31. Oktober 2013

Aargauer Lehrer gegen Sparpläne

Einstimmig sprachen sich die Delegierten des Aargauischen Lehrerverbands gegen die Sparpläne der Regierung aus. Nun sollen eigene Vorschläge ausgearbeitet werden.
Als Nachfolgerin von Niklaus Stöckli wurde Elisabeth Abbassi als neue Präsidentin des ALV gewählt.

Neu an der Spitze des ALV: Elisabeth Abbassi

Lehrpersonen wehren sich gegen Sparvorschläge der Regierung, SRF Regional, 31.10. von Barbara Mathys

Sparplan sorgt für Verteilkampf

"Etwa 120 Klassen im Kanton Bern müssten durch die Erhöhung der Klassengrösse geschlossen werden", erklärt Christoph Michel von Lebe. Michel geht davon aus, dass gegen 1000 Lehrkräfte vom Abbau betroffen wären.




Der Sparplan wird in Bern zu einem harten Verteilkampf führen, Bild: Valérie Chételat

Etwa 120 Klassen müssten geschlossen werden, Der Bund, 31.10. von Simon Wälti

Heterogenes Basel

In keiner europäischen Stadt gibt es Schulklassen mit einer so hohen Diversität an Schülern unterschiedlicher Nation wie am Rheinknie. Das sagt die Basler Regierung. Ob es stimmt, können wir nicht eruieren. Basel will den Ausländeranteil an seinen Schulen aber nicht künstlich durch Busfahrten an andere Schulstandorte regulieren.





Mitschüler und Quartierfreunde sollen die selben sein, Bild: Gawin Steiner

Basel hat die heterogensten Klassen Europas, Basler Zeitung, 31.10. von Gawin Steiner

Kündigungswelle im Baselbiet

Harmos und die Umstrukturierung der Pensionskasse führen dazu, dass sich im Baselbiet von den etwa 3000 Lehrern 187 frühpensionieren lassen. Die Frage ist, ob man kurzfristig genügend Lehrkräfte finden kann, um die Löcher zu stopfen. 




Eine Menge Lehrer im Pensionsalter möchten Harmos nicht mehr mitmachen, Bild: Keystone

Kündigungswelle bei den Baselbieter Lehrern, Basler Zeitung, 31.10. von Boris Gygax

30. Oktober 2013

Schulversuch gut gestartet

Der neue Schulversuch mit nur noch zwei Bezugspersonen pro Schulklasse ist in Schlieren ZH gut gestartet. Der Mehraufwand für Besprechungen sei aber noch gross, meint die Schulleiterin.






Zusammenarbeit funktioniert nur, wenn es zwischen den Lehrpersonen auch harmoniert, Bild: SRF

"Die Zusammenarbeit ist noch Knochenarbeit", SRF Regional, 30.10. 

Berner Sparpaket will Klassen zusammenlegen

Mitte November berät der Berner Grosse Rat ein Sparpaket, das auch die Volksschule betrifft. Die Schülerzahlen pro Klasse sollen erhöht werden. Dies würde bis zu 477 Schulklassen betreffen.

Diese Orte müssten Klassen schliessen:

Aarberg, Aarwangen, Adelboden, Aeffligen, Affoltern, Allmendingen, Amsoldingen, Arch, Arni, Attiswil, Bargen, Bäriswil, Bätterkinden, Belp, Bern, Bévilard, Biel, Bolligen, Bowil, Bremgarten, Brienz, Brienzwiler, Brügg, Büetigen, Büren, Burgdorf, Champoz, Corgémont, Cortébert, Courtelary, Crémines, Därligen, Därstetten, Diemtigen, Dotzigen, Eggiwil, Epsach, Eriswil, Erlach, Erlenbach, Evilard, Fahrni, Fraubrunnen, Frutigen, Gals, Gampelen, Gerzensee, Gondiswil, Grindelwald, Habkern, Hasle, Heiligenschwendi, Hellsau, Herbligen, Herzogenbuchsee, Hilterfingen, Hindelbank, Hofstetten, Homberg, Huttwil, Innertkirchen, Interlaken, Ipsach, Iseltwald, Ittigen, Jegenstorf, Kallnach, Kappelen, Kehrsatz, Kernenried, Kirchberg, Kirchlindach, Köniz, Konolfingen, La Neuveville, Lamboing, Langenthal, Langnau, Lauenen, Laupen, Lauperswil, Lauterbrunnen, Lengnau, Limpach, Lotzwil, Lüscherzs, Lützelflüh, Lyss, Malleray, Matten, Mattstetten, Meikirch, Moosseedorf, Mörigen, Moutier, Mühleberg, Mühledorf, Mühleturnen, Münchenbuchsee, Münsingen, Muri, Neuenegg, Nidau, Niederbipp, Niedermuhlern, Niederried, Niederstockern, Nods, Oberbalm, Oberbipp, Oberburg, Oberhünigen, Oberlangenegg, Oberthal, Oberwill, Oppligen, Orvin, Ostermundigen, Pieterlen, Port, Radelfingen, Reconvilier, Reichenbach, Ringgenberg, Roggwil, Röthenbach, Rüderswil, Rüeggisberg, Rüegsau, Rümligen, Rüschegg, Rüti, Saanen, Saicourt, Schalunen, Schelten, Schüpfen, Schwarzenburg, Seedorf, Seehof, Signau, Sonceboz, Spiez, St. Stephan, Steffisburg, Stettlen, Studen, Sumiswald, Sutz-Lattringen, Tägertschi, Täuffelen, Tavannes, Thierachern, Thun, Thunstetten, Toffen, Tramelan, Trub, Trubschachen, Tschugg, Twann, Uetendorf, Urtenen-Schönbühl, Vauffelin, Vechigen, Vinelz, Walkringen, Wangen, Wattenwil, Wengi, Wichtrach, Wilderswil, Wimmis, Wohlen, Worb, Worben, Wynigen, Zäziwil, Zollikofen, Zweisimmen. 
Quelle: Blick

29. Oktober 2013

Was wollen Jugendliche?

Die Bildungskoalition NGO, ein Zusammenschluss von 30 Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Jugend, Entwicklung, Umwelt, Gesundheit und Menschenrechte, hat eine Umfrage zu den Erwartungen im Zusammenhang mit der Schule in Auftrag gegeben. Nun erfahren wir, dass die Befragten mehr wissen wollen über Menschenrechte, Konflikte in anderen Weltregionen, Bekämpfung der Armut, erneuerbare Energien usw. Interessant dabei, dass das Interesse an diesen Themen bei weiblichen Jugendlichen generell grösser ist als bei männlichen. Vom Lehrplan 21 haben zum Zeitpunkt der Befragung zwölf Prozent schon einmal gehört.
Insgesamt wurden 300 Jugendliche aus der Deutschschweiz befragt. 
Was Jugendliche von der Schule erwarten, NZZ, 28.10.

28. Oktober 2013

Schatzsuche mit swisstopo

Nach dem Erfolg der ersten Onlineschatzsuch im Jahr 2012 lanciert das Bundesamt für Landestopografie eine Neuausgabe zum Thema Wasser. Die Schatzsuche ist ein spannendes Online-Spiel für Schulklassen der Mittel- und Oberstufe. Vielseitig einsetzbar, verfolgt das Spiel Lernziele für den Geografie-, Geschichts-, Mathematik- und Fremdsprachenunterricht. Einzige Voraussetzung ist die Einrichtung eines Logins durch den Lehrer.









Finde den geheimen Wasserschatz, Swisstopo

Das Angebot steuert die Nachfrage

Im Kanton Bern, wie anderswo auch, explodieren die Zahlen der psychisch kranken Kinder. Besonders deutlich wird dies im Fall des Asperger-Syndroms. Dies wurde noch im Jahr 2006 in drei Fällen diagnostiziert. 2011 waren es 142 Fälle. Der Kanton Bern will sich nun ein genaues Bild der Sonderpädagogik machen.
Volksschul-Integration: Immer mehr Kinder mit Autismus, SRF Regional, 28.10.

Resolution der PH-Dozenten

Hier ein Ausschnitt aus der Resolution des Verbandes der PH-Dozenten an der PHNW:

  1. Die Strategie der PH FHNW muss auf ihr Kerngeschäft, die konkrete Berufsausbildung von Lehrpersonen und auf die Praxistauglichkeit, ausgerichtet werden – und nicht wie gegenwärtig auf die einseitige Forcierung der Forschung.
  2. Die Mitarbeitenden müssen im Sinne einer echten Partizipation in die sie betreffenden Entscheidungen einbezogen werden.
  3. Die massive Arbeitsüberlastung der Mitarbeitenden und die ausufernde Bürokratisierung müssen ernsthaft und wirksam gestoppt und abgebaut werden.
  4. Eine Führungskultur, in der Respekt, Wertschätzung und Kritikfähigkeit selbstverständliche und im Berufsalltag tatsächlich gelebte Werte sind, muss wieder zum Standard an dieser Hochschule werden.
  5. Die Kommunikation auf allen Ebenen muss glaubwürdig und nachhaltig verbessert und die Einschränkungen, die viele Mitarbeitende in ihrer Meinungsäusserungsfreiheit an der PH FHNW erleben, müssen wirksam beseitigt werden.
Quelle: SRF Regional, 28.10.

Dicke Luft im Campus Brugg-Windisch

Nun ist bekannt geworden, dass es sich bei der Umfrage des Verbandes der Dozenten um die PH Brugg-Windisch handelt. Dort ist das Arbeitsklima vergiftet. Der Präsident des Aargauer Lehrerverbands fordert nun Gespräche, die das gegenseitige Vertrauen aufbauen sollen.




Kritik an der Strategie und Organisation der Schule, Bild: SRF

Dicke Luft an der Pädagogischen Hochschule Brugg-Windisch, SRF Regional, 28.10. von Mario Gutknecht

Eymann will zwei Primarfremdsprachen

Christoph Eymann gibt sich staatsmännisch. Kaum zum EDK-Präsidenten gewählt, sorgt er sich um den Zusammenhalt der Nation. "Die Sprachenfrage ist mir besonders wichtig", hält er fest. Wenn man ihm klarmachen könnte, dass der Beginn einer Fremdsprache an der Oberstufe kein Rückschritt und schon gar kein Verlust an Sprachkompetenz bedeutet, wäre dies ein Gewinn für die Schule und das Land. Denn nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht ist ein späterer Start gewinnbringend, auch bezüglich Harmos und dem damit unvereinbaren Sprachen-Flickenteppich könnte ein Entscheid für eine Fremdsprache an der Primarschule enthemmend wirken.
"Die Sprachenfrage ist mir besonders wichtig", Radio SRF, 28.10.

Fremdsprachen: Eymann will bis 2015 warten

Für den neu gewählten Präsident der EDK, Christoph Eymann, befindet man sich in einer Phase der Konsolidierung. Deshalb dürfe das Sprachenkonzept jetzt nicht hinterfragt werden. Erst im Jahr 2015 sollen diesbezügliche Entscheide gefällt werden. Für Eymann ist jedoch klar: "Für den Zusammenhalt unserer Nation ist es von eminenter Bedeutung, dass die französische Sprache ohne Wenn und Aber gelehrt und gelernt wird".



Eymann will am Sprachenkonzept festhalten, Bild: Peter Schneider

Sprachenfrage bleibt Knacknuss, NZZ, 28.10. von Michael Schoenenberger

27. Oktober 2013

US-Schulen sammeln iPads wieder ein

Wenn es um die Verwendung von Tablet-Computern wie zum Beispiel den Apple iPad im Schulunterricht geht, ist die anfängliche Euphorie längst einiger Ernüchterung gewichen. Die Schüler überlisteten die eingebauten Sicherheitssperren und schafften sich so Zugriff auf Social-Media-Portale und Online-Spiele.





Schüler mit Tablets: Lernerfolg umstritten, Bild: flickr.com


Lernen 2.0: US-Schulen sammeln iPads wieder ein, www.pressetext.com

PH-Dozenten gegen "Pseudo-Forschung"

Eine Umfrage an der grössten PH der Schweiz - der PH Nordwestschweiz - bringt Erstaunliches an den Tag: Jeder Zweite wolle die PH verlassen und zwei Drittel beklagen sich über Überlastung. Der Verband der Dozierenden fordert "einen ernsthaften und grundsätzlichen Kurs- und Kulturwechsel". Das bedeutet im Klartext mehr Lehre statt Forschung.
Man liest und staunt. Die Kritik an der Lehrerausbildung, wie sie in der Schweiz betrieben wird, ist mittlerweilen bereits an den PH selbst zu hören. Ein Grund zur Hoffnung auf Verbesserungen?

Die PHNW entstand aus dem Zusammenschluss von vier Vorgängerinstitutionen, Bild: Christian Beutler

Aufruhr in der Lehrerschmiede, NZZaS, 27.10. von Katharina Bracher und Fabian Fellmann

Im Wunderland der Kompetenzmessung

Die empirische Bildungsforschung macht Stimmung in eigener Sache. Die Politik soll noch mehr Geld ins Testen statt ins Lernen stecken. Dabei sind die Methoden mehr als zweifelhaft. 


Lehrer werden zu Handlangern der empirischen Bildungsforschung, Bild: www.faz.net

Der Testwahn der Bildungsforscher, Wirtschaftswoche, 10.10. von Hans Peter Klein

Werkplatz Schweiz verdient Besseres als den Lehrplan 21

Ein Lehrer an einer Gewerbeschule macht sich Gedanken zum Lehrplan 21. Er kommt zum Schluss, dass insbesondere im Mathematikunterricht zu viel Unklares verlangt wird. Anstatt konkrete Lehr- und Lerndefizite anzugehen, werden die Lehrziele gesenkt und hinter psychologischen Metaphern versteckt.
"Lehrplan 21": Die Schweiz hat Besseres verdient, von Daniel Jenny in Zeit-Fragen

26. Oktober 2013

"Lehrer sind mit Integration einverstanden"

Der Berner Bildungsdirektor Bernhard Pulver verweist auf Evaluationen, die zeigen, dass Lehrer grundsätzlich mit der Integration einverstanden sind. In Bern hätten die Schulen ausserdem die Möglichkeit, jederzeit wieder Kleinklassen einzuführen, was aber nur selten geschehe.



Entwicklung der Kleinklassen in Bern, Grafik: Berner Zeitung, Quelle: Erziehungsdirektion Bern

"Die Gemeinden können jederzeit wieder mehr Kleinklassen eröffnen", Berner Zeitung, 26.10. von Christoph Aebischer

25. Oktober 2013

Schweres Gepäck

Neue Lehrpläne lassen neue Lehrmittel entstehen. Und diese sind in aller Regel umfangreicher und schwerer als ihre Vorgänger. Das hat zur Folge, dass die Schulkinder immer schwerere Lasten mit sich herumschleppen müssen. Dies ist besonders in der Sekundarschule, wo die Kinder von Zimmer zu Zimmer pilgern, auffällig. Die Last der Lehrmittel gefährdet dort die Gesundheit der Schüler.



Feuerpolizeiliche und denkmalschützerische Bedenken stehen einer Lösung im Weg, Bild: Gaetan Bally

Wie schwer darf der Schulthek sein, Tages Anzeiger, 25.10. von Pascal Unternährer

Integration: Alle sind überfordert

"Es ist schief gelaufen", stellt der Bieler Oberstufenlehrer Alain Pichard fest. Das Projekt der Integration von ehemaligen Kleinklässlern in Regelklassen habe zu einer Überforderung aller Beteiligten geführt. Der Kinderarzt Thomas Baumann pflichtet Pichard bei: "Integrieren ist mit einer Schule, die Leistung und Selektion gross schreibt, kaum zu vereinbaren". 



Nebenwirkung der Integration: Immer mehr Schüler werden therapiert, Bild: Keystone

Integration treibt den "Therapiewahn" an, Berner Zeitung, 25.10. von Christoph Aebischer

Aargauer Regierung gegen Mundart-Initiative

Die Aargauer Regierung ist gegen die Mundart-Initiative der Schweizer Demokraten. Sie kommt aber den Initianten insofern entgegen, als dass sie den Hochdeutsch-Anteil von derzeit 50 Prozent neu auf einen Drittel der Unterrichtszeit reduzieren will. Die Regierung hält fest, dass es keinen Grund gebe, die Standardsprache aus dem Kindergarten zu verbannen.
In Aargauer Kindergärten soll weiterhin Hochdeutsch und Mundart gesprochen werden, Aargauer Zeitung, 25.10.

24. Oktober 2013

Schwierige Eltern

Überengagierte Eltern üben immer mehr Druck auf die Schule aus. Beat Zemp: "In der letzten Berufszufriedenheitsbefragung des LCH war der Umgang mit schwierigen Eltern einer der Hauptgründe für Unzufriedenheit". 




Jeder dritte Lehrer im Kanton Basel-Stadt weist Symptome eines Burn-outs auf, Bild: Eric Gaillard

Lehrer kündigen wegen nerviger Eltern, Basler Zeitung, 24.10. von Karin Müller

Uri hat Notfallkonzept

Im Krisenfall sollen Schulen wissen, was zu tun ist. Der Urner Erziehungsrat hat ein verbindliches Konzept erlassen, das den Schulen helfen soll, schnell und wirksam auf Gewalttaten, sexuelle Übergriffe, Suizide, schwere Unfälle oder Todesfälle zu reagieren.




Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst stehen bereit, Bild: Urs Hanhart

Urner Schulen verfügen über ein Notfallkonzept, Neue Luzerner Zeitung, 24.10.

Wüthrich kämpft gegen Initiative

Nicht überraschend spricht sich der Baselbieter Bildungsdirektor Urs Wüthrich gegen die heute eingereichte Initiative "Niveaugetrennter Unterricht in allen Promotionsfächern" aus. Es gebe erhebliche Überlappungen der Schülerleistungen von einem Niveau ins andere. Wüthrich unterstellt den Initianten, sie seien "entweder schlecht informiert oder informieren bewusst tatsachenwidrig".




Urs Wüthrich: "Schlauheit ist ein Merkmal der Bildungsdirektion". Bild: Kostas Maros

"Der Vorwurf des Bildungsabbaus ist haltlos", Basler Zeitung, 24.10. von Peter de Marchi

Initiative eingereicht

Ein politisch breit abgestütztes Komitee hat in Liestal die Unterschriften für die Initiative "Niveaugetrennter Unterricht in allen Promotionsfächern" übergeben. Damit soll erreicht werden, dass der Unterricht in den sieben Wahlfächern (Naturwissenschaften, Italienisch, Latein, Musik, Bildnerisches Gestalten, Textiles Gestalten, Technisches Gestalten) weiterhin nach Stärkeklassen unterteilt wird. Das Komitee unterstellt der Bildungsdirektion Baselland Sparabsichten, da die Wahlpflichtfachkurse bis zur maximalen Klassengrösse gefüllt werden können.
Das Komitee "Starke Schule Baselland" will niveaugerechten Unterricht, Tageswoche, 24.10. von Mara Wirthlin

Eymann gewählt

Die EDK hat einen neuen Präsidenten. Als Nachfolger der Freiburgerin Isabelle Chassot (CVP) steigt Christoph Eymann (LDP, Basel) auf die Kommandobrücke der Erziehungsdirektoren der Schweiz. Eymann war einziger Kandidat und seine Wahl wurde auch nicht gefährdet durch die vorgängige Erklärung seines baldigen Rücktritts als Regierungsrat. In turbulenten Zeiten wählt die EDK also eine "lahme Ente" zum Steuermann. Kann das gut herauskommen? Kurz vor seiner Wahl stand Eymann in Basel unter dem Trommelfeuer der Kritiker seiner Bildungspolitik. Im Vergleich zu anderen Kantonen leistet sich Basel-Stadt eine aufgeblähte Verwaltung und ein Heer von Therapeuten reisst sich um die Kinder. Schon die durch Harmos bedingte Änderung der Schulstrukturen (6/3) löste in Basel ein bürokratisches Grosskampfszenario aus. Im Jahr 2011 waren 15 Arbeitsgruppen mit knapp 200 Personen an der Planung beteiligt. Von dem vielen Geld gelangt nur wenig bis zu den Schulklassen. Im Vergleich zu den umliegenden Kantonen gelten die Basler Schüler als schwach.



Wird er sich als fähiger Kapitän auf stürmischer See erweisen? Bild: Keystone

Eymann ist der höchste Erziehungsdirektor der Schweiz, SRF Regional, 24.10.

Eymann kündigt Rücktritt an und wird gewählt

Der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann kündigte einen Tag vor seiner Wahl zum neuen EDK-Präsidenten an, dass er längstens noch die laufende Amtszeit als Regierungsrat zu Ende führen werde. Aus gesundheitlichen Gründen sei ein Rücktritt auch bereits früher möglich. Die nächsten Wahlen finden im Jahr 2016 statt. Eymann ist seit 2001 Basler Erziehungschef. 


Die letzte Amtszeit für Eymann, Bild: Nils Fisch

Eymanns Langer Abschied, Tageswoche, 24.10. von Philipp Loser
Christoph Eymann: Spätestens 2017 ist Schluss, SRF Regional, 24.10.

23. Oktober 2013

Schere öffnet sich weiter

Eine Leserbriefschreiberin äussert sich zum Text von Urs Schoettli (Lehrplan 21 und Konfuzius) und kommt zum Schluss, dass sich mit dem Lehrplan 21 die Schere zwischen starken und schwachen Schülern noch weiter öffnen wird.
Urs Schoettli spricht die Frage an, ob unsere Jugend mit dem Lehrplan 21 tatsächlich auf ihr künftiges Leben als Mitmenschen und Staatsbürger der direktdemokratischen Schweiz vorbereitet werde. Dieser Auftrag an die Schule ist in allen Zweckartikeln der kantonalen Volksschulegesetze zu finden. Er wurde durch Volksabstimmungen festgelegt und den Vertretern in Bund und Kantonen zur Realisierung übergeben. Bildung für die Zukunft enthält demnach eine umfassende Bildung unserer Jugend.
Im Lehrplan 21 fehlen dazu nicht nur die von Urs Schoettli vermissten Begriffe "Disziplin", "Pflicht" und "Familie". Bildung wird reduziert auf einige gerade moderne Fertigkeiten, Wissenselemente und Bildungsfragmente, die durch Kompetenzen definiert und durch Tests überprüfbar sind. Der Lehrplan 21 reguliert auch nicht einfach die Rahmenbedingungen der Volksschule, wie es sein Verfassungsauftrag wäre, sondern will die professionelle Arbeit der Lehrer auf der Basis einer konstruktiven Bildungsideologie steuern. Die als Lehrplan-21-kompatibel begutachteten neuen Lehrmittel sind auf diesem umstrittenen Bildungsbegriff aufgebaut und werden einen sorgfältigen, in sich logischen Stoffaufbau sehr schwer möglich machen. Von zu Hause aus geförderte Kinder werden sich vermutlich auch damit zurechtfinden. Und was ist mit den anderen? Sie würden Lehrpersonen brauchen, die es sich zur Aufgabe machen, alle Kinder im Sinne einer echten Chancengleichheit aktiv in ihrer ganzen Persönlichkeit zu fordern und zu fördern. Aber diese anleitende und erziehende Rolle ist den Lehrkräften im Lehrplan 21 nicht zugedacht. Damit wird die Schere zwischen guten und schwächeren Schülern noch weiter auseinander gehen und eine schon seit längerem andauernde Senkung des Bildungsniveaus zementieren. Das hat weitreichende Folgen für die Zukunft unserer Jugend und unseres Landes.
Quelle: NZZ, 23.10. von Eliane Gautschi

22. Oktober 2013

Störenfriede: Ab in die Küche

Eine Frauenfelder Primarschule schickt Schüler, die penetrant den Unterricht stören, in einen sogenannten Trainingsraum. Dort bleiben sie einen Tag und werden von einer Praktikantin betreut.

Die Praktikantin nimmt mit ihnen den Schulstoff durch, der auch in der Klasse behandelt wird. Dann redet sie mit den Schülern darüber, was passiert ist und warum.
Den Trainingsraum gibt es seit drei Jahren. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, entstanden in einer Zeit, als die Schule gleich mit mehreren aufsässigen Kindern konfrontiert war. Es ist eine unbürokratische Lösung. Der Trainingsraum ist zugleich die kleine Küche der Schulanlage. Die Praktikanten arbeiten als Klassenhilfen, wenn sie nicht aufsässige Schüler betreuen. Der Trainingsraum ist mit wenig Kosten verbunden, aber sehr effektiv. Seit es das Angebot gibt, nimmt die Zahl der Störenfriede kontinuierlich ab.

Quelle: St. Galler Tagblatt, 22.10.

Neues vom "Bildungswasserkopf" Basel

Es braucht mit Daniel Goepfert einen SP-Grossrat, um die Probleme der wuchernden Administration in Basel zu benennen und hartnäckig gegenüber dem Bildungsdirektor auf eine Umverteilung "von oben nach unten" zu beharren. Der von Christoph Eymann verteidigte Stellenzuwachs hat kaum einen Mehrwert für die Schulen.
In der BaZ vom ­18. Oktober schreibt der Vorsteher des Erziehungsdepartements Basel-Stadt einenBeitrag, der Entwarnung geben soll in Bezug auf den «Wasserkopf» imErziehungsdepartement. Seine Zahlen können nur von der Finanzkontrolle und der Finanzkommission des Grossen Rats Basel-Stadt beurteilt werden. Ich nehme sie als gegeben an und stelle fest, dass sich auch so ein beunruhigendes Bild der Entwicklung unserer Bildungsbürokratie ergibt. 
In den letzten vier Jahren wurden laut Regierungsrat Eymann einige Erhöhungen im Personalbestand des Erziehungsdepartements vorgenommen. In dieser Zeitspanne veränderte sich die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in unserem Kanton nur geringfügig (für das Jahr 2013 gibt es noch keine Zahlen). Ich greife drei Erhöhungen heraus: 
> 32 zusätzliche Stellen für die dezentralen Volksschulleitungen: Diese gehen auf einen Parlamentsbeschluss zurück und sind nicht zu diskutieren. Wir Grossrätinnen und Grossräte gingen aber, offensichtlich zu Unrecht, davon aus, dass ein grosser Teil der Stellen, die «unten» geschaffen wurden, «oben» eingespart würden. Zwar gab es laut Herrn Eymann bei der Volksschulleitung «auf Führungsebene ... eine Reduktion», gleichzeitig schreibt er aber, dass in der zentralen Bildungsverwaltung weitere fünf Stellen geschaffen wurden. Um ihre Stellen zu sichern, werden diese Angestellten den dezentralen Leitungen keine abschliessenden Kompetenzen geben. Und die Schulleitungen und Lehrkräfte müssen sich auf weitere Projekte aus dem Departement gefasst machen, die sie beschäftigen werden. Deren Erfolg wird in aller Regel nicht gemessen. Die simple Frage, ob die Schülerinnen und Schüler dank zahlreicher Förderprojekte nun besser Deutsch können, bleibt zum Beispiel unbeantwortet. 
> 32 zusätzliche Stellen für Logopädie und Psychomotorik: Da die Anzahl der Schülerinnen und Schüler stabil ist, stellt sich die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler bisher mangelhaft betreut wurden. Glaubt man einigen Eltern, muss eher von einer Überbetreuung gesprochen werden. Die Idee, die Logopäden/-innen an die Schulstandorte zu schicken, führt zu einer bedeutenden Vermehrung der Stellen. 
Der Sinn der Integration in die Schulstandorte erschliesst sich mir nicht. Damit meine ich nicht die Schwierigkeiten, die auf mangelnde Räumlichkeiten und auf die Überlastung der Regellehrkräfte zurückzuführen sind. Ich denke vielmehr an die Eltern, die sich gegen das Erziehungsdepartement wehren, weil sie ihre Kinder mit einer Behinderung lieber in Klassen schicken würden, die als Ganzes auf ihre besonderen Bedürfnisse ausgerichtet sind. 
Ich denke an den Unterricht, der immer wieder dadurch unterbrochen wird, dass eine Schülerin oder ein Schüler für eine ergänzende Betreuung abgeholt wird und dabei den Unterricht verpasst, was ihn oder sie noch weiter in Rückstand bringt. Ich denke an die Unruhe in den Klassen, die zum Rangierbahnhof werden. Ich denke an die Kinder, die Ruhe und Konstanz bräuchten. Und ich denke schliesslich an den Pädagogen Hartmut von Hentig, der meinte, dass wir den Kindern nur dann gerecht werden, wenn wir auf ihre Bedürfnisse eingehen und entsprechend verschieden mit ihnen umgehen. 
Es ist mir klar, dass alle Kinder irgendwann einmal auf die harte Realität des Lebens treffen werden, dass sie sich in unserer Gesellschaft zurechtfinden und beruflich bestehen müssen. Es ist alles eine Frage des Masses. Manche brauchen während längerer Zeit einen geschützten Rahmen als andere. Wurden früher zu viele Kinder aus den Regelklassen in die Kleinklassen geschickt, haben wir nun das umgekehrte Phänomen. 
> 27 neue Stellen in der Schulpsychologie und der Berufsberatung: Eine gute Laufbahnberatung ist von grösster Bedeutung. Bisher finden nur 25% der Schulabgänger/-innen direkt eine Lehrstelle. Lässt sich das Problem mit mehr Geld und mehr Projekten lösen? Kommt nicht viel eher den Lehrkräften eine besondere Bedeutung zu? Sie sollten in ihrer Ausbildung noch besser auf diese Aufgabe vorbereitet werden. Und die Lehrkräfte, welche die Laufbahnberatung durchführen, sollten genügend Stunden in der Klasse haben, um den schwierigen Prozess der Bewerbung zu unterstützen. 
Zusammenfassend muss gesagt werden: Regierungsrat Eymann beschreibt in seinem Beitrag einen Zuwachs um 143 Stellen in den letzten vier Jahren. Das Gesamtbild der ausufernden Bildungsbürokratie stellt sich damit noch beunruhigender dar als zuvor.
Daniel Goepfert in Basler Zeitung, 22.10.

Kinderärzte warnen vor Therapiewahn

In Basel scheint sich ein Therapienetz aufzubauen, das kaum kontrolliert werde. Die grössten Opfer dieses "Therapiewahns" seien die Kinder selbst. Die Variabilität der kindlichen Entwicklung werde nicht berücksichtigt - im Zweifelsfall heisst es erst einmal: Ab in die Therapie.

Ob zappelig, nervig oder verträumt - der Therapeut ist nicht weit, Bild: Basler Zeitung

Kinderärzte warnen vor Therapiewahn, Basler Zeitung, 22.10. von Franziska Laur

21. Oktober 2013

Solothurner Sparplan

Auch die Schule ist vom geplanten Sparplan betroffen. Konkret betrifft es folgende Bereiche:
1. Drei Jahre lang keine Lohnerhöhung für das Personal
2. Weniger Geld für die Musikschulen der Gemeinden
3. Reduktion Unterrichtslektionen an Gymnasium und Sek P
4. Stellenabbau in der Verwaltung des Bildungsdepartements
5. Verzicht auf Sport-Sonderklassen
6. Verzicht auf Hauswirtschaftskurse am Gymnasium
7. Reduktion an Beiträge für Schulreisen
Weniger Schule, mehr Steuern: So saniert Solothurn seine Finanzen, SRF Regional, 21.10.

Zug senkt Lektionszahl für Lehrer

Zug will im Wettbewerb um die besten Lehrkräfte mithalten können und verbessert die Arbeitsbedingungen. So soll das Wochenpensum der Primarlehrer, Heilpädagogen und Logopädinnen von 30 um eine Lektion gekürzt werden. Klassenlehrer erhalten zusätzlich eine weitere Lektion. Damit passt sich Zug mit den Lehrerpensen den umliegenden Kantonen an.



Bildungsdirektor Schleiss auf Schulbesuch, Bild: PD

Weniger Lektionen für Zuger Lehrer, Neue Luzerner Zeitung, 21.10.

Innerrhoden will Schulsozialarbeit

In Appenzell Innerrhoden soll die Schulsozialarbeit künftig allen Schulen offen stehen. Nach positiven Erfahrungen in Appenzell und Oberegg hat der Grosse Rat beschlossen, das Angebot definitiv einzuführen.
Schulsozialarbeit künftig an allen Innerrhoder Schulen, St. Galler Tagblatt, 21.10.

Kritik an Eymann reisst nicht ab

Die Entgegnung zum kritischen Artikel zu den Kosten des Basler Schulsystems erweist sich für Christoph Eymann als Bumerang. Alain Pichard stellt beim Basler Erziehungsdirektor eine Vorliebe zur Steuerung von Bildungsprozessen fest und fragt, ob Eymann den Bezug zur Schulrealität verloren habe.



Pichard: Übersteuertes System mit hohen Verwaltungsausgaben, Bild: SRF

"Wenn alle steuern, rudert keiner mehr" Basler Zeitung, 21.10. von Alain Pichard

20. Oktober 2013

Gespräch zum neuen Lehrplan

Momentan läuft die Phase der Konsultation des Lehrplans 21. In der Sendung "Forum" von Radio SRF diskutieren Hanspeter Amstutz (pensionierter Lehrer), Francesca Moser (Co-Projektleiterin Lehrplan 21) und Martin Schäfer (Rektor PH Bern).
Im Klassenzimmer der Zukunft, Radio SRF, 17.10.

Leitfaden Social Media

Die Berufs-Dachverbände der Lehrpersonen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich haben gemeinsam den ersten "Leitfaden Social Media" herausgegeben. Dieser Leitfaden richtet sich speziell an Lehrpersonen und Schulleitungen. Er soll diese als Hilfestellung vor Gefahren im Netz besser schützen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Lehrerverbänden, Bild: Leitfaden Social Media

Leitfaden Social Media

Gedanken zum Lehrplan 21

Die Zeitschrift "Zeitfragen" widmet ihre jüngste Ausgabe dem Lehrplan 21. Aus verschiedenen Perspektiven wird der Entwurf kritisch beurteilt.
Zeit-Fragen Nr. 31/32

Weniger Schüler, höhere Erfolgsquote

Im September 2013 fanden die Aufnahmeprüfungen für die kantonalen Fach- und Wirtschaftsmittelschulen sowie die Berufsmaturitätsschulen im Kanton St. Gallen statt. Insgesamt traten 912 Schüler zu den Prüfungen an (Vorjahr: 980). 717 von ihnen bestanden (Vorjahr: 718). Die fehlenden Schüler werden also durch eine höhere Bestehensquote ausgeglichen.
Aufnahmestatistik, Bildungsdepartement Kanton St. Gallen

Bern beschäftigt 1751 Heilpädagogen

Ein Heer von Speziallehrpersonen kümmert sich um die Berner Schüler. Hier nun konkrete Zahlen: Es sind 1751 Heilpädagogen, Spezialisten für Psychomotorik, Logopädie, Legasthenie und dazu 102 Schulsozialarbeiter. Erziehungsdirektor Pulver: "Die Situation ist zwar nicht eins zu eins vergleichbar, aber auch im Kanton Zürich ist die Integration aus dem Ruder gelaufen".



Trotz der Integration gibt es in Bern so viele Sonderschüler wie noch nie, Bild: St. Galler Tagblatt

Run auf Spezialunterricht, Bieler Tagblatt, 18.10. von Christoph Aebischer

Frauen als Pflichtstoff

Die Schüler sollen bedeutende Frauen der Schweizer Geschichte porträtieren können. Dies sieht der Lehrplan 21 vor. Es ist das erste Mal, dass Frauen in einem Lehrplan namentlich verankert und damit zum Pflichtstoff werden.



Neben Emilie Kempin-Spyri und Gertrud Kurz soll auch Emilie Lieberherr Pflichtstoff werden, Bild: Tages Anzeiger

Lehrplan 21 macht Frauen zum Pflichtstoff, Sonntag, 20.10. von Yannick Nock

19. Oktober 2013

Eymann wehrt sich

Erziehungsdirektor Christoph Eymann wehrt sich gegen Vorwürfe, das Basler Erziehungsdepartement sei ein Wasserkopf. Allerdings sagt er nicht, wie die 300 Vollzeitstellen in seinem Departement im Vergleich mit anderen Kantonen zu verantworten sind. Ebenfalls schweigt er zu den enormen Kosten, welche nur allein die Projektorganisation zur Umsetzung von Harmos verschlingt (40 Millionen). Doch bald wird sich Herr Eymann als zukünftiger Chef der EDK auf dem Gipfel der eidgenössischen Bildungsadministration sonnen können.







"Viele unwahre Behauptungen", Bild: Daniel Desborough


Verschleudern die Schulen Steuergelder? Basler Zeitung, 18.10. von Christoph Eymann

Bündner Fremdspracheninitiative kommt vors Volk

Graubünden ist der einzige Kanton mit drei Amtssprachen. Und hin und wieder flammen Diskussionen um eine genügende Berücksichtigung des Romanischen und Italienischen auf. Nun zeichnet sich ein neues Seilziehen ab: Diese Woche ist die im Mai lancierte Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache in der Primarschule» mit den notwendigen 3000 Unterschriften zustande gekommen. Viele Kinder seien mit Frühitalienisch ab der dritten Klasse und Frühenglisch ab der fünften überfordert, sagt Hauptinitiant Jöri Luzi, Primarlehrer aus Klosters. Er findet viel Unterstützung seitens bekannter Wirtschaftsvertreter. Denn gemäss den Initianten sind die muttersprachlichen Kenntnisse etlicher Schulabgänger so mangelhaft, dass dies zu einem Nachteil für die künftigen Arbeitgeber wird. Soll also in Deutschbünden nur noch Englisch sowie in Italienisch- und Romanischbünden lediglich Deutsch in der Primarschule unterrichtet werden? Damit würde das dreisprachige Bündnerland ein staatspolitisch negatives Zeichen setzen. Deshalb wehren sich die italienisch- und romanischsprachigen Interessenvereinigungen gegen die Initiative. Und es gäbe eine potenzielle Komplikation, die Bildungsdirektor Martin Jäger missfällt: Nicht alle Primarschüler wiesen denselben sprachlichen Kenntnisstand auf, was die Zusammensetzung von Mittelstufenklassen mit Schülern aus verschiedenen Kantonsteilen erschwerte. Zudem hätten die Jugendlichen, die aus den sprachlichen Minderheitengebieten kommen und die Matura auf Deutsch machen müssen, dann schlechtere Englischkenntnisse. Auch würde ein interkantonaler Schulwechsel erschwert: In den meisten Kantonen lernen die Primarschüler zwei Fremdsprachen.




Wird er bald nur noch eine Fremdsprache in der Primarschule lernen? Bild: Fremdspracheninitiative GR

Quelle: NZZ, 19.10.

Initiative gegen Sexualkunde kommt zustande

Bereits zwei Monate vor Ablauf der Sammelfrist am 19. Dezember hat das Initiativkomitee des Begehrens «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule» nach eigenen Angaben über 90 000 gültige Unterschriften beisammen. «Das Volksbegehren wird mit hundertprozentiger Sicherheit zustande kommen», sagt Dominik Müggler vom Initiativkomitee auf Anfrage. Um die nötigen 100 000 Unterschriften bei der Bundeskanzlei einreichen zu können, bedürfe es in den kommenden Wochen aber noch der schon länger geplanten Sammelaktionen, hält Müggler fest. Damit dürften die Schweizer Stimmbürger an der Urne über das Begehren aus rechtskonservativen Kreisen zu befinden haben. Die Initiative will, dass Sexualkundeunterricht in der Schule vor dem neunten Altersjahr untersagt und danach freiwillig ist. Ab zwölf Jahren sollen die Kinder in einem obligatorischen Biologieunterricht über die menschliche Fortpflanzung unterrichtet werden. Die sexuelle Aufklärung müsse aber Sache der Eltern bleiben, verlangt das Begehren, das eine angeblich staatlich geförderte Sexualisierung der Kinder stoppen will. Im Kanton Basel-Stadt beispielsweise seien für Kindergärten und Primarschulen «Sexboxen» mit pornografischem Inhalt bereitgestellt worden, behaupten die Initianten. Bei der Lancierung des Volksbegehrens im April 2012 wäre dem Komitee fast die Vergangenheit eines Mitglieds zum Verhängnis geworden: Es wurde bekannt, dass einer der damaligen Co-Präsidenten des Komitees ein verurteilter Kinderschänder ist. Weil die einmal im Bundesblatt publizierten Initianten nicht ausgewechselt werden dürfen, liessen die Gegner der Sexualkunde das Begehren abschreiben, um es im Juni 2012 mit anders formiertem Komitee kurzerhand neu zu lancieren.
Quelle: NZZ, 19.10.

Keine Schweizer an internationalen Schulen

Die internationalen Schulen in Zürich sind beliebt. Nun sind sie nur noch für Expats offen.
Im Kanton Zürich dürfen künftig nur noch Kinder von Expats fremdsprachige Privatschulen besuchen. So entschied die Bildungsdirektion 2011, und so gilt es ab Beginn des nächsten Schuljahrs definitiv. Die vier internationalen Schulen, die gegen den Entscheid rekurriert hatten, akzeptieren ein abschlägiges Urteil des Verwaltungsgerichts und verzichten auf dessen Weiterzug ans Bundesgericht. Ein Vertreter der Rekurrenten hat am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des «Landboten» bestätigt. Regierungsrat und Verwaltungsgericht hatten den Rekurs mit der Begründung abgewiesen, dass sich die betroffenen internationalen Schulen nicht am kantonalen Lehrplan orientieren. Kinder, die im Kanton Zürich aufwachsen, sollen gemäss der Bildungsdirektion eine Schulbildung erhalten, die ihnen den Weg zu den weiterführenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz öffne. Dazu gehöre eine gute Ausbildung in der deutschen Sprache. Abweichungen von dieser Regel seien sinnvoll für Kinder, die nur vorübergehend im Kanton Zürich leben. Für länger in Zürich wohnhafte Kinder gebe es zweisprachige Schulen, die den Zürcher Lehrplan berücksichtigen. Wer sein Kind auf eine internationale Schule schicken will, muss also den Nachweis erbringen, dass sich die Familie nur vorübergehend in Zürich aufhält, oder muss glaubhaft darlegen, dass er beabsichtigt, den Wohnsitz in ein fremdsprachiges Land zu verlegen. Ob es längerfristig dabei bleibt, ist offen. Letztes Jahr unterstützte der Kantonsrat einen Vorstoss, der verlangt, dass der Kanton keine Aufnahmebeschränkungen für Privatschulen mehr erlassen darf.  
Quelle: NZZ, 17.10.

16. Oktober 2013

"Therapien sind gut investiertes Geld"

Die Berichterstattung über die Zunahme von therapeutischen Massnahmen an Schulkindern hat zu einer Debatte über den Sinn dieser Massnahmen geführt. Häufig wurde angetönt, die Therapien würden in erster Linie den Therapeuten nützen. Es gibt aber auch Stimmen, die die Massnahmen begrüssen.
"Mein Sohn ist selbstsicherer und optimistischer geworden", Tages Anzeiger, 15.10. von Jvo Cukas

Uri hat IF im Griff

Im Kanton Uri hat sich die Zahl der integrativ geförderten Kinder seit 2008 von 15 auf 49 erhöht, die Kosten für die Sonderschule seien aber kontinuierlich gesunken. Unter dem Strich seien die Gesamtkosten für besondere Schulungen nicht angewachsen. Eine Evaluation stellt weiter fest, dass die Kinder stark von der Inklusion profitierten.
Immer mehr integrative Sonderschulung, Neue Luzerner Zeitung, 16.10. von Bruno Arnold

Eltern gegen Sparpläne

Der Aargauer Sparplan führt auch zu Kürzungen im Bildungsbereich. Nun wehren sich Eltern in einem offenen Brief an den Bildungsdirektor gegen diesen Abbau. Es ist beispielsweise geplant, die Klassengrössen an Primarschulen zu erhöhen und das Wahlfachangebot zu reduzieren. Die entsprechende Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 24. November.


Regierungsrat sei sich der Konsequenzen zu wenig bewusst, Bild: Aargauer Zeitung

Eltern wehren sich gegen Sparpläne des Kantons an der Volksschule, Aargauer Zeitung, 15.10. von Claudia Meier

14. Oktober 2013

Lehrplan 21 als Lebenshilfe?

"Ernährt euch gesund, Vorsicht im Internet, wie funktioniert Geschlechtergleichheit": Der neue Lehrplan 21 sagt den Schülern viel stärker als früher, wie sie leben sollen. Doch diese Art "Lebenshilfe" kommt nicht bei allen gut an.
Mischt sich der Lehrplan 21 zu sehr ein? SRF Echo der Zeit, 13.10. von Rafael von Matt

"Ist diese Therapie wirklich nötig?"

526 Kinder besuchten im letzten Schuljahr in der Stadt Zürich eine Psychomotoriktherapie. Eine Mutter erzählt, wie es bei ihrem Kind dazu kam. Und was sie davon hält.




Kinder beim Bewegungsunterricht, Bild: Alessandro Della Bella

"Ist diese Therapie wirklich nötig?" Tages Anzeiger, 14.10. von Jvo Cukas

"Du Psycho!"

Wenn ein Schüler auffällig werde, finde sich immer eine Krankheit. Das kritisiert eine deutsche Journalistin in einem Buch über ihr vermeintlich krankes Kind.
*12/13 geschätzt, Quelle SPD Stadt Zürich
"Du Psycho!", Tages Anzeiger, 14.10. von Simone Rau

In die Schule, dann zur Therapie

Die Therapien in der Stadt Zürich nehmen zu. Im Schuljahr 2006/07 besuchten 388 Kinder eine Psychomotoriktherapie, im letzten Schuljahr waren es 526. Einen ähnlichen Anstieg ist bei den Logopädietherapien zu beobachten.


Eine 1. Klasse in Zürich: Von 26 Kindern besuchen sechs Psychomotorik, eines Logopädie und vier werden innerhalb des regulären Unterrichts gefördert. Bild: Ennio Leanza

In die Schule, dann zur Therapie, Tages Anzeiger, 14.10. von Simone Rau

Lehrplan 21 und Konfuzius

Urs Schoettli fordert eine Schule, die Werte wie Disziplin und Pflicht als zentral in den Bildungskatalog aufnimmt. "Zwar schwafelt jedermann von Globalisierung und Multikulturalismus, doch das Papier (gemeint ist der LP21) ist ein Exempel von Provinzialismus".



Wäre Konfuzius eine Bereicherung für unsere Schule? Bild: Imago

Lehrplan 21 und Konfuzius, NZZ, 14.10. von Urs Schoettli

"Gegen den Mainstream zu schwimmen braucht Mut"

Die Journalistin Franziska Laur ist bekannt dafür, dass sie immer wieder auf Missstände im Bildungswesen hinweist. So verdanken wir ihr die vielbeachtete Analyse zum Therapiewahn an unseren Schulen. Dies geschah lange vor der nun bekannt werden Pathologisierung der Schulkinder im Interesse eines schnell wachsenden therapeutischen Speckgürtels. Im folgenden Kommentar zeigt sie mit ihrem Finger auf die Umverteilung von unten nach oben im Basler Schulsystem. Doch dies ist nicht nur ein Basler Problem, schweizweit sind hier die Bildungspolitiker gefordert.
Lehren statt erziehen
Basler Lehrerinnen und Lehrer haben es nicht einfach: Schul­anfänger, die noch Windeln brauchen, vernachlässigte Kinder, die täglich zu spät kommen, Medien-­Junkies, die am Montagmorgen Entzug schieben. Eine Stadt generiert alle Arten von Schüler. Doch anstatt das Bildungsdepartement die Leute an der Basis stärkt, investiert es Geld in Hochglanzbroschüren und in ­alltagsferne Theoretiker, die aus­geklügelte Konzepte erarbeiten. Und selbstverständlich werden die Lehrer dann aufgefordert, diese Ideen umzusetzen und dazu Weiterbildungen zu besuchen. Geht es jedoch um die Qualitätskontrolle dieser Projekte, werden die Theoretiker zurückhaltend. Sie haben wohl Angst vor der Wahrheit. Denn diese könnte ja lauten, dass an ihrer Politik etwas falsch läuft.
Die Schule scheint sich von ihrem Kernthema, dem Unterrichten und fachbezogenen Erleben im Schulzimmer, immer mehr zu entfernen. Vielmehr sind erziehen und verändern angesagt. Die Schule hat sich in die Idee verliebt, Kinder beliebig formen zu können: zu umweltbewussten, tugendhaften, friedfertigen Menschen. Das führt nicht nur zu einer Überlastung der Lehrerschaft. Mit einer solch unrealistischen Zielsetzung begibt sich die Bildungs­direktion auf ideologisches Glatteis und verschreibt sich einem Auftrag, der eigentlich Aufgabe der Eltern ist. Ganz abgesehen davon, dass wohl noch nie jemand die Kinder gefragt hat, ob sie das wirklich wollen. Gut möglich, dass ein solch hektischer Übereifer sie eher lähmt statt fördert und ihnen die Chance nimmt, herauszufinden, was sie wirklich möchten und was sie brauchen.
Es wäre eine Erleichterung, wenn die Schule wieder zu ihrer Kernaufgabe zurückkehren würde: ihren Bildungsauftrag schlicht und schnörkellos zu erfüllen. Auch wenn die Gesellschaft zunehmend komplexer geworden ist, heisst das nicht, dass sie dieses Karussell der Vielfältigkeit und Verzettelung mitmachen muss. Sie kann sich gelassen und dezidiert darauf berufen, dass ihr Kernauftrag das Unterrichten ist. Doch gerade dafür bleibt den Lehrkräften immer weniger Zeit. Zu häufig müssen sie sich mit fachfremden Themen herumschlagen: Umwelterziehung praktizieren, Evaluationen mitmachen, Absprachen mit Förderpersonen treffen …
So braucht es in erster Linie Bildungspolitiker, die sich getrauen, wieder auf ein einfaches, entschlacktes ­Bildungssystem zu setzen. Nicht mit dem Mainstream zu schwimmen und jeden fachfremden Bildungskäse mitzumachen, braucht Mut. Doch unsere Lehrer müssen sich dringend wieder auf das konzentrieren ­können, wofür sie ausgebildet sind – das Vermitteln von Fachwissen.
Quelle: Basler Zeitung, 14.10. von Franziska Laur

Bildungswasserkopf Basel beschäftigt 300 Vollzeit-Beamte

In Basel-Stadt wuchert die Bildungsverwaltung ungehindert weiter. Dabei werden auch klare Umverteilungsbeschlüsse des Grossen Rates missachtet. Fast eine Milliarde Franken pro Jahr investiert der Halbkanton in die Bildung und gibt damit rund 50 Prozent mehr aus als der schweizerische Durchschnitt. Die Bildungs-Verwaltung beschäftigt 300 Vollzeit-Pensen (100 Prozent Pensen), was angesichts der Bevölkerungszahl von rund 200'000 wohl schweizweit ein Rekordwert ist.




Statt in die Klassen fliesst das Geld in die Administration, Bild: Keystone


Basler Schulen verschleudern ihr Geld, Basler Zeitung, 14.10. von Franziska Laur

Kritik an Eymann

Die Ankündigung von Christoph Eymann, dem Basler Erziehungsdirektor, schwierige Schüler müssten von den Klassen separiert werden, hat für Aufsehen gesorgt. Basel-Stadt sieht sich als Pionierkanton der schulischen Integration und die pointierte Bemerkung könnte diese Rolle gefährden. Nun verlässt man sich auf eine Studie, die im Frühjahr rauskommen soll. 
Kampf um integrative Schule wird in Basel neu lanciert, Basellandschaftliche Zeitung, 13.10. von Aline Wanner

13. Oktober 2013

Zusammensetzung der EDK

Kanton
Name
Partei

AG
Alex Hürzeler
SVP
AI
Roland Inauen
CVP
AR
Rolf Degen
FDP/Lib
BL
Urs Wüthrich
SP
BS
Christoph Eymann
FDP/Lib
BE
Bernhard Pulver
Grüne
FR
Jean-Pierre Siggen
CVP
GE
Charles Beer
SP
GL
Christine Bickel
SP
GR
Martin Jäger
SP
JU
Elisabeth Baume-Schneider
SP
LU
Reto Wyss
CVP
NE
Monika Maire-Hefti
SP
NW
Res Schmid
SVP
OW
Franz Enderli
CVP (CSP)
SH
Christian Amsler
FDP/Lib
SZ
Walter Stählin
SVP
SO
Remo Ankli
FDP/Lib
SG
Stefan Kölliker
SVP
TG
Monika Knill
SVP
TI
Manuele Bertoli
SP
UR
Beat Jörg
CVP
VS
Oskar Freysinger
SVP
VD
Anne-Catherine Lyon
SP
ZG
Stephan Schleiss
SVP
ZH
Regine Aeppli
 SP



Partei      Anzahl Sitze

SP            9
SVP          7
CVP          5
FDP/Lib   4
Grüne      1

Quelle: EDK