11. Mai 2013

Bündner Schulsprachen

Im Zusammenhang mit der Lancierung der Bündner Fremdspracheninitiative sprach Erziehungschef Martin Jäger von einem Ausscheren Graubündens vom nationalen Konsens. Jäger spricht vom "breit abgestützten Harmos-Konkordat" und von gleichen Lehrmitteln "vom Genfersee bis zum Bodensee". Welch eine bürokratische Meisterleistung - pädagogisch aber eher eine Horrorvision.

Die Aussagen von Martin Jäger, Vorsteher des Erziehungsdepartements,  im Zusammenhang mit der Fremdspracheninitiative bedürfen einer Richtigstellung. Jäger befürchtet aufgrund der Fremdspracheninitiative ein Ausscheren Graubündens vom harmonisierten Bildungssystem. Tatsache ist, dass Graubünden mit seinem eigenen Konzept weder mit der ersten noch mit der zweiten Fremdsprache den Kompromiss der Ost- und Zentralschweizer Kantone mitträgt. Weiter spricht Jäger vom „breit abgestützten Harmos-Konkordat“. Graubünden macht - zusammen mit der Mehrheit der Deutschschweizer Kantone - bei Harmos gar nicht mit. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt das untaugliche Sprachenkonzept, das wir mit der Initiative bekämpfen wollen. Bereits jetzt gibt es Kantone, die die zweite Fremdsprache zurück an die Oberstufe versetzt haben. Unsere Haltung in dieser Frage ist von nationalem Interesse und wird in vielen weiteren Kantonen als Zeichen der Vernunft mit Erleichterung aufgenommen werden. 
Leserbrief Urs Kalberer, 11.5. in: Südostschweiz
Graubünden ist nicht nur mit seiner ersten Fremdsprache abgeschnitten von der restlichen Schweiz, Bild: EDK

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