen aber mit auffällig identischer Wortwahl ihre "grundsätzliche" Zufriedenheit. Andererseits ist da der massive Protest von Lehrern und Erziehungswissenschaftern. Diese sehen im neuen Lehrplan viel mehr als eine missglückte Harmonisierungsbewegung. Insbesondere die Orientierung an Kompetenzen, lässt dabei viele Fragen offen.



Stellt der Lehrplan 21 zu hohe Anforderungen? Bild: Keystone

Lehrplan 21: Gut, aber zu ehrgeizig, SRF Regional, 19.12.

Auch Zürich ist zufrieden mit dem Lehrplan 21

Die Zürcher Bildungsdirektion stimmt ein in den Reigen der Kantone, die grundsätzlich zufrieden sind mit dem neuen Lehrplan 21. Bedenken äussert sie bezüglich der Mindestansprüche bei Musik und Bildnerisches Gestalten.
Zürich befindet den Lehrplan 21 als "grundsätzlich positiv", Tages Anzeiger, 19.12.

Schwyz will mehr ICT und MINT

Der Schwyzer Erziehungsrat beurteilt den neuen Lehrplan 21 als grundsätzlich positiv und zeitgemäss. Er hat allerdings Bedenken, ob die festgelegten Mindestansprüche allesamt erreicht werden können - es brauche eine Entschlackung der Lehrplan-Inhalte.Dies schreibt der Erziehungsrat in einer Stellungnahme des Kantons zum Lehrplan 21, die er nach einer kantonsinternen Vernehmlassung am Donnerstag veröffentlicht hat. Grundsätzlich sei es erwünscht, dass die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Natur & Technik) gestärkt werden. Teilweise würden aber Kompetenzen in tiefere Schulstufen vorverschoben. Dies sei aus Sicht des Erziehungsrates zu ehrgeizig. Positiv beurteilt wird die Beschreibung der Lehrplanziele in Form von Kompetenzen und deren praktische Anwendung. Verbesserungspotenzial sieht der Schwyzer Regierungsrat bei den Themen «Berufliche Orientierung» und «ICT & Medien». Dafür sollen ab der Sekundarstufe I eigene Zeitgefässe zur Verfügung stehen. Der Lehrplan 21 ist von den Deutschschweizer Kantonen gemeinsam erarbeitet worden und soll ohne Zentralisierung zu einer weiteren Harmonisierung der Schule beitragen. Grundlage dazu ist der 2006 vom Volk gutgeheissene Bildungsartikel in der Bundesverfassung.

Quelle: Neue Luzerner Zeitung, 19.12.

18. Dezember 2013

Nidwalden, Obwalden und Zug zum Lehrplan 21

Die drei Kantone Nidwalden, Obwalden und Zug äusserten sich zum Lehrplan 21. Obwohl in der Konsultation nicht danach gefragt wurde, gibt der Fremdsprachenunterricht zu reden. 
Nidwalden, Obwalden und Zug für Lehrplan 21, Neue Luzerner Zeitung, 18.12.

Jokertage im Thurgau

Thurgauer Schüler bekommen in Zukunft Jokertage, mit denen sie schulfrei nehmen dürfen. Der Grosse Rat hat am Mittwoch nach intensiver Debatte eine Motion mit 79 zu 42 Stimmen überwiesen.
Jokertage für Thurgauer Schülerinnen und Schüler, St. Galler Tagblatt, 18.12.

Petition gegen Sparmassnahmen im Aargau

Gegen die geplanten Sparmassnahmen an der Aargauer Volksschule sind 2600 Unterschriften gesammelt worden. Diese werden dem Regierungsrat im Januar übergeben - im Anschluss an einen Demonstrationszug.
2600 Unterschriften gegen Sparpläne des Kantons an der Volksschule, Aargauer Zeitung, 18.12.

Wissen statt Birchermüesli

Mit dem Baselbieter Urs Wüthrich getraut sich erstmals auch ein SP-Bildungsdirektor Kritik gegenüber dem Lehrplan 21 zu äussern. Schulevaluatoren sprechen gerne vom 360°-Feedback. So gesehen wird der Lehrplan nun von allen Seiten mit Beanstandungen überhäuft. Interessant ist die Bemerkung Wüthrichs, wonach sich der Lehrplan den Baselbieter Niveaueinteilungen anzupassen habe. Es gebe nicht einfach den Schüler, sondern es gebe die Schüler in den Niveaus A, E und P.




Wüthrich: Lehrplan wird dem einzelnen Schüler nicht gerecht, Bild: Michael Koller

Wissen statt Birchermüesli, Basler Zeitung, 18.12. von Peter de Marchi

17. Dezember 2013

Unterrichtsmaterial zu "Die Physiker"

Ausführlich kommentierte Linkliste zu Dürrenmatts "Die Physiker". Verlinkt sind sowohl unterrichtsrelevante Angebote (Unterrichtseinheiten, Arbeitsblätter, Unterrichtskonzepte) als auch Sekundärtexte (Zusammenfassungen, Lebenslauf, Projekte usw.), die man zum Erstellen von Arbeitsblättern verwenden kann.

Klassiker der Schulliteratur: Friedrich Dürrenmatt, Bild: Elke Wetzig

Unterrichtsmaterial zu "Die Physiker", Link von www. lehrerfreund.de

Initiative zu Sexualkunde eingereicht

Schulen sollen Sexualkundeunterricht nur Kindern anbieten dürfen, die das neunte Altersjahr vollendet haben. Zwischen dem neunten und dem zwölften Altersjahr soll dieser Unterricht freiwillig sein. Dies verlangt eine Initiative, die heute mit 110'000 Unterschriften eingereicht wurde.
Quelle: sda, 17.12. 
Sexkoffer-Initiative: Gegen Plüschvaginas und Holzpenisse, Blick, 17.12.

Konsultationsantwort der Baselbieter Regierung zum Lehrplan 21

Auch die Regierung des Kantons Baselland ist unzufrieden mit dem Lehrplan 21 und fordert eine Überarbeitung. Der Lehrplan müsse deutlich verständlicher, als Erlass einer Behörde ausgestattet und im Umfang kürzer werden. Die Vorbehalte, die im Rahmen einer kantonalen Vernehmlassung eingegangen sind, beurteilt die Regierung als "zum Teil gravierend".



Zu lang und zu komplizert: der Lehrplan 21 soll überarbeitet werden, Bild: Moira Mangione


Überarbeitung des Lehrplans 21 gefordert, Basler Zeitung, 17.12. 

"Geschwätzkultur soll keine Grundlage der Schule werden"

Einer der heftigsten Kritiker des neuen Lehrplans 21 ist Mathias Binswanger. Der Ökonom stellt sich den Fragen von Franziska Laur.



Binswanger: "Da tauchen grossartige Formulierungen auf über die sogenannte Kompetenzorientierung".


"Der Lehrplan setzt nicht mehr auf Lernen und Wissen", Basler Zeitung, 17.12. von Franziska Laur


Lehrplan-Macher von Heftigkeit der Kritik überrascht

Die Idee zum Lehrplan 21 begann mit einem Schwur. Vor einem guten Jahrzehnt musste die Zentralschweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz einmal mehr ihre Lehrpläne anpassen: «Das machen wir zum letzten Mal alleine», versicherten sich die sieben Direktoren damals. Von Anfang an mit dabei war Christoph Mylaeus-Renggli, Geschäftsleiter der deutschsprachigen Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK). Von Beruf Primarlehrer und studierter Erziehungswissenschaftler, wohnt er mit Frau und Kindern in Kehrsiten, einem kleinen Dorf am Vierwaldstättersee.
Es sei nicht wirtschaftlich, auf Lehrpläne einzelner Kantone ausgerichtete Lehrmittel zu entwickeln, argumentiert er, damals wie heute. So konnte man die Direktoren der anderen deutschsprachigen Kantone für ein gemeinsames Werk gewinnen und die Arbeiten begannen. Das war im Jahr 2006.
Überforderte Kinder, Beispiel auf dem Lehrplan für vier- bis achtjährige Kinder.
Wie ein Schwur zum Lehrplan-Fiasko führte, Basler Zeitung, 17.12. von Franziska Laur

Lehrplan 21 im Gegenwind

650 Lehrerinnen und Lehrer haben bis zur Stunde ein Memorandum unterzeichnet, in dem sie ihre Kritik am Lehrplan 21 äussern. Sie befürchten, dass sie diesen im Schulalltag nicht umsetzen können. Nachdem sie bei anderen Gelegenheiten von Bildungsbürokraten gerne als ewige Stänkerer und Reformverweigerer abgetan wurden, erhalten sie jetzt Sukkurs von Erziehungswissenschaftlern und Wirtschaftsleuten. Der Wirtschaftsprofessor Mathias Binswanger beispielsweise sagt, dass mit dem Lehrplan 21 das Wissen und das Lernen zu kurz kämen. Gefördert werde stattdessen eine inhaltslose Geschwätzkultur. 
ehrer kritisieren Lehrplan 21 scharf, Basler Zeitung, 17.12. von Franziska Laur

16. Dezember 2013

Über das Testen und wer sich dahinter versteckt

Stephen Krashen ist einer der einflussreichsten Spracherwerbsforscher der Gegenwart. In einem kurzweiligen Interview äussert er sich im ersten Teil über die Input-Hypothese, die aussagt, dass Sprache nur über 'meaningful, comprehensible input' erworben werden könne. Dann (nach ca. 10 Minuten) geht er über zum Test-Wahn und zur Standardisierung in Amerika und sagt, wer dahinter steht.
Prof. Stephen Krashen talks about comprehensible input, explicit methods, excessive testing, standardisation, privatisation, poverty ... and more, www.tesolacademic.org

Schulleitung muss Lasten ausgleichen

Lehrpersonen üben einen Beruf aus, der bekanntlich äusserst belastend sein kann und in welchem Burnout-Syndrome nicht selten auftreten; andererseits enthält er aber auch ein beträchtliches Potential für Befriedigung und Freude. Die Dissertation von Miriam Nido fragt nach der bestmöglichen Form und dem optimalen Mass an Engagement im Lehrberuf. Die erhobenen Daten beziehen sich auf 746 Lehrpersonen an 40 Schulen im Kanton Aargau.
Die Ergebnisse der Datenanalyse machen deutlich, dass Lehrpersonen mit einer Schonhaltung aus einer rein gesundheitlichen Perspektive den günstigsten Engagement-Typ darstellen. Eine solche Haltung birgt aber auch Gefahren - für die anderen. Unter dem Gesichtspunkt des Wohls der ganzen Schule sind eine höhere Vorausgabungsbereitschaft und ein mittleres Engagement unabdingbar. Für die Schulleitung muss bei der Burnout-Prävention das Hauptziel demzufolge darin bestehen, den Anteil der sich schonenden wie auch jenen der überengagierten Personen zu reduzieren und die Last möglichst gerecht auf alle Schultern zu verteilen.

Aufgabe der Schulleitung: Belastungen erkennen und ausgleichen, Bild: Schule Weggis



Das Engagement von Lehrpersonen: gesund und arbeitsfreudig oder ausgebrannt und reformmüde? Dissertation von Miriam Nido an der Universität Zürich

St. Gallen will ICT und Medien stärken

Die Regierung des Kantons St. Gallen hat die Konsultationsantwort zum Lehrplan 21 verabschiedet. Darin überrascht, dass man die Bereiche ICT und Medien aus dem überfachlichen Bereich lösen und mit einem eigenen Zeitgefäss versehen will. Ausserdem soll die berufliche Orientierung gestärkt werden.
Quelle: Kanton St. Gallen, 16.12.

Gegen "Zivis" im Schulzimmer

Weil in den nächsten Jahren mehrere tausend Einsatzplätze fehlen, will der Bundesrat Zivildienstler künftig auch ins Schulzimmer schicken. Die bürgerlichen Parteien mahnen nun in der am Freitag zu Ende gegangenen Vernehmlassung: «Zivis» an Schulen seien kein Rezept gegen den Lehrermangel. Zivildienstleistende sollen gemäss Vorschlag des Bundesrats nicht selbst unterrichten, sondern den Lehrpersonen assistieren. Zudem könnten sie in der Pausenaufsicht, der Aufgabenhilfe, beim Mittagstisch oder im Hausdienst helfen - vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II.
Die bürgerlichen Parteien warnen nun in ihren Stellungnahmen vor diesem Vorhaben. So äussert die FDP die Ansicht, es sei «nicht die Aufgabe der Zivildienstleistenden, Lehrer zu ersetzen». Die CVP begrüsst den Einsatz an Schulen zwar, mahnt aber ebenfalls: «Die Zivildienstleistenden dürfen keinen Lehrermangel beheben.» Die SVP spricht von einer «krampfhaften Suche» nach Beschäftigungsmöglichkeiten für immer mehr Zivildienstleistende. SP und Grüne begrüssen die Vorlage.
Derzeit gibt es gut 12 600 Einsatzplätze für Zivildienstleistende, bis in fünf Jahren braucht es schätzungsweise deren 20 000.
Quelle: sda, 16.12.

Auch Tessin protestiert

Nachdem Graubünden die Steichung von Italienischlektionen an der Aargauer Bezirksschule kritisiert hat, reagiert nun auch der Kanton Tessin. Das "Forum per l'Italiano in Svizzera" zeigt sich überzeugt, die Kürzung erfolge zum Schaden der betroffenen Schüler.



Im Kanton Aargau gibt es 36 Italienisch-Klassen an der Oberstufe, Bild: Keystone

Auch Tessiner wehren sich gegen Aargauer Italienisch-Sparpläne, Aargauer Zeitung, 16.12. von Hans Fahrländer

15. Dezember 2013

Gewerbeverband für Einheitsprüfungen

Mit einheitlichen Prüfungen sollen die Leistungen der Schüler verglichen werden können. Dies fordert der Direktor des Gewerbeverbands, Hans-Ulrich Bigler. "Damit würden die Fähigkeits-Checks überflüssig, welche viele Berufsverbände eingeführt haben". Weiter fehle es den Schülern an den notwendigen Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik. "Das erste Lehrjahr darf nicht darin bestehen, Mängel aus der obligatorischen Schule aufarbeiten zu müssen".



Bigler kritisiert auch den Lehrplan 21, Bild: news.ch

Gewerbeverband verlangt mehr Drill an den Schulen, NZZaS, 15.12. von René Donzé

Lehrer zweifeln an Integration

Für die Mittelstufenlehrer im Kanton Zürich ist die Integration gescheitert. Sie wollen zurück zum alten System. 80 Prozent sind der Ansicht, dass nicht alle Kinder in den Regelunterricht integriert werden können, und 70 Prozent wollen zurück zum System mit Kleinklassen.
Schwierige Schüler: Zürcher Lehrer fordern wieder Kleinklassen, NZZaS, 15.12. von René Donzé

13. Dezember 2013

Weihnachtsbaum aus dem Chemielabor

Für unsere Freunde aus der Mint-Fraktion:















Oh, Chemist Tree, oh Chemist Tree ...
Quelle: SRF

Schwache Grundlage für Strafen wegen Internet-Mobbing

Dürfen Äusserungen im Internet zu Schulstrafen führen? In der Schweiz mussten die Gerichte noch keine solchen Fälle beurteilen, deshalb bezieht man sich auf Gerichtsurteile aus den USA. Daraus ergibt sich, dass die Meinungsfreiheit des Schülers in der Regel über der Disziplinargewalt der Schule steht. Ausnahme: Die Internetkommunikation müsste den Schulbetrieb ernsthaft stören.


Meinungsfreiheit vs. Mobbing: Wann darf man strafen? Bild: lernenmiebu.wordpress.com

Dürfen Äusserungen im Internet zu Schulstrafen führen? schulesocialmedia.com von Philippe Wampfler, 13.12. 

Bildungskommission für Integration

Die Solothurner Bildungs- und Kulturkommission will den Versuch mit der integrativen Schule verlängern. Einen radikalen Stopp, wie dies die SVP fordert, lehnte die Kommission ab. Am kommenden Mittwoch debattiert der Kantonsrat.
Solothurner Kommission für integrative Schule, SRF Regional, 13.12.

12. Dezember 2013

Lohnklagen in Zürich und im Aargau

In den Kantonen Zürich und Aargau klagen die Lehrer für höhere Löhne. Im Aargau wird der Kanton wegen Lohndiskriminierung verklagt. Man verlangt denselben Lohn wie Kantonsangestellte mit vergleichbaren Stellen. In Zürich geht es um die Bewertung der Arbeitszeit der Kindergärtnerinnen.
Lohnklagen der Lehrerinnen könnten Kantone Millionen kosten, Tages Anzeiger, 12.12. von Anja Burri. (Der Link enthält interaktive Lohntabellen für Kindergarten, Primar, Oberstufe und Gymnasium)

Bündner sorgen sich ums Italienische

Die Bündner Regierung sorgt sich um die italienische Landessprache auch ausserhalb Graubündens. Sie schrieb der Aargauer Regierung einen Brief, worin sie bedauert, dass das Fach an der Aargauer Oberstufe wegen Sparmassnahmen reduziert werden soll.




Gesellschaftlicher Stellenwert des Italienischen sinkt, Bild: Keystone

Bündner schreiben Aargauer Regierung: "Kürzt an den Schulen das Fach Italienisch nicht!", sda, 12.12.

ICT: grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden

Landauf, landab rüsten Gemeinden auf an ihrer ICT-Infrastruktur. Labtops, Tablets, Beamer, schnellere Internet-Verbindungen, interaktive Wandtafeln, Lernprogramme usw. Dies obwohl niemand genau weiss, was diese grossen Investitionen überhaupt bringen. Und die schönen Konzepte aus der Zeit des Jahrtausendwechsels sind mit der Entwicklung weggespült worden. Besonders in der Primarschule verlange die postulierte Individualisierung den Einsatz dieser technischen Mittel. Der Baselbieter Landrat diskutiert eine IT-Strategie für die Schulen.







Konkurrenzkampf für die bessere ICT-Infrastruktur, Bild: Keystone


Die Laptops werden ins Klassenzimmer gerollt, Basler Zeitung, 12.12. von Peter de Marchi

Bildung als Wettbewerb der Ideen

Robert Nef unterscheidet in seinem Aufsatz drei Ansätze von Bildung: der liberale, konservative und emanzipatorische. Für Nef ist Bildung heute kein Lernprogramm für die Jugend, sondern ein lebenslänglicher Prozess der Anpassung an neue Situationen. Dieser Prozess dürfe nicht durch staatlichen Zwang zur Vereinheitlichung beherrscht werden.




Bildung als staatlich normiertes Angebot, Bild: www.kirchenbund.ch

Unterwegs zur Bildung, NZZ, 12.12. von Robert Nef

Auflösung der D-EDK gefordert

Ohne Erfolg haben vier Kantone aus der Nordwestschweiz die Auflösung der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) gefordert. Doch die Zahl der diversen Gremien im Bildungswesen soll langfristig reduziert werden.
Zu viele EDK verderben den Bildungsbrei, NZZ, 12.12. von Erich Aschwanden

11. Dezember 2013

Ökonomische Fiktion als Basis für Bildung

Pisa und seine Ergebnisse entscheiden darüber, wie künftige Generationen gebildet werden. Ein Mass soll die Fähigkeiten und Fertigkeiten, neudeutsch: Kompetenzen, von Schülern in über 30 Ländern vergleichen und bewerten. Dabei bekannte bereits Pisa 2000 offen, dass sich dieses Mass nicht an den Bildungstraditionen, Verfassungen und Richtlinien der vermessenen Länder orientiere. Vielmehr liege den Testungen ein eigenes Konzept mit normativer Wirkung zugrunde: Lehrer, Schulen und ganze Bildungssysteme sehen sich weltweit in ein einziges Schema gezwungen, nach dessen Kriterien sie allein Exzellenz erlangen sollen. So ist nach der Veröffentlichung von Pisa zu fragen: Was sind eigentlich die Kritierien dieser Messungen? Und wer hat Macht, über deren "Richtigkeit" zu bestimmen?
Quelle: Anpassung an eine Scheinwelt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.12. von Silja Graupe und Jochen Krautz

"Es lohnt sich zu kämpfen"

Auch aus dem Wallis sind kritische Töne zum Lehrplan 21 zu vernehmen. In einer Kolumne meldet sich Alois Grichting zu Wort und spricht davon, dass der Berg hier nicht eine Maus, sondern einen Elefanten geboren habe.
Quelle: Walliser Bote, Übrigens, von Dr. Alois Grichting

Fröhliche Lehrplanzeit

Was ist unangenehmer? Geschenklisten zusammenstellen oder die eingehenden Rückmeldungen zum Lehrplan 21 lesen und sammeln? Diese sind niederschmetternder als erwartet: Der Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH  verlangt nur noch eine obligatorische Fremdsprache in der Primarschule, Erziehungswissenschaftler warnen vor der Kompetenzorientierung und der damit verbundenen Standardisierung des Unterrichts, Geografie- und Geschichtslehrer kämpfen um ihre Fächer, die Wirtschaft will mehr Berufskundeunterricht, und über alle Interessensgruppen hinweg hallt der Ruf nach einem knapperen, besser lesbaren Lehrplan. Aus den ursprünglich gedachten 50 Seiten sind 558 geworden.
 Lehrplan 21: Muss noch reifen
Quelle: Blogbeitrag Südostschweiz online, Urs Kalberer, 11.12.

10. Dezember 2013

Kein Geld mehr für Schulreisen

Der Stadt Winterthur geht's miserabel. Aus finanziellen Gründen muss die Stadt die Beiträge für Schulreisen und Klassenlager streichen. Die Beträge müssen neu von den Eltern übernommen werden. Gäbe es da nicht noch andere Sparmöglichkeiten?



Bald werden in Winterthur nicht mehr alle Kinder am Ausflug dabei sein, Bild: Keystone

Kein Geld mehr für Schulreisen, SRF Regional, 10.12.

Medienerziehung hinkt Technologie hinterher

Stephan Oetiker, Direktor von Pro Juventute, fordert die Integration der Medienkompetenz in den Lehrplan 21. Dies sei nötig, da die heutige Jugend fundamental anders aufwachse als frühere Generationen. Cyber-Aufklärung müsse wie Drogenaufklärung oder Sexualkunde behandelt werden.
Aufwachsen im Web-2.0-Zeitalter, NZZ, 10.12. von Stephan Oetiker

Tablets schaden Kindern

An vielen Schulen wird mit Tablets und Computern im Schulalltag experimentiert. Baselland hat Nachholbedarf in ICT und lässt das Tablet bereits im Kindergarten zum Lernbegleiter der Kinder werden. Im Kanton Solothurn wird ein Versuch mit iPads verlängert. Doch Experten sind sich einig: Verbringt ein Kind zuviel Zeit mit Tablets und Smartphones, leidet darunter die Sozialkompetenz.  





Die Gutenachtgeschichte per Tablet? Bild: Keystone


Quelle: Eine Generation von Autisten, Basler Zeitung, 10.12. von Nadine A. Brügger






9. Dezember 2013

Der Lehrplan 21 degradiert die Lehrer

In einem Aufsatz macht sich Bruno Nüsperli Gedanken zum Lehrplanentwurf 21 und stellt fest, dass die Konzentration auf Kompetenzen den Lehrer degradiert. "Bildung vermitteln braucht einen Menschen, die Lehrperson. Blosse Lehrmittel, Bücher und Wikipedia reichen dazu nicht aus".
Quelle: LP21 - Nein danke!, von Bruno Nüsperli

1,5 Prozent für individuelle Lohnerhöhungen

Die Berner Lohninitiative der Staatsangestellten (mit LEBE) wird zurückgezogen, weil die wesentlichen Forderungen erfüllt werden. Ab nächstem Jahr stehen mindestens 1,5 Prozent für individuelle Lohnerhöhungen zur Verfügung.
Quelle: Personalverbände ziehen Lohninitiative zurück, Berner Zeitung, 9.12.

Den letzten beissen die Hunde

Nachdem die Luzerner Sparpläne am Gymnasium (eine Woche mehr Ferien) nicht durchzusetzen sind (Schülerdemos mit grosser Medienwirkung!) kommt nun die Volksschule an die Reihe. Betroffen sind vor allem die Sonderschüler.

Die Heilpädagogische Schule Emmen soll bereits im Sommer 2014 geschlossen werden, Bild: Neue Luzerner Zeitung

Quelle: Kanton Luzern spart bei Sonderschülern, Neue Luzerner Zeitung, 9.12. von Roseline Troxler


Bildungsoffensive Zug

Innert weniger Tage sammelte die FDP Zug 2000 Unterschriften für eine Bildungsoffensive. Die Petition verlangt einen Abbau der Bildungsbürokratie, besseren Sprachunterricht (insbesondere Deutsch) und die Förderung der Mint-Fächer.

Die Arbeitsgruppe Bildung der FDP Zug, Bild: PD
Quelle: 2000 Unterschriften für Bildungsoffensive Zug, Neue Luzerner Zeitung, 9.12.



8. Dezember 2013

Betrug bei Pisa?

Laut einer noch unpublizierten Studie wird beim Pisa-Test grossflächig geschummelt. Die von der SonntagsZeitung publizierte Untersuchung stammt vom Bonner Statistikprofessor Jörg Blasius und seinem kanadischen Kollegen Victor Thiessen. Sie untersuchten die Angaben der Schulleiter in 71 Pisa-Ländern aus dem Testjahr 2009. Blasius’ Urteil: «Ich habe Nachweise, dass Schulleiter ihre Angaben beschönigten und zwar gehäuft in Slowenien, Australien, Taiwan, Hongkong, Japan und Macao.» Schulleiter, die für die Tests der Schüler verantwortlich waren, hätten auf den Fragebögen bei allen 40 Fragen zur Schulausstattung, zum Schulklima und zu den Lehrern dieselbe Antwortvorgabe angekreuzt - und zwar immer die bestmögliche Antwort.
Quelle: SonntagsZeitung, 8.12.

Grosse geschlechtsspezifische Unterschiede

Die Resultate des Pisa-Tests bringen es an den Tag: die Mädchen sind schwächer in Mathematik, können dafür aber besser lesen. Trotz den Bemühungen der Lehrer sind die Unterschiede geblieben. Was ist zu tun?
Warum haben die Mädchen so grosse Angst vor der Mathematik?, Schweiz am Sonntag, 7.12. von Raffael Schuppisser und Yannick Nock

7. Dezember 2013

Zur Qualität der Lehrerausbildung

Die PHNW ist kürzlich in die Schlagzeilen geraten wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Ausrichtung der Lehrerausbildung (Gegensatz Forschung vs. Praxisausbildung). Ein weiterer Diskussionspunkt bei der Ausbildung bezieht sich auf den Bereich des Fachwissens, das ein zukünftiger Lehrer beherrschen muss. Wir erinnern uns: Wegen Lehrermangels wurden die Zulassungsbedingungen zu einer Lehrerausbildung drastisch gesenkt. Heute kann man mit einem Lehrabschluss eine Lehrerausbildung beginnen. Die Folgen dieser Regelung für die Qualität der Fachausbildung sind offensichtlich: Das Niveau sinkt. Dazu haben wir aus Insiderkreisen eine interessante Beobachtung aus der Praxis erhalten. Es betrifft die Fachausbildung in Naturwissenschaften (Biologie/Chemie/Physik) an der PHNW. 
"In Physik musst du nie eine Prüfung ablegen, wenn du Naturwissenschaften studierst (ausser, du willst unbedingt). Fakt ist einfach: Du kannst dich um eine Prüfung in einem Teilfach drücken. Sie haben Angst, dass sonst zu viele durchfallen. Überhaupt machst du als Sek-I-LP an vier Tagen pro Woche Pädagogik und an einem Tag pro Woche Fachdidaktik. Wo bleibt da der fachwissenschaftliche Teil?

Umstrittene Alarmanlagen

Quelle: NZZ, 7.12.

6. Dezember 2013

Oh, du fröhliche Lehrplanzeit

Pünktlich zur Jahreszeit holt Samichlaus Alain Pichard die Rute hervor und liest den Bildungsverantwortlichen tüchtig die Leviten. Bitte während des Lesens auf Nüssli im Mund verzichten - sie könnten stecken bleiben :-)
Aufstand gegen die Bildungsverantwortlichen, Weltwoche 49/2013 von Alain Pichard (Link von www.kindgerechte-schule.ch)

5. Dezember 2013

Vorschlag zur Entlastung auf dem Tisch

Nach dem Streik der Schaffhauser Lehrer, die für eine Entlastung kämpften, ist nun eine Lösung in Reichweite. Die Schülerzahl pro Klasse soll leicht angehoben werden, damit das Geld für Entlastungen frei wird.




Trotz mehr Schülern keine überfüllten Klassenzimmer, Bild: Keystone

Dank grösserer Schulklassen Klassenlehrer entlasten, SRF Regional, 5.12.