29. Juli 2012

Nachgefragt: Rudolf Künzli

Rudolf Künzli, ehemaliger Rektor der PHNW und Lehrplanforscher, kritisiert die neuen Richtlinien für Quereinsteiger der EDK. Konkret findet er, die Führungskompetenz der Lehrer werde höher gewichtet als deren fachliche Kompetenz. Ausserdem werde durch diese Richtlinien die Tertiarisierung der Lehrerbildung desavouiert und verschiedene Berufe würden ungleich behandelt. Schliesslich sei die Quereinsteigerausbildung nicht mit der nötigen langfristigen Perspektive eingeführt worden.
Rudolf Künzli (RK) nimmt hier kurz Stellung zu meinen Fragen (UK).


UK: Haben Sie Reaktionen auf Ihren Beitrag erhalten? 
RK: Ich habe intern eine Reihe von positiven Rückmeldungen erhalten.
UK: Muss man pensioniert sein, um sich kritisch zur Schweizer Bildungspolitik zu äussern?
RK: Nein, man muss nicht pensioniert sein, freilich die Lehrerbildung ist ein besonders überwachtes Gebiet. Amtliche Loyalität wird gross geschrieben und der Primat der Politik gehört gleichsam zum Amt in bildungspolitisch vermintem Gelände. Cohep (Konferenz der Rektoren der PH) und LCH bleiben deshalb sprachlos.
UK: Die PH der Schweiz konnten dieses Frühjahr Rekord-Anmeldezahlen melden. Braucht es überhaupt eine Quereinsteiger-Ausbildung?
RK: Ich meine nicht.
UK: Wie sehen Sie die Zukunft der Lehrerausbildung? Wird Lehrer zu einem Job für Versager?
RK: Nein, das denke ich nicht. Aber die mangelnde Konsistenz und Kontinuität der Lehrerbildungspolitik ist zweifellos eine Hypothek. In den letzten 15 Jahren hat die EDK ihr Beschlüsse in der Sache mindestens 5x wieder geändert und revidiert. Das ist keine vorausschauende Politik. Ich interpretiere dies als Ausdruck a) eines nicht hinreichend geklärten Lehrerbildes und b) hochschulpolitischer Interessen- und Machtkämpfe.
Weitere Beiträge von Rudolf Künzli auf www.lehrplanforschung.ch

Quereinsteigerausbildung in der Kritik, Bild: PHZ

"Zu weit weg von meinem Kompetenzbereich"

Der designierte ETH-Rektor Lino Guzzella findet, das Niveau an den Schulen sei gesunken. Einen Grund dafür ortet er in den Erziehungsaufgaben, die die Schulen übernehmen. "Wenn die Schule erziehen muss, werden die talentierten Schüler zu wenig gefördert". Diese wohlbekannte Phrase wird abgerundet durch die Hilflosigkeit, mit der Guzzella auf die Frage antwortet, wie man denn reagieren soll, wenn die Eltern ihre Kinder nicht erziehen würden. "Jetzt sind wir zu weit weg von meinem Kompetenzbereich".
Der neue ETH-Rektor, Lino Guzzella.
Neuer ETH-Rektor will mehr Leistung, Bild: PD
Das Niveau an den Schulen ist gesunken, NZZaS, 29.7. von Michael Furger

24. Juli 2012

Schulprojekte leben länger

Die Concorde wurde von Frankreich und England gebaut, doch es zeigte sich bald, dass das Flugzeug nie rentieren würde. Trotzdem wurden noch lange Gelder hineingesteckt, weil man sich vor der Welt nicht blamieren wollte. Anderes Beispiel: Sie kaufen eine Aktie, doch bald beginnt deren Wert zu sinken. Anstatt sofort zu verkaufen, hoffen Sie auf einen Aufschwung. Je mehr Geld Sie mit einer Aktie bereits verloren haben, desto stärker halten Sie an ihr fest.
Rolf Dobelli ("Die Kunst des klaren Denkens") sagt: "Menschen streben danach, konsistent zu erscheinen. Mit Konsistenz signalisieren wir Glaubwürdigkeit". Je mehr Geld, Zeit und Prestige in ein Projekt gesteckt wurde, desto schwieriger wird es, das Projekt zu beerdigen. Sogar dann, wenn allen klar ist, dass es ein Misserfolg ist. Deshalb werden das unselige Sprachenkonzept und weitere ambitiöse Vorhaben noch lange Bestand haben. 

"Kostspielige und verheerende Entscheidungsfehler", Bild: stephend.com

23. Juli 2012

Multicheck schneidet schwach ab

Eine Studie vergleicht die Voraussagekraft von Schulnoten mit einem Multicheck. "Der prognostische Mehrwert, den der Multicheck ... unter Kontrolle kontextueller Einflüsse wie Geschlecht, schulischer Laufbahn oder sozialer und räumlicher Herkunft einbringt, ist gering". Dies überrascht, da Schulnoten und Zeugnisse von Lehrbetrieben häufig kritisert worden sind. Nun stellt sich heraus, dass die von vielen Betrieben zur Lehrlingsselektion verwendeten Tests (Multicheck und Basic-Check) ihren Ansprüchen nicht gerecht werden können. Die Leistungen im Multicheck sind kein verlässlicher Hinweis auf die zukünftigen Leistungen des Lehrlings. 

Multicheck zur Lehrlingsselektion ungeeignet, Bild: zukunftstattherkunft.ch
Was kann ein standardisierter Berufseignungstest, was die Schulnoten nicht können? Michael Siegenthaler

Kritik an EDK-Quereinsteigerregelung

Die EDK bringt neue Richtlinien zur Quereinsteiger-Ausbildung und niemand sagt etwas. Das war mein Eindruck, als ich die Ankündigung verfolgte. Doch nun kommt endlich ein Beitrag mit dem Titel "Warum die Lehrerbildungspolitik der EDK falsch ist". Rudolf Künzli kritisiert den Entscheid und nennt dazu vier Gründe:
1. Die Sozial- und Führungskompetenz der Lehrer wird höher gewichtet als deren fachliche Kompetenz.
2. Die Tertiarisierung der Lehrerbildung wird desavouiert.
3. Vergleichbare Berufe werden ungleich behandelt. 
4. Der Entscheid wurde kurzfristig getroffen mit Blick auf den aktuellen Lehrermangel.

Rudolf Künzli, Bild: phnw
Der Text von Rudolf Künzli ist hier einsehbar.

Problem nicht erkannt

Der Prorektor der PHTG, Claudio Zingg, steht fest auf dem Boden des wackligen Argumentariums der Frühfremdsprachler, wenn er Primar-Französisch gegen die Lehrer und zunehmend auch gegen die Politiker verteidigen muss. Sein Credo lautet: Die Lehrer können zu wenig gut Französisch und die Ausbildung muss verbessert werden. Es kommt ihm nicht in den Sinn, dass das Problem tiefer liegt. Die beiden Fremdsprachen werden zu wenig intensiv unterrichtet. Gerade bei jungen Lernenden braucht es sehr viel Kontakt zur neuen Sprache. Das Problem liegt also bei der EDK und ihrem Sprachenkonzept und lässt sich weder mit Weiterbildungen noch mit neuen Lehrmitteln aus der Welt schaffen.

"Selbst Westschweizer werden in Frankreich scheel angeschaut, wenn sie Französisch reden" Bild: pd
"Lehrer sind zum Teil unsicher", St. Galler Tagblatt, 23.7. von Christof Widmer

20. Juli 2012

Umfrage zu Lerngewohnheiten

Helligkeit, frische Luft und Ordnung sind wichtig für Aargauer Schüler, die ihre Hausaufgaben machen. Das ist das Resultat einer Umfrage von Aargauer Lehrern zu den Lerngewohnheiten ihrer Schüler. Befragt wurden Schüler der 4. Primar und der 1. Sek. 
In der richtigen Umgebung sind Hausaufgaben halb so schlimm (Symbolbild)
Primarschüler nehmen gerne die Hilfe der Eltern in Anspruch, Bild: Keystone
Schüler machen Hausaufgaben am liebsten mit Vogelgezwitscher, Aargauer Zeitung, 20.7.

19. Juli 2012

Der Ernst des Lebens

Sie stehen vor der grossen Weichenstellung in ihrem Leben: die Schüler der Sekundarklasse 4a in Birr/AG. Welche Chancen hat ihnen das Berufsleben zu bieten? Welche Hoffnungen und Ängste treiben sie um? Eine Dokumentation von Hanspeter Bäni über das letzte Schuljahr von Jugendlichen und ihren engagierten aber teilweise überforderten Eltern.
Die Sekundarklasse 4a aus Birr 
Die Sekundarklasse 4a aus Birr, Bild: Tina Steinegger
Der Ernst des Lebens, Film von Hanspeter Bäni, Schweizer Fernsehen, 18.7.

17. Juli 2012

Frühfranzösisch: Politik nimmt den Ball auf

Die Mittelstufenkonferenzen aus sechs Kantonen (ZH, TG, SG, AI, GL, SZ) fordern die Abschaffung des Primarfranzösischen. Nun nimmt die Politik diesen Ball auf und macht selbst Druck auf eine Abschaffung. Im Thurgau formiert sich über die Parteigrenzen hinaus Widerstand. Die SVP-Kantonsrätin Verena Herzog findet:" Man muss so ehrlich sein und das Frühfranzösisch abschaffen".  Auch der grüne Kantonsrat Josef Brägger stimmt zu: "Es wäre gescheiter, wenn Französisch erst auf der Oberstufe unterrichtet wird. Dann aber intensiv". 

Auslaufmodell Französisch? Bild: Reto Martin
Frühfranzösisch im Gegenwind, St. Galler Tagblatt, 17.7.

Grundlegende Informationen zu kantonalen Bildungssystemen

Welche Kantone verfügen bereits heute über ein Kindergarten-Obligatorium? Wie viele Lektionen pro Woche werden in den einzelnen Schuljahren unterrichtet? In welchem Schuljahr beginnt der Unterricht in der 1. und 2. obligatorischen Fremdsprache?
Antworten darauf - und auf rund 180 weitere Fragen - sind in der aktualisierten Kantonsumfrage der EDK zu finden.

Föderalismus im Bildungssystem führt zu zusätzlichem Informationsbedarf, Bild: petri-heil.ch
Kantonsumfrage der EDK 2011/12, EDK

Musikalische Bildung ritzt Föderalismus

Am 23. September stimmen wir über einen Verfassungsartikel zum Musikunterricht ab. Die Grundsatzfrage, die sich dabei stellt, ist, ob der Bund in einen Bereich vordringen soll, der bislang den Kantonen vorbehalten war. Wenn der Bund den Kantonen Vorschriften über den Musikunterricht macht, dann bedeutet dies einen Eingriff in die kantonale Schulhoheit. Allerdings ist dies auch im Sport der Fall. Und wenn der Bund im Sport und in der Musik Vorschriften macht, wieso nicht auch im Zeichnen?
Der Bund könnte in der musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen bald ein gewichtiges Wort mitreden.
Werden die Kantone zum koordinierten Musikunterricht gezwungen? Bild: Adrian Baer/NZZ
Ein Verfassungsartikel für die Musik, St. Galler Tagblatt, 17.7. von Marcel Amrein

16. Juli 2012

Französisch erst ab der Oberstufe?

Die Mittelstufenkonferenzen der Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Schwyz und Glarus empfehlen, den  Französischunterricht erst ab der Oberstufe zu starten. Die Praxis zeige, dass zwei Fremdsprachen auf der Primarstufe das System noch immer überfordere. In den verschiedenen Kantonen wird der Unterricht auch ganz unterschiedlich praktiziert: Im Thurgau gibt es zwei Lektionen à 45 Minuten, in St. Gallen drei Lektionen à 50 Minuten und in Appenzell Innerrhoden beginnt der Unterricht schon heute erst an der Oberstufe. 

Lehrer wollen Französisch erst ab der Oberstufe, Bild: Keystone
Schulfranzösisch in der Ostschweiz? Oui, mais plus tard, St. Galler Tagblatt, 13.7. 

Befragung der Junglehrer im Kanton Zürich

Die Befragung von Berufseinsteigern an der Volksschule im Kanton Zürich wurde in den Leserbriefspalten kritisiert. Als Beispiel dazu bringe ich den Leserbrief von Oskar Meier aus Bazenheid, der am 10.7. im Tages Anzeiger veröffentlicht wurde.

Es geht schon etwas in Richtung Schönfärberei, wenn die Leute der Pädagogischen Hochschule (PH) ihre Befragung der Studienabgänger vorstellen. Erstens hat nicht einmal die Hälfte der Angefragten geantwortet, und zweitens bleiben eine Reihe Aber oder Widersprüche bei der ganzen Auslegeordnung. So wird etwa die Vorbereitung auf das Unterrichten gelobt, aber die Studierenden wünschten sich gleichwohl mehr Praxisbezug. Und wenn es heisst "negative wie positive Äusserungen zum Theorieangebot halten sich ungefähr die Waage", ist dies doch auch nicht gerade Anlass zum Schulterklopfen. Was ebenfalls erstaunt, ist die Rede von der "Klassenlehrerfunktion", welche offenbar immer mehr als höhere Weihe empfunden wird. Eben gerade da schütteln viele Betrachter den Kopf: Bei den früheren Seminarien wurde ausgebildet, und nachher waren die Absolventen fähig, vom ersten Tage an eine Klasse mit allem Drum und Dran als Klassenlehrperson und nicht nur als Teilzeit- oder Fächergruppenlehrkraft zu übernehmen. Heute braucht es nach Abschluss der PH offenbar noch zusätzliche Anleitungen, falls man nicht nur eine Teilzeitstelle anstrebt. Interessant wäre schliesslich noch gewesen zu erfahren, wie viele Studierende eines Jahrgangs in die PH eintraten, wie viele Leute diese im Laufe der Ausbildung schon wieder verliessen, wie viele am Schluss keine Stelle antraten und wie viele nach ein paar Jahren noch im Lehramt standen. Das wären interessante Zahlen gewesen, mit denen die Nachhaltigkeit der Lehrerausbildung hätte gemessen werden können.
Hier ist die Befragung von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern an der Volksschule im Kanton Zürich einsehbar.

Befragung von Neulehrern

Erstmals wurden Junglehrer, die ihre Ausbildung an der PHZH absolviert haben, über die Ausbildungsqualität befragt. Wie gut fühlen sich Junglehrer auf den Berufseinstieg an der Volksschule vorbereitet? Die PH-Abgänger schätzen ihre beruflichen Kompetenzen nach der Ausbildung "recht hoch" ein und fühlen sich für die Arbeit im Schulfeld gut gerüstet.
Zufrieden im Beruf: Gemäss einer Umfrage der Pädagogischen Hochschule würden die meisten jungen Lehrerinnen und Lehrer ihren Job weiterempfehlen.
Die meisten jungen Lehrerinnen würden ihren Job weiterempfehlen, Bild: Christian Beutler/NZZ
Gut vorbereitet für den Lehrberuf, Medienmitteilung Kanton Zürich
Junge Lehrer fühlen sich gut vorbereitet, NZZ, 6.7. von Walter Bernet
Pädagogische Hochschule "viel besser als ihr Ruf", Tages Anzeiger, 7.7. von Daniel Schneebeli

EDK-Reglement für Quereinsteiger

Das neue Reglement der EDK für Quereinsteiger in den Lehrerberuf hat viele Reaktionen von Seiten der Leser ausgelöst. Hier eine kleine Auswahl aus Schweizer Zeitungen.
Lehrermangel lässt Einstiegshürden sinken: Ein Lehrer vor seiner Klasse. (Archivbild)
Tiefere Einstiegshürden für Quereinsteiger, Bild: Keystone
Lehrer brauchen keine Matur mehr, Basler Zeitung, 5.7.
Ohne Matura in den Lehrerberuf, St. Galler Tagblatt, 6.7.
Kantone lassen Quereinsteiger für den Lehrerberuf zu, sda, 5.7.

15. Juli 2012

Neues Französischlehrmittel für Zürich und St. Gallen

Die Kantone Zürich und St. Gallen billigen ein Konzept für ein neues Französischlehrmittel. Dieses deckt den gesamten Französisch-Unterricht von der 5. bis zur 9. Klasse ab. Die Einführung ist auf das Schuljahr 2017/18 geplant.
Neues Französischlehrmittel für Zürcher Schulen, Regionaljournal DRS, 11.7.

Keine Lohnerhöhung für Innerrhoder Lehrer

Die Lehrer des Kantons Appenzell Innerrhoden müssen auf eine Lohnerhöhung im kommenden Schuljahr verzichten. Dies hat die Innerrhoder Regierung beschlossen. Im vergangenen Jahr seien die Löhne bereits grosszügig angepasst worden, heisst es in einer Mitteilung der Ratskanzlei. Deshalb habe man sich für das kommende Schuljahr auf eine Nullrunde geeinigt. Ab dem Schuljahr 2013/2014 entscheidet aber nicht mehr die Innerrhoder Regierung, sondern die Schulräte-Konferenz über die Lehrerlöhne.
Quelle: Regionaljournal DRS, 13.7.

Primarlehrer gegen Frühfremdsprachen

Die Mittelstufenlehrer aus sechs Kantonen fordern, dass Französisch erst in der Oberstufe unterrichtet wird. Da der Kanton St. Gallen das Harmos-Konkordat angenommen habe, seien zwei Fremdsprachen in der Primar vorgeschrieben.  Im Kanton Thurgau, der Harmos abgelehnt hat, will man das Primarfranzösisch aber nicht im Alleingang abschaffen. 

Primarlehrer befürchten Überforderung durch zwei Fremdsprachen, Bild: PHZ
Französisch bleibt in der Primarschule, Regionaljournal DRS, 14.7.

Sexualkunde-Unterricht obligatorisch

In Basel müssen alle Schulkinder den Sexualkunde-Unterricht besuchen. Die Regierung lehnt Rekurse von Eltern ab, die ihre Kinder vom Unterricht dispensieren wollten. Weiter schreibt die Regierung, das Unterrichtsmaterial sei geeignet und erforderlich. Der umstrittene Sex-Koffer war nicht Gegenstand des Entscheids. Denn dieser Koffer käme im Kindergarten und in der Primarschule gar nicht zum Einsatz.
Sexualkunde-Unterricht in Basel ist obligatorisch, Regionaljournal DRS, 6.7.

Basler Schulkinder müssen umziehen

Da mehrere Basler Schulhäuser zur Zeit saniert oder umgebaut werden müssen, stellt der Kanton den betroffenen Schulen provisorische Schulgebäude zur Verfügung. Die ersten Pavillons werden in diesen Tagen bezugsbereits gemacht. Anschliessend sollen sie weiterverkauft werden. Das Baselbiet habe bereits Interesse gezeigt.
Basler Schulkinder müssen umziehen, Regionaljournal DRS, 9.7.

5. Juli 2012

Deutschkenntnisse verbessern und Eltern ins Boot holen

Auch die Neue Zürcher Zeitung befasst sich mit dem Thema der Förderung von Fremdsprachigen an der Volksschule.
Bitte Text zum Lesen anklicken.

Ausländer-Förderung an der Schule ist praktisch wirkungslos

Seit 16 Jahren investiert der Kanton Zürich Geld in Schulen mit vielen Fremdsprachigen. Nun zeigt eine Studie: Die Schüler sind nicht besser als früher. 
Ein Viertel der gesamten Schülerschaft besucht sogenannte Quims-Schulen (=Qualität in multikulturellen Schulen). Pro Jahr steckt Zürich durchschnittlich 40'000 Franken in eine solche Quims-Schule. Dies ohne messbare Wirkung. Das Geld versickert. Interessant nun die Lösungsansätze. Sowohl der Bildungsrat wie auch der Lehrerverband ZLV wollen mehr Geld. 
Viel Geld, wenig Wirkung? Dank der Förderung Fremdsprachiger wurde nur das Klima an den Schulen besser.
Viel Geld, wenig Wirkung. Bild: Alessandro Della Bella / Keystone
Ausländer-Förderung in der Schule ist praktisch wirkungslos, Tages Anzeiger, 5.7.

Entlastung für Schwyzer Lehrer

Ab Schuljahr 2013/14 werden die Klassenlehrer der Volksschule um eine Lektion entlastet. Ihr Wochenpensum sinkt dann von 29 auf 28 Lektionen. Ebenfalls reduziert wird die Klassengrösse. Neu sind maximal 22 (vorher 25) Schüler in einer Klasse. In Realschulen gelten als Maximum 18 Schüler.
Klassenlehrpersonen im Kantons Schwyz sollen entlastet werden.
Kantonsrat kommt Lehrern entgegen, Bild: Keystone
Schwyzer Klassenlehrer werden entlastet, Neue Luzerner Zeitung, 5.7.

Kein Verbot von Sexualunterricht im Kanton Zug

Zwei SVP-Kantonsräte verlangten, dass im Kanton Zug vor der 5. Primarklasse kein Sexualunterricht stattfinden dürfe. Doch der Rat lehnte dieses Begehren ab.
Bücher aus der «Sex-Box», die im Kanton Basel-Stadt für den Aufklärungsunterricht verwendet werden.
Bücher aus der Basler Sex-Box, Bild: Keystone
Kein Verbot von Sexualunterricht im Kanton Zug, Neue Luzerner Zeitung, 5.7.

EDK regelt Ausbildung für Quereinsteiger

Nun ist es schwarz auf weiss: Lehrer kann jeder werden, der folgende zwei Bedingungen erfüllt: Mindestalter 30 Jahre und einen Lehrabschluss. Damit hat man nachvollzogen, was in der Ausbildung schon lange praktiziert wird: Die gymnasiale Matur als Zulassungsschein zur Lehrerausbildung ist zwar schön und gut, aber nicht notwendig. Ursprünglich wollte man die Lehrerausbildung auf Tertiärstufe bringen, um das Image des Berufs zu heben. Mit den neuen Richtlinien der EDK ist dies nun nicht mehr nötig. Der nächste Schritt wäre konsequenterweise die Lehrer-Lehre nach SVP-Gusto

Wieso nicht Lehrerin werden? Bild: academics.de
Quereinstieg in den Lehrberuf, Medienmitteilung der EDK, 5.7.

4. Juli 2012

Schaffhauser erkämpfen Klassenlehrerstunde

Der Streik der Schaffhauser Lehrer hat sich offenbar gelohnt. In Gesprächen mit der Regierung wurde diesen der Wunsch nach einer Entlastung für Klassenlehrer bewilligt. Die zusätzliche Entlastung für Klassenlehrer gibt es aber erst ab dem Schuljahr 2014/15. 

Entlastungslektion kostet 2 Millionen, Bild: Schaffhauser Landzeitung
Schaffhauser Lehrer und Regierung einigen sich, Regionaljournal DRS, 4.7.

Eignungstest für Lehrer

Noch vor Studienbeginn will die PH Nordwestschweiz Eignungstests für den Lehrerberuf durchführen. Erste Erfahrungen mit Assessments machte die Hochschule mit den Quereinsteigern. Nun soll ein ähnliches Verfahren auch für Anwärter des regulären Studiengangs eingeführt werden. In anderen PH sind Eignungsüberprüfungen Standard.
 
Nicht alle, die die Prüfung bestehen, sind auch gute Lehrer, Bild: twylah.com
Eignungstest für Lehrer vor Studienbeginn, Regionaljournal DRS, 4.7.

Zürcher Bildungsrat für Weiterentwicklung von QUIMS

Der Bildungsrat hat sich für die Weiterentwickung des Programms "Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS) ausgesprochen. Insbesondere die Sprachförderung soll weiter intensiviert und der Einbezug der Eltern verstärkt werden.
Qualität in multikulturellen Schulen: Weiterentwicklung geplant, Kanton Zürich, 4.7.

3. Juli 2012

Kleinere Klassen für Baselbieter Volksschulen

Die Baselbieter Regierung senkt die Schülerzahlen. Neu sollen maximal 24 statt 26 Schüler pro Klasse sitzen: sowohl in der Primar- wie auch in der Sekundarschule. Die Regierung setzt damit Aufträge aus dem Landrat um.
Kleinere Klassen für Baselbieter Volksschulen, DRS Regionaljournal, 1.7.

Schulbeurteilung muss abspecken

Die Schulbeurteilung im Kanton Zürich wird wohl bald in einem Zyklus von fünf Jahren durchgeführt. Bisher waren es vier Jahre. Diese Massnahme senkt den Aufwand um 600 Stellenprozente
Quelle: NZZ, 3.7. von Walter Bernet

2. Juli 2012

Kein Französisch an Urner Primarschule

Im Kanton Uri beginnt der Französischunterricht erst an der Oberstufe. Der Erziehungsrat sowie der Regierungsrat hielten fest, dass auf die Einführung von Französisch auf der Primarstufe verzichtet werden soll. Begabte Schüler erhalten weiterhin die Möglichkeit, Italienisch in der 5. und 6. Primarklasse zu wählen. Uri ist nicht allein: Auch Appenzell Innerrhoden beginnt erst an der Oberstufe mit Französisch. Verschiedene Kantone prüfen derzeit Abwahlmöglichkeiten für die Landessprache

Französisch ab der Oberstufe, Italienisch in der Primar, Bild: Radio DRS
In Uri bleibt Italienisch Wahlpflichtfach, Neue Luzerner Zeitung, 2.7.
Uri hält an Primar-Italienisch fest, Regionaljournal DRS, 3.7.

Aargauer Lehrerverband zieht Initiative zurück

Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) zieht seine vor zwei Jahren eingereichte Volksinitiative "für eine Schule mit Lehrpersonen" zurück. Der Kanton habe inzwischen wichtige Forderungen des Begehrens umgesetzt. 
Aargauer Lehrer ziehen Initiative gegen Lehrermangel zurück (Archiv)
"Lehrer nur mit Lehrdiplom", die Lage habe sich verbessert, Bild: Keystone
Aargauer Lehrerverband zieht Initiative gegen Lehrermangel zurück, Aargauer Zeitung, 2.7.

Bildungsstatistik Bern 2011

Die aktuellsten Zahlen zur Bildung im Kanton Bern.

Bild: Liechtensteiner Volksblatt
Bildungsstatistik Kanton Bern: Basisdaten 2011, Erziehungsdirektion des Kantons Bern

1. Juli 2012

Luzerner Realschüler bald ohne Franz?

Ein SVP-Vorstoss will Luzerner Realschüler vom Französischunterricht befreien und ihnen mehr Deutsch und Mathematik zuteilen. Der Vorstoss ist mehrheitsfähig, er wurde auch von Mitgliedern aus der CVP, FDP und SP unterzeichnet. Auch in anderen Kantonen wird über Abwahlmöglichkeiten an der Sek-Stufe diskutiert
Sekundarschüler des Niveaus C sollen nach Ansicht der SVP-Fraktion vom Französischunterricht befreit werden. (Archivbild Neue LZ)
Adieu fürs Französisch an der Luzerner Realschule?, Bild: NLZ
SVP will Französisch auf Sek-Stufe abschaffen, Neue Luzerner Zeitung, 30.6. von Lukas Nussbaumer

Konzentrationsstörungen als Spiegel unserer Gesellschaft

Die Zahl der Kinder mit Konzentrationsstörungen nimmt zu. Könnte es sein, dass diese Kinder gar nicht gestört, sondern bloss überangepasst sind. In unserer Zeit gilt es als verdächtig, einmal nichts zu tun. Ständige Aktivität gilt als erstrebenswert, Multitasking kann man lernen. Kinder verinnerlichen diese Haltung und können sich nicht mehr während längerer Zeit auf eine Sache konzentrieren.
Ein Artikel zum Nachdenken von David Signer, Quelle: NZZaS, 1.7.
Text zum Lesen bitte anklicken.

Informatik als Schulfach gefordert

Laut ETH-Professoren droht der Schweiz eine Bildungskatastrophe, falls im Lehrplan 21 (LP 21) der Informatikunterricht nicht ab der ersten Klasse eingeführt wird. Programmieren sie heute genauso wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen. In den bestehenden Entwürfen des LP 21 wird "ICT und Medien" als überfachliche Kompetenz ohne festen Platz in der Stundentafel aufgeführt.
Schüler sollten möglichst rasch mit Computer in Berührung kommen.
Experten fordern ICT ab 1. Primar, Bild: Imago
ETH-Professoren warnen vor einer Bildungskatastrophe, NZZ, 1.7. von René Donzé